Düsseldorf/Hamburg. Gehetzt statt atemlos? Helene Fischer ist omnipräsent in diesem Sommer. Es gibt noch Karten für Hamburg. Mutet sie sich zu viel zu?
Was ist nur mit Helene Fischer los? Ihre große Stadion-Tournee 2015 startet in der kommenden Woche in Rostock (2. Juni), danach spielt sie zweimal im Hamburger HSV-Stadion (4. und 5. Juni), das noch Imtech-Arena heißt, aber bald wieder Volksparkstadion. Seit fast zwei Jahren und „Atemlos durch die Nacht“ hat der Deutschen liebster Schlagerstar musikalisch kaum etwas Neues herausgebracht, ist aber omnipräsent im Fernsehen, in der Werbung (zuletzt für Tchibo), im Internet. Dabei ist der Auftakt ihrer gigantischen neuen Tournee fast untergegangen.
Im Düsseldorfer ISS Dome spielte la Fischer vor 8500 Zuschauern am Dienstagabend ein umjubeltes Konzert. Danach folgen noch Shows in Belgien und Dänemark, bevor es richtig losgeht. Der Düsseldorfer Auftritt war irgendwie eine Generalprobe, aber dann doch Auftakt der „Farbenspiel – Stadion Sommertournee 2015“.
Denn Helene Fischer soll seit rund einem Monat bereits in Düsseldorf proben, berichten örtliche Medien. Perfektion ist ihr Markenzeichen. Man sah Fotos von ihr, wie sie vor Paparazzi gut getarnt, aber eben nicht gut genug, ein Hotel verließ, wie sie die Bühnenshow probte. Dann wieder gab es Bilder, wie sie vor knapp einer Woche in hohem Tempo von der Verleihung des Bayerischen Fernsehpreises im Münchener Prinzregententheater weggefahren wurde. Polizisten standen Spalier. Wird aus „Atemlos“ jetzt „gehetzt durch die Nacht“? Muss man sich um Helene Fischer sorgen?
Wohl nicht. Ihre Konzerte, heißt es, seien praktisch ausverkauft, aber es gibt noch Tickets. Auch für Hamburg sind noch Karten zu haben. Vor allem Tickets der Kategorien vor der Bühne für 87 Euro sind nach Eventim-Angaben im Internet von diesem Mittwoch noch zu erwerben. Die Helene-Fischer-Show bezieht diesmal die Fans mit ein. In dem Stehbereich unmittelbar am Bühnenrand wird um weiße Kleidung gebeten. Mit einer App – vorher bei Helene Fischer im Internet herunterzuladen – wird man Teil der Lichtshow.
Helene Fischer füllt die Stadien, in denen sonst Bundesliga-Fußball gespielt wird: Imtech-Arena, Kölner Rheinenergie-Stadion, Veltins-Arena auf Schalke, Berliner Olympiastadion... Ob die Deutschen ihrer Helene bald überdrüssig werden, wenn Preis auf Preis, Auftritt auf Auftritt und Werbespot auf Werbespot folgt? Ein Ende des Booms ist noch nicht abzusehen.
Aber es gab schon bei den öffentlich-rechtlichen Radiosendern Kontroversen über die Musik von Helene Fischer (das Abendblatt berichtete). Scheiden sich an ihr wirklich die Geister der musikbegeisterten Deutschen?
Die Sommerpause der Fußballer hat sie strategisch genutzt. Beim HSV hat Helene Fischer Glück gehabt. Nicht auszudenken, was passiert wäre, wenn die Zusatzshow auf den Tag gefallen wäre, an dem der HSV seine Zusatzshow gegen den Karlsruher SC spielen muss. (HA)