Borderline-Kommissar Faber lockte 9,11 Millionen Zuschauer an. Der Tatort-Plot um Neonazis, Verfassungsschutz und Borussia Dortmund wirkte recht konstruiert.

Hamburg. Faber (Jörg Hartmann) ist kein Dortmunder. Das hört man sofort. Sein Ruhrpott-Dialekt wirkt aufgesetzt, sein Gehabe als pseudo-psychologischer Borderline-Kommissar ist so gestelzt wie die Handlung konstruiert. Und doch ist der Dortmunder „Tatort“ ein Riesenerfolg in der ARD. Die Folge „Hydra“ um Neonazis, Verfassungsschützer, Maulwürfe im Polizeipräsidium und das große Ganze hat die Stammgucker wieder angezogen. 9,11 Millionen Zuschauer schalteten beim Tatort am Sonntagabend ein. Damit lag der Marktanteil bei 25,0 Prozent.

Gute Quoten für die ARD, die wegen Tagesschau und der Brennpunkte bei der Nachrichtenlage ohnehin gut läuft. Das wird sich auch im Jahresergebnis auswirken, in dem das ZDF 2014 die Nase vorn hatte. Vor dem Tatort hatten um 20 Uhr 7,58 Millionen Menschen (22,4 Prozent) die „Tagesschau“ im Ersten eingeschaltet und 7,80 Millionen (21,7 Prozent) den 15 Minuten langen „Brennpunkt“ zum Thema „Vereint gegen den Terror“ nach den Trauerfeierlichkeiten zu den Anschlägen in Paris.

Die Sondersendung „Paris trauert“ sahen am Nachmittag ab 15.05 Uhr gut zwei Stunden lang durchschnittlich 2,14 Millionen Zuschauer (11,0 Prozent).

Tatort verpasst? Hier geht‘s zur Mediathek

Bei Günther Jauchs Diskussionsrunde zum Thema „Der Terror-Schock – Wie reagieren wir auf die neuen Anschläge?“ ging das Interesse etwas zurück, 4,23 Millionen Zuschauer (15,3 Prozent) waren dabei.

Das ZDF verbuchte beim Rosamunde-Pilcher-Drama „Ghostwriter“ mit Jeanette Biedermann und Patrik Fichte ab 20.30 Uhr 6,37 Millionen Zuschauer (17,4 Prozent) und lag damit noch deutlich vor der Sat.1-Krimiserie „Navy CIS“, die mit drei Folgen auf 3,39 Millionen Zuschauer (9,3 Prozent), 2,80 Millionen (7,9 Prozent) und 2,08 Millionen (8,1 Prozent) kam.

Für den ProSieben-Thriller „In Time – Deine Zeit läuft ab“ mit Justin Timberlake interessierten sich 2,60 Millionen Zuschauer (7,4 Prozent) und für den RTL-Thriller „72 Stunden – The Next Three Days“ mit Russell Crowe 2,47 Millionen (7,3 Prozent).

Nach den ersten elf Tagen im Jahr liegt der Vorjahressieger, das ZDF, mit 15,3 Prozent Marktanteil weiter vorn. Das „Erste“ kommt auf 11,4 Prozent. RTL ist weiter stärkster Privatsender und erreicht 9,4 Prozent. Danach kommen Sat.1 und ProSieben mit 7,2 und 5,5 Prozent. Vox erzielt 4,9 Prozent, Kabel eins 3,7 Prozent und RTL II 3,6 Prozent sowie Super RTL 1,6 Prozent.