Mit „Kopfgeld“ kam der zweite Hamburg-“Tatort“ von Ermittler Nick Tschiller nicht an die Quote seines ersten Falls heran. Nuschelei wieder großes Thema im Netz. Aufregung noch vor der Ausstrahlung um einen Rap-Song.

Hamburg/Berlin. Für die persönliche Bestmarke hat es nicht gereicht, für den obligatorischen Tagessieg aber allemal: Til Schweiger hat mit seinem zweiten „Tatort“-Fall als Hamburger Ermittler Nick Tschiller 10,12 Millionen Zuschauer (27,7 Prozent Marktanteil) vor die TV-Geräte gelockt.

Damit war die Folge „Kopfgeld“ am Sonntag klare Nummer eins im Quotenranking. Im Vergleich zur „Tatort“-Premiere büßte Schweiger allerdings ein. Die Geschichte „Willkommen in Hamburg“ hatten vor knapp einem Jahr noch 12,57 Millionen Menschen (33,5 Prozent) gesehen.

In Hamburg, Schauplatz der Jagd nach einem Crystal-Meth-Clan, lief es für Schweiger vergleichsweise noch besser: In der Hansestadt sorgten 0,27 Millionen Zuschauer für einen Marktanteil von 37,9 Prozent.

Bei der Netzgemeinde kam der Fall „Kopfgeld“ übrigens weitestgehend gut an. Dennoch zielten auch dieses Mal etliche Kommentare auf die vielfach kritisierte Aussprache des 50-jährigen Hauptdarstellers ab. „Ich mag die Til Schweiger Filme. Bis auf den nuschelnden Typen, der da immer mitspielt“, schrieb etwa „skeletor7acht“ bei Twitter.

Auffällig dagegen die vielen positiven Kommentare für Tschillers Assistenten Yalcin Gümer. „Wie wärs mit einem Solo-Tatort für Fahri Yardim? Durchaus sympathisch! Werde von Fall zu Fall größerer Fan“, twitterte „Cnolle“.

Aufregung um Rap-Song

Wirbel gab es unterdessen noch unmittelbar vor der Ausstrahlung des neuen „Tatorts“. Denn die jüdische Gemeinde in Hamburg kritisierte die Verwendung eines Liedes mit mutmaßlich antisemitischer Textzeile.

In „Kopfgeld“ war ein Ausschnitt aus dem Song „Psst“ des Offenbacher Rappers Haftbefehl zu sehen. Dieser Song enthält auch die Zeile „Ticke Kokain an die Juden von der Börse“. NDR-Sprecher Ralf Pleßmann stellte am Sonntag aber klar: „Diese Zeile ist definitiv nicht im „Tatort“ zu sehen.“

Bernhard Effertz, Vorsitzender der jüdischen Gemeinde in Hamburg und Mitglied des NDR-Rundfunkrats, hatte der „Bild am Sonntag“ gesagt: „Ich werde das in der nächsten Sitzung des Rundfunkrats thematisieren und mein Missfallen äußern.“

Pleßmann entgegnete in dem Blatt: „Aus dem verwendeten Ausschnitt kann man in keiner Weise auf eine irgendwie auch nur annähernd antisemitische Aussage schließen.“