Kommendes Wochenende spaltet sich das deutsche – speziell das Hamburger – Fernsehpublikum erneut in zwei Lager: Die Schweiger-Fans und die Schweiger-Hasser. Dazwischen gibt es nichts.

Hamburg. „Kopfgeld“ heißt der neue „Tatort“ (9. März, 20.15 Uhr, ARD), der erneut die weitreichenden Verstrickungen des führenden Drogenclans der Stadt aufgreift. Diesmal soll es Kommissar Nick Tschiller (Schweiger) persönlich an den Kragen gehen; der kurdische Astan-Clan hat ein hohes Kopfgeld auf ihn ausgesetzt...

Wer glaubt, die Schweiger-Premiere „Willkommen in Hamburg“, die im März 2013 mehr als 12 Millionen Zuschauer vor den Bildschirm lockte, sei in punkto Tempo und Leichendichte schwer zu übertreffen, wird im neuen Fall eines Besseren belehrt. Nach 15 Minuten rollt der erste Tote durchs Bild, in einem Hafen-Container stapeln sich die Leichen schließlich wie Seesäcke. Auch mit anderen Schauwerten geizt dieser Film (Regie: Christian Alvart) nicht. Gleich in der ersten Szene gibt es für den Zuschauer den nackten Schweiger-Po, Handschellen-Sex und einen saftigen Familienstreit.

Dass nebenbei ein Auto in die Luft fliegt und manch ein Ermittler teils schwer verletzt im Krankenhaus landet, versteht sich fast von selbst. Man täte den „Kopfgeld“-Machern jedoch unrecht, würde man ihren Film als bloßes Action-Feuerwerk abtun. Die Aktivitäten der Clan-Bosse sind erschreckend genau recherchiert, die Hetzjagd auf Tschiller bis zum Schluss spannend.

Es hilft alles nichts: „Kopfgeld“ ist ein Pflichttermin im TV-Kalender. Für Fans genauso wie für leidenschaftliche Verächter.