Nu isses aus, das Camp. Die Krone geht an Melanie Müller, für Larissa Marolt bleibt der Rang der Prinzessin, Jochen Bendel wird Dritter. RTL knackte bei den Zuschauerzahlen einen neuen Rekord.

Hamburg. Ein bisschen wehmütig ist man ja schon. Schließlich hat man zwei Wochen lang mit elf Fremden auf engstem Raum, zwischen Sofa und Fernseher, zusammengelebt. Jeden Abend treu die Glotze eingeschaltet, wenn die achte Staffel des Dschungelcamps eine weitere Folge Intrigen, Lästereien, Wutausbrüche und Ekelprüfungen über den Äther schickte. Und nun ist Melanie Müller Dschungelkönigin, Larissa Marolt die „Prinzessin“ und Jochen Bendel auf dem dritten Platz.

Melanie hat anscheinend die richtige Waage zwischen bodenständig und wagemutig, zwischen kompromisslos und sympathisch gefunden. Denn während Jochen in erster Linie durch nicht enden wollende Freundlichkeit und Verständnissinnigkeit auffiel (die erst in den letzten Tagen einige durch Larissa ausgelöste Risse bekamen), war auf der anderen Seite ebendiese Larissa omnipräsent. Aber das nicht im positiven Sinn. Rätselte man am Anfang noch, ob die ganzen Allüren möglicherweise gespielt sein könnten, musste man sich im weiteren Verlauf immer mehr eingestehen: Nein, die ist so. Die Tollpatschigkeit, der Egozentrismus, der unbedingte Hunger nach Anerkennung für egal was. Einzeln gesehen wären sie hinnehmbar, vielleicht sogar irgendwie liebenswert zu finden gewesen. Doch in dieser Kombination von Eigenschaften war die 21-jährige Österreicherin nur schwer zu ertragen.

Doch selbst, wenn sie die Krone bekommen hätte, wäre das auch kein Beinbruch, kein Skandälchen und erst recht kein Skandal gewesen. Schließlich ist das Dschungelcamp nicht mehr als eine gut produzierte Unterhaltungssendung. Aber auch nicht weniger.

Das zeigt sich auch bei der TV-Quote. Das Finale der Staffel war bei dem Fernsehpublikum beliebt wie eh und je: Insgesamt schauten 8,6 Millionen Zuschauer die Krönung der Dschungelkönigin. Damit schaffte die Sendung einen Marktanteil von 34,9 Prozent. Besonders beliebt war die Show wieder bei der jungen Altersgruppe. Dort schauten 4,9 Millionen zu - das ist ein Markanteil von 47,5 Prozent. Mit den Zahlen erreichte RTL den Staffelhöchstwert.

Lesen Sie hier das Minutenprotokoll der Show:

21.00 Uhr Vor lauter Aufregung bin ich viel zu früh dran. Dschungel! Finale! Huiuiuiuiuiuiuiui. Beim gelangweilten durch-die-Gegend-zappen stoße ich auf die Güldene Kamera. Schön, sehr Kamera, sehr Golden, sehr Hape, sehr Kerkeling. Ich guck trotzdem mal, was der Bohlen so treibt.

21.02 Uhr Da zappt man zu DSDS und erwartet wüste Beschimpfungen und dann? Herrscht eitel Einigkeit in der Jury. Niemand mag Musicalgesang. Verdammt. Ich bin mir einig mit Bohlen und diesem Aushilfs-Rapper. Der Abend geht ja gut los...

21.05 Uhr Ah, Legolas als Kreuzritter... Oder so. “Königreich der Himmel“. Man hat schon Schlimmeres gesehen. Zum Beispiel diesen Artus-Schmonzes, der letztens lief. Til Schweiger als Sachsen-Häuptlingssohn? Dann lieber Prince Kay Dings und Orlando Bloom.

21.07 Uhr „Keine halben Sachen“, der ist lustig! Bruce Willis als Auftragsmörder und der eine aus „Friends“ (Himmel, wie heißt der denn noch?) als Zahnarzt, der seine Frau loswerden will, den seine Frau loswerden will... Sie sehen, es ist kompliziert.

21.08 Uhr Für den Kulturpessimisten, der aus Versehen hier gelandet ist: Auf 3Sat läuft Ballett. Ich guck derweil mal, ob ich irgendwo Curling finde.

21.10 Uhr „Liebling Kreuzberg“?! Hab ich ne Zeitreise-Taste an dem Gerät gefunden?

21.12 Uhr Und ich war schon beunruhigt, weil bei N24 keine Waffen-Doku läuft. Aber n-tv liefert. Geheimwaffen der Deutschen Luftwaffe oder sowas...

21.15 Uhr „Die Popularität von Ethanol liegt in seiner Wirkung auf die Psyche.“ Prost Phoenix.

21.17 Uhr Riesenkalmare bei zdf.info. Jetzt hab ich Lust auf frittierten Tintenfisch.

21.18 Uhr Nicht nur „Star Trek - Next Generation“ beim Sender mit dem dämlichen Namen Syfy, nein, eine Folge mit Q! josi glücklich. :-)

21.20 Uhr Picard und Q bewerfen sich mit Shakespeare-Zitaten. Da sag noch mal einer, im Live-Ticker gäbe es keine Hochkultur.

21.22 Uhr Cmdr. Riker, diesen glatt rasierten Schwiegermutterliebling, konnte ich ja noch nie leiden.

21.23 Uhr Tasha Yar? Hossa, wir sind aber ganz früh in der Serie.

21.25 Uhr Ach Mist, jetzt kann ich mich an das Ende der Folge erinnern... Naja, egal, gibt ja noch mehr Sender. Unter anderem einen mit dem merkwürdigen Namen „RTL Passion“, der anscheinend abgelegte Seifenopern aufwärmt. *klick*

21.27 Uhr Wie gemein: Auf „Romance TV“ läuft ein Rosamunde-Pilcher-Film. Und ich kann ihn nicht gucken, weil die Sportkollegen anscheinend nur solche Sender gebucht haben, bei denen Fußball läuft.

21.28 Uhr Oder Biathlon... Genauer gesagt, „Star Biathlon“. Ich weiß nicht, ob ich genauer wissen möchte, was sich die ARD dabei gedacht hat. Jedenfalls laufen mehr oder minder bekannte Menschen in Spandexanzügen auf Skiern durch die Gegend.

21.31 Uhr Nicht, dass die hier ohne mich anfangen: Zurück zum RTL. Mist, immer noch Superstars. Der komische Rapper erzählt, dass er nicht immer so ein Frauenheld gewesen sei. Dazu fällt mir nicht einmal etwas ein, was einer Pointe von weitem ähnelt.

21.33 Uhr Tief durchatmen, Ton ausmachen. Nach Nahrung suchen. Superstars möchte ich lieber nicht mitsuchen. Bin gleich wieder da...

21.43 Uhr Das entspannteste Fernsehprogramm der Welt: Der Kika-Sendeschluss. Mit Bernd, dem ewig übellaunigen Brot.

21.48 Uhr „Mist.“ Bernd muss man einfach mögen.

21.52 Uhr „Ey, ich hab‘s richtisch drauf.“ Die Frage, Prince Kay Dings, ist aber doch, was?

21.56 Uhr Ich melde mich freiwillig zum nächsten Dschungelcamp. Wenn mir dafür versprochen wird, dass nie wieder eine Folge DSDS gesendet wird. Ich ess sogar Augen, Hirne und Kakerlaken. Und höre mit dem Rauchen auf. Und mit dem Trinken.

21.59 Uhr Aber eigentlich sollte ich mich nicht beschweren. Ich könnte statt vor dem Fernseher auch in der O2 World sitzen. Und da haben „die Gefühle Schweigepflicht“. Ich darf wenigstens rummeckern.

22.04 Uhr Der Prince Dings One stellt seine Frauenkopfverdreherqualitäten in beeindruckender Manier unter Beweis: „Du bist 16? Ey, ich hätte gedacht du wärst 24 oder so.“ Ja, so gewinnt man Mädchenherzen.

22.09 Uhr Kann losgehen. Ich habe sämtliche Arbeitsschutzmaßnahmen getroffen und bin mit vollem Elan bei der Sache.

22.11 Uhr Es beginnt zu dschungeln. Zumindest ein Trailer läuft schon

22.13 Uhr „Ich will die Krone haben. Auf meinem Kopf.“ Beruhigend. Immerhin mit der Platzierung von Accessoires kennt Larissa sich aus.

22.14 Uhr Wie hübsch, ein roter Teppich auf der Moderatoren-Hängebrücke.

22.15 Uhr Auch mitten im Finale drin hab ich noch keine Ahnung, wen ich gern mit der Krone sehen wollen würde.

22.16 Uhr Natürlich müssen die von Melanie erfolgreich ins Camp geschmuggelten Liebeskugeln noch einmal thematisiert werden... Sex sells. Und wenn es der mit sich selbst ist.

22.17 Uhr Larissa betätigt sich währenddessen kunsthandwerklich: Schade, dass sie den VHS-Kurs „Endlich angstfrei häkeln“ nicht erfolgreich beendet hat.

22.18 Uhr Melanie hat sich taktisch geschickt eine Anekdote mit Larissa fürs Finale aufgehoben: Beim gemeinsamen Dreh soll sie bereits genauso verwirrt gewesen sein.

22.19 Uhr Die verpassten Karrierechancen von Larissa werden ausdiskutiert, natürlich in Abwesenheit. Das Problem an der Sache: Aus Castingshows sind meines Wissens nach noch keine wirklichen Karrieren erwachsen.

22.22 Uhr Prager Botschaft 1989. Ein recht treffender Vergleich, wenn man Tanja Schumanns Reaktion auf den Auszug beobachtet. Die Szene haben wir zwar alle schon gestern gesehen. Aber sie ist so schön, da möchte ich glatt noch mal zurückspulen.

22.23 Uhr Hat der Frau Schumann eigentlich niemand erklärt, dass nur noch ein Tag gefehlt hätte?

22.24 Uhr Larissa kann das alles nicht nachvollziehen: „Ist ja das Finale.“ Und dann? Gibt‘s ne schicke Bambuskrone.

22.25 Uhr Dochdoch, ich kann das nachvollziehen, wenn man nicht nach der Krone strebt. Aber deswegen bin ich ja von vornherein auch nicht scharf darauf, ins Camp zu gehen.

22.27 Uhr Die Heimreise der Tanja S. Endlich wieder in den Armen ihres Mannes, der geschäftstüchtig ein „Harley-Davidson Hamburg Nord“-Shirt trägt. Es ist sooo schön, ich wische mir eine Träne aus dem Knopfloch.

22.28 Uhr Larissas Oma lässt die Sonne auf ihre Enkelin scheinen. Toll. In Hamburg nieselt es. Danke, Oma, danke!

22.29 Uhr Die Glückskette von der Larissa-Oma steckt in der Heizung zu Hause. Das erklärt so einiges. Wenn ich jetzt noch wüsste, was.

22.31 Uhr Es geht in Richtung Prüfungen. Natürlich muss jeder der drei Finalisten eine ablegen. Sonst hätten wir ja viel weniger zum hämisch drüber lachen. Und Larissa als Team-Chefin.

22.32 Uhr Larissa hält eine Motivationsansprache: „Wir machen das, was wir am besten können!“ Melanie: „Nix.“

22.33 Uhr Zur Auswahl bei den Finalprüfungen stehen Konzentration, Nervenstärke, Selbstvertrauen: Larissa nimmt Selbstvertrauen. Keine Pointe.

22.34 Uhr Aber erstmal darf Melanie Nervenstärke beweisen.

22.35 Uhr Fräulein Müller wird nicht müde, zu betonen, wie viel Nervenstärke sie 14 Tage mit Larissa gekostet hätten.

22.36 Uhr Blind in Löcher greifen, in denen Viehzeugs steckt. Dafür gibt es dann Sternchen.

22.38 Uhr Melanies Spezialität war ja bislang das todesverachtende Verzehren von allem, was ihr vorgesetzt wurde. Mal schauen, wie es mit dem wilden Herumfingern funktioniert.

22.38 Uhr Eidechsen, das geht ja noch.

22.39 Uhr Genauer gesagt, Bartagamen (sagt Herr Hartwich). Für den zweiten Stern muss Melanie um einen Haufen Flusskrebse herumgreifen. Kein Problem.

22.40 Uhr Ein... großes Nagetier... Glaub ich. „Blöde Sau!“

22.40 Uhr Kein Schwein, sondern ein Nasenbeutler. Ich weiß es doch auch nicht.

22.42 Uhr Die Bonussterne sind zwischen a) Maden und Schleim und b) der hereingreifenden Hand eines Helfers versteckt. Bilanz für Melanie: Fünf von fünf möglichen Sternen. Haken hinter.

22.44 Uhr Die Vorspeisen am letzten Dschungelabend sind für alle drei gesichert.

22.45 Uhr Larissa beweist mal wieder Kommunikationskompetenz: „Und, was hast du gegessen?“ Dass es ums Abendessen für alle geht, ist erfolgreich an ihr vorbeigegangen.

22.47 Uhr Bekannt, beliebt, be... wasauchimmer: Jochen muss jedenfalls laut Anfütterungs-Trailer gleich Merkwürdigkeiten verdrücken, während Larissa mit Getier beworfen wird.

22.49 Uhr Ich habe übrigens immer noch nicht verstanden, was Schokokekse und Dschungel miteinander zu tun haben. Rasenmäher, Unkrautvernichtungsmittel, meinethalben auch Nahrungsergänzungsmittel: Aber Kekse als Flagship-Werbung?

22.52 Uhr Das Schönste an der Fast-Food-Werbung ist der Mercedes W123. So einen hatte ich auch mal. *hach*

22.54 Uhr Tja, wer soll denn nun König werden? Ich bin immer noch unentschlossen: Jochen hat sich über zwei Wochen hinweg als nahezu durchgängig tiefenentspannter, recht amüsanter Kerl hervorgetan. Melanie überzeugte durch Schmerzfreiheit und große Klappe. Und Larissa? Bittebittebittenichtlarissa!

22.56 Uhr Für Jochen geht es in die Prüfung, er ist „motiviert“. Tja, was soll er auch sonst sagen.

22.59 Uhr Ih, wie gemein. Echtes Essen wird angeboten, gibt aber keinen Stern. Die „Buschköstlichkeiten“ hingegen werden mit Sternen, die den Hauptgerichten entsprechen, entlohnt.

23.00 Uhr „Erbrechen ist verboten.“ Eine Regel, die jeder Kiezgänger kennt. Äh, nee, kennen sollte.

23.01 Uhr Cracker mit Käsedip aufessen und die Prüfung drangeben? Nicht für Jochen, der nimmt lieber eine Königsgrille mit einem Käsefruchtdip. Naja, jedem das Seine...

23.02 Uhr Jochen macht Melanie Konkurrenz. Die Grille ist in nur 30 Sekunden verputzt.

23.03 Uhr Schweinefilet mit Kartoffeln und Bohnen vs. Schweinekopf.

23.04 Uhr Nur die Nase, will sagen ziemlich viel Knorpelzeugs, muss er verdrücken. Und das macht er auch. Frei nach Werner: „Nein Borsti, du bist keine Steckdose.“

23.05 Uhr Weißwurst und a Brezn lässt er ebenso zurückgehen wie die anderen Sachen zuvor. Für Jochen gibt es stattdessen einen Ziegenhoden.

23.06 Uhr Das wäre doch eine Aufgabe für Gabby gewesen: Die hat doch von nicht viel anderem als von „Cojones“ und „Eiern“ gesprochen.

23.07 Uhr Jochen Bendel ist zumindest für den Moment der Mann mit den drei Eiern.

23.09 Uhr Damit sind die Hauptgerichte am Abend gesichert. Es sei denn, er isst lieber Semmelknödel mit Pilzsauce als einen Straußenanus. Was er natürlich nicht tut.

23.10 Uhr Das sieht nicht nur unappetitlich aus, sondern auch sehr zäh...

23.11 Uhr Jochen kämpft mit dem Laufvogelhintern.

23.11 Uhr Der Arsch hat verloren, der Bendel gewonnen. Damit darf er sich auch ein persönliches Getränk aussuchen.

23.13 Uhr Ein schöner Song für den Wendler: „Mir hängt das Ar***l*** in den Zähnen“. Nicht meine Meinung, sondern die vom Jochen.

23.14 Uhr Statt Schokopudding gibt es zum Nachtisch einen etwa einen Meter langen Wurm und ein Monty-Python-Zitat von Jochen: „Könnte ich ein Minzblättchen haben?“

23.16 Uhr Bah, wat gemein: Ausgerechnet dem Campkoch nach zwei Wochen Unterernährung diverse Leckereien vorzusetzen. Und dann zu verlangen, dass er stattdessen Ekelkrams verdrückt.

23:17 Uhr Und nach der Werbung sehen sie: Larissa wird im Aquarium mit allem möglichen Viehzeugs beworfen. Ihre Reaktion, sie ahnen es:

23.21 Uhr „Es scheint immer unmöglich zu sein, bis es jemand macht“ Der Werbespruch von dem Autohersteller ist ja wohl speziell fürs Camp erdacht worden, oder?

23.23 Uhr Man muss RTL ja zugute halten, dass keine Werbung mehr für den Wendler und seine CD läuft.

23.24 Uhr Wie würde Markus Lanz oder eines der anderen Mainzelmännchen sagen: „Werbung Ändääää!“

23.25 Uhr Der „Star-Biathlon“ der ARD kriegt auch noch eben sein Moderatoren-Fett weg.

23.26 Uhr Larissa. Auf der Suche nach irgendwas... Wasserflasche... Wassertasse... Wasser. Sich selbst.

23.27 Uhr Selbstvertrauen, Durchhaltevermögen, Mut... Was Larissa alles gefunden haben will im Camp. Das erklärt wohl auch, warum sie ständig alles andere verlegt.

23.29 Uhr Für jede Minute und dementsprechend jede weitere Tierart, die sich Larissa auf den bebrillten und beschnorchelten Kopf fallen lässt, gibt es einen Stern.

23.31 Uhr Das Horrortier Spinne spielt anscheinend eine Rolle. Statt die Biester unangekündigt über sie zu schütten, bekommt sie ein Zeichen von den Moderatoren. Erst dann kommen die Achtbeiner. Und ganz verlieren kann sie nicht: Selbst, wenn sie abbricht, behält sie alle vorher gesammelten Sterne.

23.32 Uhr Soldatenkrabben läuten die Prüfung ein. Zum Auftakt von Minute zwei kommen Flußkrebse.

23.34 Uhr Der Vorteil am Schnorchel ist ja, dass das übliche Gequietsche deutlich gedämpfter und tieffrequenter ausfällt als sonst (ja, ich weiß, das ist gemein. Aber wir sind hier ja auch a) bei RTL und b) beim Dschungelcamp).

23.35 Uhr Freundlichkeitsanfall bei RTL: Die Spinnen kommen tatsächlich zum Schluss, nach Kröten und Aalen.

23.36 Uhr Das Aquarium wirkte zum Schluss wie eine sehr lebendige Bouilleabaisse. Und Larissa hat die Spinnen geschafft.

23.38 Uhr Larissa grüsst alle zu Hause. Da mach ich mit. Hallo alle!

23.39 Uhr Jetzt grüßen alle irgendwen. Was ist denn los hier?

23.40 Uhr Melanie zieht die „Ostdeutschland“-Karte in ihrem Schlussplädoyer...

23.40 Uhr Also rein verbal. Ihre merkwürdige Tätowierung bleibt angenehmerdings verborgen.

23.42 Uhr Ja wie jetzt? Schon wieder Werbung? Und dann auch noch für vorzeitigen Samenerguss... beziehungsweise dagegen. Ich denke mir das nicht aus, ehrlich nicht!

23.44 Uhr Liebes RTL, können wir n Deal machen? Du machst in einer Sendung, die knapp zwei Stunden dauert, nicht mehr alle gefühlten zehn Minuten genau so lange Werbung. Dafür bekommst du meinen herzlichen Dank. Win-win, oder?

23.45 Uhr „Let‘s Dance“ ist ein Programmhighlight? Siehste, schon wieder was gelernt. Das heißt aber nicht, dass ich das tickern muss, oder?

23.48 Uhr Das finale Abendessen. Mit gedecktem Tisch, Servietten, Steak und so Sachen. Und Wein. Ich bin neidisch. Ich hatte hier Pizzabrötchen, zwei hastig hinuntergeschlungene Stück Schokolade und Astra. Wo ist meine Krone?!

23.49 Uhr Melanie beweist, dass sie nicht nur fluchen kann wie ein Droschkenkutscher. Sondern auch, um es freundlich zu formulieren, aufstoßen.

23.51 Uhr Und jetzt auch noch Cocktails, Obstsalat und Kippen. Naja, eins von drei. (Ich mach auch das Fenster auf, Kollegen).

23.52 Uhr Wir nähern uns dem finalen Entscheidungskrönungszeremoniell. Das schreit nach einem Lied:

23.52 Uhr Die nächsten fünf Minuten werden vermutlich mit künstlich in die Länge gezogenen Spannungsaufbauten zugebracht werden.

23.53 Uhr Diese Ost-Fixierung von Melanie macht mir etwas Angst. Ist das Zwangskompensation für das Nichtbeherrschen von Hochdeutsch?

23.54 Uhr Ach herrje... Jetzt wird der Dritte bekannt gegeben. Dann darf man RTL wieder Geld in den Rachen schmeißen, um den Ersten zu bestimmen (aka anrufen).

23.55 Uhr Jochen ist Dritter. Ich bin dagegen.

23.55 Uhr Jetzt heißt es Daumen drücken. Für Ostdeutschland.

23.56 Uhr Dem Gesinnungsumschwung im gesamtdeutschsprachigen Feuilleton möchte ich mich nämlich nicht anschließen. Ich halte Larissa nach wie vor in erster Linie für nervtötend.

23.58 Uhr Jochen gibt sich olympisch. Enttäuscht ist er angeblich nicht, nicht einmal als er das „Best of“ seiner persönlichen Camp-Erfahrungen zu sehen bekommt.

23.58 Uhr Ich glaub ja nicht, dass wir hier pünktlich um 0.00 Uhr fertig sind.

23.59 Uhr Die Dschungelkönigin 2014 ist...

23.59 Uhr ...

23.59 Uhr ...

23.59 Uhr ...

00.00 Uhr Ich weiß es doch auch nicht.

00.01 Uhr Och nööööö. Noch ne Minute Eigenwerbung. Seid ihr noch nicht reich genug, ihr Privatsendererererer?

00.02 Uhr „Ich bin die fünf und sie ist die sieben.“ Ich bin ja die 17.

00.03 Uhr Auch Larissa hat verstanden: Der gleich genannte Name ist die Gewinnerin.

00.03 Uhr Es ziiiiieht sich.

00.03 Uhr Melanie hat gewonnen!

00.05 Uhr Melanie ist primär mit Atmen beschäftigt. Larissa wird gleich interviewt. Und bekommt vermutlich auch so ein Worst-Of präsentiert.

00.06 Uhr Klar, du hättest die Krone geteilt, Larissa.

00.07 Uhr „Ich bin normal echt nicht so. Bei seriösen Projekten, da könnt ihr mich gern noch buchen.“ Dieser Aussage begegne ich mit einer gewissen Skepsis, vorsichtig gesprochen.

00.08 Uhr Melanie sitzt immer noch im Camp rum.

00.09 Uhr Aber jetzt: Krönung im Dschungelbaumhaus. Ich ahne das Ende der Sendung in spätestens zwei bis vier Stunden.

00.11 Uhr Falscher Alarm. Erstmal Melanie-Zusammenschnitt. Mit einem Fokus auf nackten Tatsachen und lautstarken Ansagen. Aber das Wort „Pissbirne“, das übernehme ich in meinen aktiven Wortschatz. Vielleicht.

00.12 Uhr Um es im Melanie-Idiom zu sagen: Nu abber! Roter Teppich, Feuerwerk und so.

00.13 Uhr Thron, Krone und Zepter sind endlich fest in müllerscher Hand. Und das gruselige Kuscheltier ist auch dabei.

00.14 Uhr Die Antrittsrede fällt knapp aus: Danke an alle, gerechnet hat sie damit nicht.

00.15 Uhr Dem Dank von Sonja Zietlow und Daniel Hartwich an das Team, das es geschafft hat, jeden Tag wieder eine Sendung zusammenzubasteln, schließe ich mich aber gerne an. Hochachtung.

00.16 Uhr Und nun ist es nach einem letzten Best-Of zwischen Ekel, Tränen, Lachen, Prüfungen und Campleben tatsächlich vorbei, das Dschungelcamp 2014.