Der Pro7-Moderator verliert auch sein zweites TV-Duell nach der Sommerpause. Sieg und 500.000 Euro gehen an den Deutschen Meister im Taekwondo.

Köln. Stefan Raab hat auch seinen zweiten TV-Wettkampf nach der Sommerpause verloren. Gut einen Monat nach dem epischen Duell mit Gil Kwamo-Kamdem ging der Sieg bei "Schlag den Raab" auch dieses Mal an den Kandidaten. Taekwondo-Kämfper Klaus Hermann (u.a. Deutscher Meister) schlug den Pro7-Moderator im 14. Spiel und strich somit die Gewinnsumme von 500.000 Euro ein. Bis zu 4,3 Millionen Zuschauer insgesamt verfolgten den fast fünfstündigen Schlagabtausch. ProSieben holte damit in der Zielgruppe der 14- bis 49-jährigen Zuschauer einen sehr starken Tages-Marktanteil von 16,2 Prozent.

Im Wettstreit mit dem Münsteraner gab sich Raab als gewohnt zäher Widerpart, konnte am Ende den Triumph des Herausforderers aber nicht verhindern. Um 1.11 Uhr verwandelte Preußen-Münster-Fan Klaus die Matchpoint-Frage im Spiel "Kilometerraten". Der frisch Vermählte war mit seiner Einschätzung der Distanz der Städte Magdeburg und Marburg 28 Kilometer näher an der Wahrheit als Raab. Bei der "Gretchenfrage" stand das Duell auf der Kippe: Es stand fünf zu fünf, die letzte Frage des Spiels sollte darüber entscheiden, ob Klaus den Geldkoffer mit nachhause nehmen würde oder Raab ein 15. Spiel erzwingen würde.

Apropos Gretchenfrage: Es wäre kaum verwunderlich, sollte die Besetzung der Moderation von "Schlag den Raab" für den TV-Entertainer in absehbarer Zeit zur "Gätjenfrage" werden. Auch in der dritten Sendung nach dem Ausscheiden Matthias Opdenhövels präsentierte sich Nachfolger Steven Gätjen mehr steif als locker. Immer wieder nahm er Raab ins Visier, um den Pro7-Kollegen zu maßregeln. Dass man dies auch subtiler durchführen kann, hatte Opdenhövel als Raabs ehemaliger Viva-Kollege bewiesen.

Die nächste Chance auf mehr Lockerheit bietet sich Gätjen am 17. Dezember. Dann wird auch Stefan Raab versuchen, beim TV-Duell in die Erfolgsspur zurückzukehren

Das Spieleprotokoll:

Spiel 1: Knöpfchen drücken. Die Gegner müssen zwei Minuten lang ein kleines Zählergerät drücken. Stefan Raab gewinnt mit 555:532 Zählern.

Spiel 2: Fußballwappen: Die Kandidaten müssen nationale und internationale Vereinswappen bestimmen. Das Spiel geht mit 6:2 an Klaus.

Spiel 3: Headis. Ein Ball muss per Kopf über eine Tischtennisplatte gespielt werden. Klaus siegt mit 11:7.

Spiel 4: Karten-Duell. Die Kandidaten müssen Spielkarten von 1 bis 11 gegeneinander stechen. 6:3 für Klaus.

Spiel 5: Strickleiter. Wer als erster eine 20 Meter hohe Strickleiter erklimmt, gewinnt die nächsten Punkte. Klaus ist in 54 Sekunden oben.

Spiel 6: Football. Das Ei von aus großer Distanz Richtung Spieler katapultiert. Raab fängt sechs Bälle, Klaus nur zwei.

Spiel 7: Wer weiß mehr? Die Duellanten nennen abwechselnd gesuchte Begriffe zu einer Oberkategorie. Beispiel: Welche Mittelmeerstaaten gibt es? Klaus weiß mehr. 4:1 für Klaus.

Spiel 8: Frisbee. Die Variante des Ultimate entscheidet Raab mit 8:3 klar für sich.

Spiel 9: Alphabet rückwärts. "Z, Y, X, W, usw... Raab verhaspelt sich dreimal und benötigt 3:56 Minuten, Klaus schafft es im dritten Anlauf in 2:00 Minuten.

Spiel 10: Schmetterlinge. Papiertiere flattern vom Himmel, die Kandidaten müssen die Schmetterlinge mit dem Kescher auffangen. Raabs Technik begeistert, er siegt mit 6:2.

Spiel 11: Schießen. Die olympische Disziplin ist ein Fall für Ex-Bundeswehr-Rekrut Klaus: 103:85 Ringe. Klaus geht mit 41:25 in Führung, eine Vorentscheidung...

Spiel 12: Blamieren oder Kassieren. Stefan Raabs Paradedisziplin geht haarscharf an den Moderator.

Spiel 13: Modelleisenbahn. Kugeln müssen über eine Glasröhre in fünf Waggons eines fahrenden Minizuges gerollt werden.

Spiel 14: Entfernungen. Verlangt werden die Distanzen zwischen deutschen Städten. Die elfte Frage entscheidet: Klaus (schätzt 165 Kilometer) ist bei Magdeburg-Marburg (301) näher dran als Raab (465) und gewinnt damit vorzeitig 500.000 Euro.