Hamburg. Da der Musiker Jan Garbarek während seines Konzerts in der Elbphilharmonie kein Wort sprach, hatte sein Auftritt etwas Eigenartiges.

Worte machte er keine. Jan Garbarek sagte: nichts. Nichts, als er mit seinen Musikern die Bühne der Elbphilharmonie betrat, er begrüßte das Publikum nicht, sagte keine Titel an oder ab, sondern er hob sich seine Luft für die Instrumente auf. Das war schon kurios, denn vor Kurzem erst hatte er verkündet: „Die menschliche Stimme ist mein Ideal.“

In der Hand trug Garbarek einen Instrumentenkoffer, in dem sich ein Sopran-, ein Tenorsaxofon und eine Flöte befanden, die er im Laufe des Abends benutzte. Ein bisschen wirkte der Norweger wie ein Handlungsreisender in Sachen Musik. Aber auch mit 72 Jahren präsentierte der Musiker mit seinem Holzblasinstrument einen brillanten Sound und eine große musikalische Bandbreite. Jazz, Folk, Weltmusik, Walzerklänge, auch eine Samba waren zu hören. Da der verbale Kontakt mit dem Publikum ausblieb, hatte der Auftritt jedoch auch etwas Eigenartiges.

Nach 100 Minuten endete das Konzert in der Elbphilharmonie

Seinen ebenfalls virtuos aufspielenden Mitstreitern Yuri Daniel am Bass und Rainer Brüninghaus am Piano ließ Jan Garbarek immer wieder viel Platz für ihre Soli. Die übrigen Musiker zogen sich dann in den Bühnenhintergrund zurück.

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In vielerlei Hinsicht ein Kontrast zu den in gedeckten Farben gekleideten anderen Herren des Quartetts war der auf die Farbe Rot setzende indische Percussionist Trilok Gurtu. Er hatte ein ganzes Arsenal konventioneller und unkonventioneller Instrumente mitgebracht, spielte mal auf einer Cajon sitzend, brachte mal mit Scat-Improvisationen doch noch vokale Instrumente in die Musik ein, spielte auch mal etwas Albernes und bewies, das auch einem Gong, den man langsam in einen gefüllten Wassereimer versenkt, interessante Töne zu entlocken sind. Nach gut 100 Minuten endete das Konzert, die Band kam noch für eine Zugabe zurück.