Ein Heimspiel für Regisseur Henna Peschel, der am Sonnabend im Cinemaxx auf „Dicke Hose“ machte, und Spannung beim „Tatort“-Doppelschlag.

Hamburg. 54 Filme in zwei Tagen. Das Filmfest Hamburg nahm am Wochenende mächtig Fahrt auf und zog die Besucher zu tausenden in die Kinos.

Es war aber auch ein starkes Programm: Im Cinemaxx 1 gab’s Anno Sauls Mystery-Thriller „Die Tür“ mit einem glänzenden Mads Mikkelsen zu sehen, von dem sich später weibliche Fans Autogramme gar auf die nackte Haut schreiben ließen. Ein echtes Heimspiel erlebte Regisseur Henna Peschel im Cinemaxx 3 mit „Dicke Hose“. Seine Geschichte eines rappenden Pizzaboten aus Ottensen sorgte für fröhliche Begeisterung. Und natürlich waren auch die Karten für Fatih Akins „Soul Kitchen“ im Zeise 1 heiß begehrt.

Am Sonntag stand natürlich zunächst die Bundestagswahl im Vordergrund, doch da sich hier schnell ein eindeutiges Ergebnis abzeichnete, war letztlich beim „Tatort“-Doppelprogramm mit Maria Furtwängler und Eva Mattes mehr Spannung geboten.

Am heutigen Montag kommt die eigentliche Qualität des Filmfests zum tragen: Kleine, feine Filme in aller Welt zu entdecken und nach Hamburg zu bringen. Zum Beispiel den dänischen Beitrag „Aching Hearts“ (19.30 Uhr, Cinemaxx 2), der von Liebesschmerz im Dänemark der sechziger Jahre erzählt. Oder das einfühlsam inszenierte Drama „Pandora’s Box“ (21.45 Uhr, Zeise 1) von Yesim Ustaoglu über eine an Alzheimer erkrankte alte Frau, deren größter Wunsch es ist, aus dem Pflegeheim in ihr kleines Heimatdorf zurückzukehren. „Pandora’s Box“ wurde in San Sebastian als bester Film ausgezeichnet, die fast 90-jährige Tsilla Chelton als beste Darstellerin.