Hamburg. Bei den ProArte-Konzerten in Elbphilharmonie und Laeiszhalle treten Lang Lang, Igor Levit, Anne-Sophie Mutter gleich zweimal auf.

Eine der ewigen Weisheiten Herbert Grönemeyers lautet „Bleibt alles anders“. Diesen Klassiker bringt die Konzertdirektion Dr. Goette zwar nicht in ihrer nächsten Spielzeit in die ProArte-Programme, ansonsten aber kommen einem viele und vieles im Sortiment vorpandemisch bekannt vor. „Alles ist wieder zurück“, berichtete Geschäftsführer Burkhard Glashoff beim Ausblick, wenn auch nicht mehr ganz so wie vor dem Corona-Abgrund. Das Publikum sei jünger, „weniger erfahren, heterogener“, und alle seien wählerischer bei der Auswahl der Abendveranstaltung geworden.

Eine neue, zunächst vielversprechende Klangfarbe ist die Programmlinie „Klavierstadt Hamburg“. Was nun allerdings nicht heißt, dass dort ausschließlich örtliche Komponisten – Brahms, Mendelssohn, Ligeti böten sich an – präsentiert werden. Tolle Säle, tolles Publikum, eine weltbekannte Klaviermanufaktur, also nun auch weitere berühmte Pianisten und Pianistinnen.

Den Auftakt macht Víkingur Ólafsson, der sich monatelang und weltweit ausschließlich mit Bachs „Goldberg-Variationen“ beschäftigen will. Start dieser Langstrecke ist ein Konzert in der Laeiszhalle im Oktober, im Juni 2024 kommt er zum Bach-Wiederhören zurück, dann aber in die Elbphilharmonie.

ProArte Saisonvorschau: Große Namen kommen gern mehrfach

Große Namen tendieren zum Doppel-Date. Auch Lang Lang ist zweimal vertreten: Solo-Recital mit Schubert, Schumann, Chopin, Ravel auf der Thielemann-Abschiedstournee mit der Dresdner Staatskapelle. Ebenso Igor Levit: kleinformatig mit den Berliner Barock Solisten und diversen Bachs, orchestral ebenfalls mit Thielemann, doch mit den Wiener Philharmonikern und Brahms Zwei.

Die Palette der US-Orchester ist diesmal eher ostküstig. Das Boston Symphony hat 2021 mit Anne-Sophie Mutter das ihr aufs Gemüt geschriebene 2. Violinkonzert des Soundtrack-Genies John Williams uraufgeführt, das Hamburg-Gastspiel im September, der Saison-Beginn, wird die deutsche Erstaufführung sein. Dirigent ist Andris Nelsons, der mit seinem anderen Orchester, dem Leipziger Gewandhaus, noch zwei Termine drauflegt.

Philadelphia kommt mit Yannick Nézet-Séguin und Daniil Trifonov sowie Werken von Rachmaninow aus der gemeinsamen Vergangenheit. Mutters zweiter Termin wird im Juni 2024 mit dem Dallas Symphony und dem Tschaikowsky-Konzert sein. Eine interessante Spezialität: Das London Symphony reist mit seinem neuen Chef Sir Antonio Pappano an, die Trompeterin Alison Balsom spielt das neue Konzert ihres Jazz-Kollegen Wynton Marsalis.

In der nächsten ProArte Saison bleiben einige Preise stabil

Thema Preise: Bei den Abo-Strukturen im Großen und Ganzen „stabil“ (mit Schwankungen nach oben und unten bei Einzelfällen), die Einzelkarten gehen „etwas hoch“, als Reaktion auf die Erhöhung der Mietpreise für Elbphilharmonie und Laeiszhalle, doch die niedrigpreisigen Konzerte werden „überhaupt nicht teurer“, erklärte Glashoff.

Weitere Informationen: www.proarte.de