Hamburg. Die Londoner Band bezaubert 4000 Fans mit einer auch optisch aufwendigen Show im ausverkauften Stadtpark.

Sechs große Straßenlaternen, Bühnenrampen mit zwei Ebenen und eine LED-Leinwand über die komplette Bühnenbreite: So eine aufwendige Produktion wie beim Konzert der Londoner Band Bastille am Dienstag hat man schon lange nicht mehr auf der Freilichtbühne im Hamburger Stadtpark gesehen, wenn überhaupt.

Das Quartett mit Sänger Dan Smith hat sich jedenfalls etwas einfallen lassen, um den zehnten Geburtstag ihres sehr erfolgreichen Debütalbums „Bad Blood“ (2013) gebührend zu feiern. In der britischen Heimat regnete es seinerzeit Platin, und auch die bislang drei Nachfolger bis „Give Me The Future“ (2022) konnten sich sehen und hören lassen – auch in Deutschland. Der ausverkaufte Stadtpark platzt aus allen Nähten.

Bastille: Der Stadtpark erinnert Dan Smith an das Auenland

Dan Smith staunt, als er auf die Bühne kommt: „Das sieht aus hier wie in Hobbingen“, erzählt er und Vergleicht das grüne Idyll in Winterhude mit dem Auenland der Hobbits in „Der Herr der Ringe“. „Wir haben noch nie bei Konzerten eine Hecke vor uns gehabt“. Das macht das Gesamtspiel aus Band, Videoclips, Lichtshow und begeisterten Fanchören tatsächlich sehr heimelig. Auch das Wetter spielt mit, es regnet während der 105 Minuten keinen Tropfen.

Im ersten Teil des Konzerts wird das „Bad Blood“-Album von „Pompeii“ bis „Weight Of Living“, Pt. I“ in kompletter Länge gespielt, unterbrochen von mehreren Videoeinspielern. Die nehmen zwar etwas Dynamik aus dem Konzert, aber unterstreichen den künstlerischen Anspruch der Band und ihrer Songs, die sich irgendwo zwischen Indie-, Stadion- und Alternative-Rockpop bewegen. Manche Effekte und orchestralen Elemente kommen vom Band und der Sound ist mal wieder zu leise im Stadtpark, aber die 4000 Fans sind voll dabei.

Zwischendurch gibt es im Stadtpark von Bastille eine Runde Eurodance

Die Zugaben sind ein kompletter langer Block mit weiteren Liedern der 2010 gegründeten Band, mit dabei sind Fanfavoriten wie „Good Grief“ und „Happier“, eine Eurodance-Kombi aus „Rhythm Is A Dancer“ (Snap) und „The Rhythm Of The Night“ (Corona) und zum Finale „Shut Off The Lights“. Licht aus, Tore auf, und raus geht es aus dem Auenland. Welcher Stadtteil jetzt Bruchtal, Gondor oder Rohan sein könnte und welcher Mordor, muss jeder selber entscheiden.