Hamburg. Ein Ausblick auf die ambitionierte Konzertsaison 2023/24 des NDR Elbphilharmonie Orchesters. Die Kartenpreise überraschen.

Der Chefdirigenten-Vertrag mit Alan Gilbert wurde in diesem Februar bis in Jahr 2029 verlängert, damit kommt der gebürtige New Yorker auf über ein Vierteljahrhundert Zusammenarbeit mit dem jetzigen Hamburger NDR Elbphilharmonie Orchester, die 2019 fester gezurrt wurde. Man kann also sehr langfristig planen und will weiterhin den Standortvorteil Elbphilharmonie als deren Residenzorchester voll ausspielen. Für die nächste Spielzeit heißt das: prinzipiell weitermachen wie bisher, mit Nachjustierungen hier, da und dort bei Programm und Themen-Klangfarben.

Keine Saison ohne Residenzkünstler: In der Spielzeit 2023/24 wird der US-amerikanische Geiger Joshua Bell diesen Job übernehmen. Gemeinsam legt man sich Violinkonzerte von Tschaikowsky und Vieuxtemps auf die Notenpulte und geht außerdem auf Tournee, als hiesigen Bonus-Track stehen eine Runde Kammermusik und ein Late-Night-Konzert im Uebel & Gefährlich an. Zentral aber wird Bells Auftritt im Saisoneröffnungskonzert am 1. September sein, mit der Suite „The Elements“, für die fünf US-Komponisten und -Komponistinnen die fünf Elemente Erde, Wasser, Feuer, Luft plus Äther vertont haben werden.

Igor Levit wird alle drei Bartók-Klavierkonzerte spielen

Nach dem interessanten US-Festivälchen im vergangenen Jahr geht es im Februar mit einem „Kosmos Bartók“ als großem Akzent auf dieser Schiene weiter, dabei wird Igor Levit alle drei Klavierkonzerte spielen, bevor am Horizont schon der 2024-Jubilar Schönberg als nächster Kosmos-Leitstern angedacht ist. Abrundung des Bartók-Themas ist eine konzertante Aufführung des Opern-Einakters „Blaubarts Burg“. Ein weiterer Spezialtermin ist die Eröffnung des nächsten Musikfests, dann zum Thema „Krieg und Frieden“, bei der Gilbert Schönbergs Chorwerk „Friede auf Erden“ mit Weills „Whitman Songs“ und Charles Ives‘ monumentaler Vierter zusammenbringt.

Extrem großformatig wird es in der nächsten Saison aber auch mit einer Aufführung von Mahlers Achter, nicht grundlos „Sinfonie der Tausend“ genannt, schon als Vorprogramm für Schönbergs noch größere „Gurre-Lieder“ in der Folgesaison. Ein hochverehrter Stammgast am Dirigentenpult ist Herbert Blomstedt, der Beethoven und Mozart kombinieren möchte. Eine prominente Debütantin beim NEO wird Ende September Joana Mallwitz sein, mit Werken von Kodály und Rachmaninow. Auf der Gästeliste stehen bewährte Größen wie der Bariton Matthias Goerne, Frank Peter Zimmermann, Piotr Anderszewski und Kirill Gerstein.

Während vieles derzeit teurer wird, bleiben die NDR-Konzertkartenpreise stabil

Die Philharmoniker müssen bei ihren Konzertterminen noch auf den nächsten Generalmusikdirektor Omer Meir Wellber warten, beim NDR gastdirigiert er im April Werke von Fauré, Ravel und Schubert. Silvester und Neujahr soll es unterhaltsam moussieren, mit Offenbachs „Orphée aux enfers“, dirigiert von einem Fachmann, dem Franzosen Marc Minkowski. Und während vieles derzeit teurer und teurer wird, bleiben die öffentlich-rechtlichen Konzertkartenpreise stabil.

Weitere Informationen: www.ndr.de/eo