Hamburg. In die Laeiszhalle und Elbphilharmonie kommen hochklassige Ensembles und Solisten. Auch Misha Maisky und András Schiff sind dabei.

Drei Konzertreihen, 16 Konzerte pro Saison: Streichquartett, Bläserquintett, Schlagzeug, Gesang, Saxophon, Bandoneon, Akkordeon, Klavier und viel mehr. Die Hamburgische Vereinigung von Freunden der Kammermusik – so der ehrwürdige Name des mittlerweile fast 101 Jahre alten Konzertveranstalters – bietet auch in der neuen Konzert-Saison 2023/24 das facettenreichste Programm in Sachen Kammermusik in der Hansestadt. „Wir setzen Bewährtes gegen Frisches“, sagt Ludwig Hartmann, der erste Vorsitzende des gemeinnützigen Vereins. Ohne einen Cent Förderung aus öffentlichen Mitteln wird das Programm realisiert.

Das planen die Hamburger Kammermusikfreunde für die neue Saison

Der Klassiker: Die Konzertreihe A, immer freitags im Kleinen Saal der Laeiszhalle, bietet vier spannende Streichquartett-Formationen. Die Bewährten: das Armida Quartett (20.10.) und das Quatuor Ébène (15.3.24), die Frischen: Das britische Marmen Quartet (24.11.) und das deutsche Leonkoro Quartet (19.4.24). Bewährt und frisch sind auch die Programme, das Armida Quartett kontrastiert Haydn und Brahms mit dem Serben Marko Nikodijevic, oder das Marmen Quartet Takemitsu mit Mozart und Beethoven. Das Extra: jeweils ein Vorkonzert von der „Initiative Jugend-Kammermusik Hamburg“.

Bunter wird’s in der Konzertreihe B im Kleinen Saal der Elbphilharmonie mit wechselnden Besetzungen. Frisch werden Bachs (bewährte) „Goldberg-Variationen“ auf Saxophon, Akkordeon und Cello klingen (14. April 2024). Mit dabei Star-Saxophonistin Asya Fateyeva und Cellist Eckart Runge. Oder die Bläser des Azahar Ensembles aus Spanien (4. Februar ‘24) kontrastieren Mozart mit Musik aus dem 20. Jahrhundert. Das Extra dieser Reihe: Künstler-Gespräche jeweils vor dem Konzert.

Zwei Porträtkonzerte rücken große Künstler in den Fokus

Die dritte Reihe kommt noch bunter daher. Zwei Porträtkonzerte rücken große Künstler in den Fokus. Cellist Misha Maisky (13. Januar ‘24) kommt mit Mitgliedern seiner Familie und Geiger Julian Rachlin. Pianist András Schiff (26. Juni ‘24) tritt mit anderen Weltklasse-Solisten auf, u. a. Tenor Julian Prégardien und Hornistin Marie-Luise Neunecker. Ein Kontrastprogramm – klanglich und stilistisch – bieten zwei Abende unter dem Motto „Nicht nur klassisch“: Vier Marimbas haben der luxemburgisch-österreichische Schlagzeuger Christoph Sietzen und The Wave Quartet im Gepäck (30. Oktober), und das Cuarteto SolTango (10. April ‘24) begibt sich nach Südamerika.

Neu ist seit Anfang 2023 ein Konzert unter der Überschrift „Verfemte Musik – Gerettete Klänge“, das immer um den 27. Januar stattfindet, dem „Holocaust-Gedenktag“. Damit möchten die Hamburger Kammermusikfreunde auch an ihre Gründer, die beiden Kaufleute Emanuel Fehling und Georg Tillmann erinnern, sie hatten jüdische Wurzeln. In dieser Saison (23. Januar ‘24) steht der 90 Jahre alte lettisch-deutsch-israelische Komponist und Cellist Don Jaffé im Fokus, präsentiert vom Trio Seramonica, in dem auch sein Sohn Ramon und seine Enkelin Serafina spielen.