Hamburg. Die US-amerikanische Künstlerin spielte im Kleinen Saal der Elbphilharmonie – und verneigte sich vor einem großen Vorbild.

Sie spielen beide Folkpop, doch ihre Ausdrucksformen sind sehr unterschiedlich. Bevor die US-amerikanische Künstlerin Waxahatchee die Bühne im Kleinen Saal der Elbphilharmonie betritt, kommt Indigo Sparke auf die Bühne. Barfuß und in einem langen weißen Kleid stellt sie sich mit ihrer Gitarre hinter dem Mikroständer auf und singt eine Reihe minimalistisch-ätherischer Songs. Mit ihrem sirenenhaften Gesang wirkt sie wie die kleine Schwester von Heather Nova und erhält freundlichen Beifall.

Elbphilharmonie: Waxahatchee hat brandneue Songs im Gepäck – und eine Portion Wut

Doch gekommen ist das Publikum, um Katie Crutchfield zu erleben, die sich den Künstlernamen Waxahatchee nach einem Fluss in ihrem Heimatstaat Alabama gegeben hat. Crutchfield ist das Gegenteil von Indigo Sparke. Zwar werden auch ihre Songs bei diesem Soloauftritt sparsam von der akustischen Gitarre begleitet, ihre Stimme ist jedoch kräftig. Oft schwingt in ihren Songs über schwierige Beziehungen eine gehörige Portion Wut mit.

Manchmal drischt sie auch in die Saiten und erreicht so eine Dynamik wie mit ihrer Band. Zusammen mit der Kollegin Jess Williamson hat sie gerade das Country-Projekt Plains gestartet, aus dem Album „I Walked With You A Ways“ spielt sie in Hamburg die großartige Nummer „Problem With It“.

Elbphilharmonie: Waxahatchee spielte zwei Zugaben

Immer wieder blättert sie in ihren Noten und Texten und entscheidet spontan, welches Lied als nächstes kommt. „Diese Tournee liegt gerade zwischen zwei Projekten“, erklärt sie und spielt für das begeisterte Publikum ein paar Songs, die sie gerade erst geschrieben hat und die auf ihrem nächsten Album erscheinen werden.

Am Ende gibt es noch zwei Zugaben, unter anderem die Coverversion einer Lucinda-Williams-Nummer. „Sie gehört zu meinen großen Vorbildern“, sagt Crutchfield und spielt „Fruits Of My Labor“.