Hamburg. Hamburgs Ballettchef gibt einen Ausblick auf seine Abschiedssaison. Den Auftakt macht ein Open-Air-Event auf dem Rathausmarkt.

Viel Zeit blieb John Neumeier, nicht, um die dann wohl endgültig letzte Spielzeit des Hamburg Balletts unter seiner Intendanz zu präsentieren. Denn eigentlich war sie ja gar nicht mehr vorgesehen. Da aber Neumeiers Nachfolger, Demis Volpi, noch eine weitere Saison Verpflichtungen als Ballettdirektor und Chefchoreograf am Ballett am Rhein in Düsseldorf wahrnimmt, kommt nun die Ära Neumeier in den Genuss eines „Epilogs“.

So lautet das Motto der Saison 2023/24 und auch der Arbeitstitel der dann also wirklich letzten Neukreation Neumeiers als Intendant, die am 30. Juni 2024 ihre Uraufführung in der Staatsoper erleben wird. Eine intime, eher kammermusikalisch angelegte Arbeit soll es werden. Eingebettet ist sie in eine Saison, die Neumeier als eine „Schlussrede“ und als „Nachspiel im Drama“ bezeichnet und die dabei stark in die Zukunft blickt.

Hamburg-Ballett-Chef John Neumeier: Open-Air-Event eröffnet Abschiedsaison

Eröffnet wird die Saison erneut mit einem großen Open-Air-Event im September, einem weiteren „Tanz auf dem Rathausmarkt“ als Fest für alle Hamburger Bürgerinnen und Bürger. Am 3. Dezember wird die designierte Direktorin des Balletts Zürich, Cathy Marston, mit „Jane Eyre“ eines ihrer viel gelobten Literaturballette in Hamburg zur Premiere bringen.

Hinzu kommen zwei Wiederaufnahmen. In Ergänzung zu der im Repertoire erfolgreich laufenden Kreation „Die Glasmenagerie“ wird „Endstation Sehnsucht“ nach Tennessee Williams am 17. September seine Wiederaufnahme erleben. Am 24. Februar 2024 folgt die Wiederaufnahme des Balletts „Odyssee“ von John Neumeier nach dem Epos des Homer. In dem Werk über Krieg, Heimatsuche, Fremde und Unterwegssein wird erneut die eigens dafür in Auftrag gegebene Musik von George Couroupos erklingen.

Neumeier bereitet Übergang mit Nachfolger Volpi vor

Hinzu kommen wieder zwölf Vorstellungen im Repertoire, die ein Wiedersehen ermöglichen mit „Nijinsky“, „Romeo und Julia“, „Der Nussknacker“, „Weihnachtsoratorium I–VI“, „Ghost Light“, „Die Kameliendame“, „Illusionen – wie Schwanensee“, „Anna Karenina“, „Pré­ludes CV“, „Dona Nobis Pacem“, „Die Glasmenagerie“ und „Dritte Sinfonie von Gustav Mahler“.

Die 49. Hamburger Ballett-Tage 2024 werden vom 30. Juni bis zum 14. Juli über die Staatsopernbühne gehen und wie immer mit der begehrten „Nijinsky-Gala XLIX“ beschlossen werden. Die beiden traditionellen Auftritte einer Gastcompagnie sind noch nicht vergeben.

Sein Nachfolger Demis Volpi sei schon jetzt häufiger in Hamburg und man bereite in Ruhe den Übergang vor, berichtete Neumeier zudem am Montagvormittag. Noch keinen konkreten Zeitplan gibt es von dem Projekt der Stiftung John Neumeier, die perspektivisch die Sammlungen zu den Themen Tanz und Ballett und Neumeiers Lebenswerk in ein neues Gebäude umziehen soll.

Der Vorverkauf für die Spielzeit 2023/24 beginnt am 15. Mai um 10 Uhr. Weitere Informationen und Programm unter www.hamburgballett.de.