Hamburg. Eine Debatte über das Bismarck-Denkmal wurde bereits angestoßen, einen Erinnerungsort an Kolonialismus gibt es aber bislang nicht.

Als ersten Meilenstein auf Hamburgs Weg, sich mit dem kolonialen Erbe auseinanderzusetzen und es aufzuarbeiten, wurde eine Debatte über das Bismarck-Denkmal angestoßen und ein künstlerischer Wettbewerb ausgerufen.

Ab sofort können Interessierte die Wettbewerbsunterlagen anfordern (www.luchterhandt.de). Im Koalitionsvertrag des Bundes ist darüber hinaus festgeschrieben, „ein Konzept für einen Lern- und Erinnerungsort Kolonialismus“ zu entwickeln. Den gibt es bislang nicht in Deutschland.

„Hamburg dekolonisieren!“: Erinnerungsort gesucht

Dies soll sich nun ändern. Als ein Teilvorhaben des Gesamtprojekts „Hamburg dekolonisieren!“ hat es die Stiftung Historische Museen Hamburg (SHMH) in Kooperation mit der Behörde für Kultur und Medien übernommen, die Diskussion um einen Erinnerungsort mit anzustoßen. Vom 26. bis 28. Januar findet in Hamburg unter dem Titel „Memory in Motion“ ein international besetztes Symposium statt, das erste Ideen entwickeln soll.

Gemeinsam mit dem Beirat zur Dekolonisierung Hamburgs und in Kooperation mit der Bundeszentrale für politische Bildung/ bpb, Decolonize Berlin e. V., Dekoloniale – Erinnerungskultur in der Stadt und der Stiftung Stadtmuseum Berlin hat die SHMH etwa 50 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, Künstlerinnen und Künstler sowie Vertreterinnen und Vertreter der Zivilgesellschaft zu dem Auftakttreffen eingeladen.

„Memory in Motion“ soll Debatte über Erinnerungsort an Kolonialismus befördern

Geplant ist, mit „Memory in Motion“ ein längerfristig arbeitendes Netzwerk zu gründen, das bis Ende 2023 in Abstimmung mit weiteren Städten und Bundesländern die Debatte über einen zentralen oder dezentralen „Lern- und Erinnerungsort Kolonialismus“ befördert und hierbei auch internationale Stimmen einbezieht.

Austragungsort der Tagung ist der Community-Space „Eeden“ in Altona-Nord. Zur Eröffnung werden Kultursenator Carsten Brosda (SPD), Peggy Piesche von der Bundeszentrale für politische Bildung und Dr. Andreas Görgen, Amtschef bei der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien, erwartet.