Hamburg. Kultur-Institution stand nach dem Tod von Gründer Horst Werner vor dem Aus. Mitarbeiter klagten. Nun stellt Maler André Krigar aus.
Im Sommer erzeugte die Fabrik der Künste (FdK) mit der publikumswirksamen Ausstellung „40 Jahre Pressefotografie in Hamburg“ viele positive Schlagzeilen, anschließend nur noch unschöne. Nach dem Tod von Horst Werner, dem Gründer, Besitzer und Betreiber der modernen Ausstellungsstätte im Stadtteil Hamm, nach Tumulten mit Polizeieinsatz bei der öffentlichen Trauerfeier und weiteren, teils handgreiflichen Auseinandersetzungen überschattete ein Rechts- und Familienstreit den Fortbestand der 2007 eröffneten Kultur-Institution.
Der Generalbevollmächtigte, vor Werners Tod dessen Steuerberater, erteilte dem langjährigen Mitarbeiterteam der FdK Hausverbot, ließ die Schlösser auswechseln und kündigte vier der fünf Festangestellten der von Werner gegründeten gemeinnützigen GmbH. Die Angestellten klagten erfolgreich dagegen, erwirkten vor dem Landgericht Hamburg eine Einstweilige Verfügung, laut der der FdK-Betrieb ohne Störungen weitergehen solle, und nahmen trotz Widrigkeiten (abgebaute Rechner, deaktivierte E-Mail-Accounts) ihre Arbeit wieder auf.
Galerien Hamburg: Fabrik der Künste plant wieder Ausstellungen
Sichtbares Zeichen: Seit Freitagmittag ist auch auf der Website der Fabrik der Künste wieder Aktuelles zu lesen. Vom 14. Dezember bis 29. Januar stellt André Krigar (70) „Die Hunde des Aktaion“ aus, die Vernissage der Schau über griechische Mythologie ist in Kooperation mit der Galerie AC Noffke für den Abend des 12. Dezember geplant.
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Der renommierte Berliner Maler und Grafiker hätte bereits im September in Hamm ausstellen sollen, hatte sogar ein Buch (Kosen: ca. 10.000 Euro) zur Ausstellung drucken lassen. Er strebt nun einen gütliche Einigung an. „Wir sehen der Zukunft wieder positiv entgegen“, heißt es auch aus Mitarbeiterkreisen der FdK – obwohl Zeit und Mittel für die Planung der weiteren Ausstellungen im Februar und März knapp sind.