Hamburg. Streit um das geistige und materielle Erbe von Horst Werner gerät zunehmend zur Farce: Generalbevollmächtigter attackiert Fotografen.
Der Fall, zu dem eine am Freitag am Landgericht Hamburg geplante Verhandlung gehört, ist eigentlich schon abstrus genug: Der Tod von Horst Werner, dem Gründer der Fabrik der Künste, hat einen ausgedehnten Streit nach sich gezogen, der inzwischen auch juristisch geführt wird. Die Streitparteien: der Generalbevollmächtigte des Verstorbenen, Kai L. auf der einen Seite – und die langjährigen Angestellten um Werners Stieftochter und Patenkind auf der anderen.
Schon kurz nach dem Tod des Gründers ließ Kai L. die Schlösser an der Fabrik der Künste austauschen, entließ vier der fünf Festangestellten und stellte die fünfte frei. Bei der Trauerfeier kam es zu einem weiteren Eklat: Mithilfe privater Sicherheitsleute hatte Kai L. die Patentochter Werners daran gehindert, eine Rede zu halten. Es hätte um die Gegenwart und Zukunft der Fabrik der Künste gehen sollen. Die ist weiter völlig ungeklärt, die Fronten sind verhärtet.
Fabrik der Künste: Generalbevollmächtigter greift Fotografen an
Aktuell geht es vor Gericht um eine einstweilige Verfügung, die zwischenzeitlich gegen den Generalbevollmächtigten erwirkt worden war und gegen die dieser sich wiederum zur Wehr setzt. Und das nicht nur mit seinem Anwalt: Noch vor Verhandlungsbeginn kam es zum Eklat: Kai L. stürmte auf einen der anwesenden Fotografen zu, beschimpfte ihn und riss ihn zu Boden – angeblich, weil er ihn nicht fotografieren dürfe.
Der Fotograf, der noch im August selbst in der Fabrik der Künste ausgestellt hatte, blieb unverletzt. Wie hoch der Sachschaden ist, steht noch nicht fest. Die Polizei nahm den Fall auf.