Frankfurt am Main. Neben Heinz Strunk ist auch eine Hamburger Schriftstellerin mit ihrem Roman im Rennen. Die Longlist zeichnet sich durch Diversität aus.
Doppelte Chance für Hamburg: Sowohl Bestsellerautor Heinz Strunk mit „Ein Sommer in Niendorf“ (erschienen bei Rowohlt) als auch die ebenfalls in Hamburg lebende Schriftstellerin Kristine Bilkau mit ihrem stillen Roman „Nebenan“ (Luchterhand) sind für den Deutschen Buchpreis nominiert. Beide haben ihre Handlungen nach Schleswig-Holstein verlegt, Heinz Strunk war mit „Der Goldene Handschuh“ bereits auf der Shortlist des Leipziger Buchpreises. Am Dienstag hat nun die Frankfurter Buchpreis-Jury ihre Liste mit den aus ihrer Sicht 20 besten Romanen des Jahres 2022 vorgelegt.
Literatur: Zwei Hamburger Romane für Deutschen Buchpreis nominiert
„Aus über 200 Titeln und so vielen Einreichungen wie noch nie haben wir epische Erzählungen ausgesucht, poetische Sprachschöpfungskaskaden sowie formale Experimente, die klassische und realistische Formen des Romans aufbrechen“, sagte die Jurysprecherin Miriam Zeh in Frankfurt am Main. Unter den Nominierten seien etablierte Autorinnen und Autorinnen ebenso wie eine Vielzahl noch weniger bekannter und jüngerer Stimmen.
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Tatsächlich fällt die Diversität der diesjährigen Liste auf: Neben zwölf Frauen und sieben Männern gibt es mit Kim de l’Horizon („Blutbuch“) auch einen nicht-binären Menschen. Auf der Longlist stehen außerdem unter anderem Fatma Aydemir mit „Dschinns“, Daniela Dröscher mit „Lügen über meine Mutter“, Theresia Enzensbergers „Auf See“, „Trottel“ von Jan Faktor, „Rombo“ von Esther Kinsky, Eckhart Nickels „Spitzweg“ und Anna Yeliz Schentkes bereits im März erschienener Roman „Kangal“.
Deutscher Buchpreis: Diversität fällt auf
Seit Ausschreibungsbeginn hatte die Jury 233 Titel gesichtet, die zwischen Oktober 2021 und dem 20. September 2022 erschienen sind oder noch erscheinen werden. Im nächsten Schritt wählen die Jurymitglieder aus den Titeln der Longlist sechs Romane für die Shortlist aus, die am 20. September veröffentlicht wird.
Erst am Abend der Preisverleihung am 17. Oktober im Kaisersaal des Frankfurter Römers wird verraten, an wen der Preis für den besten deutschsprachigen Roman des Jahres geht. Der Preisträger oder die Preisträgerin erhält 25.000 Euro, die fünf Finalisten jeweils 2500 Euro. Im vergangenen Jahr hatte der Roman „Blaue Frau“ von Antje Rávik Strubel das Rennen gemacht.
Der Deutsche Buchpreis wird von der Stiftung Buchkultur und Leseförderung des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels vergeben.