Hamburg. Kermani hatte die anonyme Weigerung zweiter Autoren kritisiert, mit der Kabarettistin Lisa Eckhart auf die Bühne zu gehen.
Nach der Kritik Navid Kermanis an der anonymen Weigerung zweiter Autoren, in Hamburg mit der umstrittenen Kabarettistin und Buchautorin Lisa Eckhart auf die Bühne zu gehen, hat sich der Schriftsteller Benjamin Quaderer („Für immer die Alpen“) zu Wort gemeldet.
Auf Twitter erklärte der in Berlin lebende Liechtensteiner, einer der beiden von Friedenspreisträger Kermani direkt angesprochenen Autoren zu sein. Er habe lediglich dem Festival mitgeteilt, seine Teilnahme am Wettbewerb zurückzuziehen. Antisemitismus oder Rassismus unterstellen wolle er Lisa Eckhart nicht, „aber ich sehe nicht ein, wieso man in einer politisch so aufgeladenen Zeit“ ausgerechnet diese Klischees bedienen müsse.
Quaderer wollte Eckhart offenbar nicht ausschließen
Es sei ihm aber nie darum gegangen, Eckhart auszuschließen, auftreten „soll sie unbedingt dürfen“. In Richtung Kermani, der Quaderer und dem weiterhin unbekannten zweiten Autor „Selbstgerechtigkeit und Unhöflichkeit“, außerdem Verächtlichmachung einer missfallenden Person vorgeworfen hatte, schrieb Quaderer: „Ich sehe nicht ein, weshalb ich jemanden verächtlich machen soll, wenn ich nicht Teil dieses Auftritts sein soll.“ Seine Haltung sei nie ein Geheimnis gewesen, er sei nur nicht gefragt worden.
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Eckhart sollte wie Quaderer ursprünglich am Wettbewerb um den Kühne-Preis teilnehmen. Nach der Ausladung durch das Festival gab es viel Kritik. Eine Wiedereinladung schlug sie anschließend aus.