Hamburg. Der erfolgreiche Krimiautor lässt seine Verbrechen gern an schönen Schauplätzen spielen. Kommende Woche liest er in Hamburg.

Der Autor Klaus-Peter Wolf ist ein literarisches Phänomen. 1954 in Gelsenkirchen geboren, hat Wolf Ostfriesland mit einem kräftigen Ausrufezeichen auf die Landkarte des deutschen Kriminalromans gesetzt. 13 Ostfriesland-Krimis mit der Kommissarin Ann Kathrin Klaasen und ihrem Team sind seit 2007 erschienen, sie haben sich bislang mehr als elf Millionen Mal verkauft. Jeder neue Wolf-Titel springt zuverlässig an die Spitzenposition der Taschenbuch-Bestsellerlisten. Am 7. November ist Klaus-Peter Wolf zu Gast beim Hamburger Krimifestival auf Kampnagel.

Sie haben jetzt dreizehn überaus erfolgreiche Ostfriesland-Krimis geschrieben. Sind Sie nicht manchmal etwas müde angesichts der andauernden Loblieder, die Sie in Ihren Büchern auf Ostfriesland singen.

Klaus-Peter Wolf Nein. Da Kunst vom Kontrast lebt, begehe ich meine literarischen Verbrechen gern an den schönsten Orten der Welt. Einige fand ich in Ostfriesland. Aber meine Romane sind keine schönen Landschaftsfotografien, sondern eher Röntgenbilder der Gesellschaft.

Ist aus dem gebürtigen Ruhrpottler Klaus-Peter Wolf ein XXL-Ostfriese geworden?

Ostfriesland war für mich immer ein Sehnsuchtsort. Ich lebe gerne dort. Aber gerade in letzter Zeit habe ich auch viel Gegenwind bekommen. Es gab ganze Leserbriefkampagnen gegen mich, weil ich angeblich die Ostfriesen als Volk von Mördern und Verbrechern darstelle. Das ist natürlich Quatsch und wird von Leuten erzählt, die nie ein Buch von mir gelesen haben.

Touristisch dürfte die Region profitieren, oder?

Stimmt. Viele Touristen kommen und besuchen die Schauplätze, die sie aus meinen Büchern kennen. Es gibt ja alles wirklich, ist also nachprüfbar. Es gibt Stadtführungen zu den Tatorten und Bustouren.

Kommissarin Ann Kathrin Klaasen ist der Star Ihrer Krimis. Welches ist denn Ihre persönliche Lieblingsfigur? „Alle sind mir gleich lieb“ gilt nicht als Antwort.

Ich mag besonders die widersprüchliche Figur Rupert sehr gern. Ein schräger Typ. Er sagt immer, was er denkt.

Sie schreiben parallel an mehreren Geschichten. Wie viel weitere Bücher der Reihe haben Sie im Kopf?

Im Februar wird „Ostfriesen Hölle“ erscheinen. Das Buch liegt schon im Verlag. Bald nehme ich in Hamburg das Hörbuch auf. Ich lese die ja immer gern selbst ein. Gerade schreibe ich an „Rupert Undercover“. Ein großer Spaß für mich.

Können Sie sich vorstellen, diese Reihe irgendwann einmal zu beenden? Und wenn ja, was müsste da vorher passiert sein?

Oh, ich liebe sehr, was ich tue, und viele hunderttausend Leserinnen und Leser freuen sich auf den neuen Roman. Es gäbe zwei Gründe für mich aufzuhören. Erstens: Mir fällt nichts mehr ein. Zweitens: Ich habe keine Leser mehr. Aber davon bin ich zum Glück weit entfernt. Toi! Toi! Toi! Ich kann ja nichts anderes.

Klaus-Peter Wolf liest (mit Anette Hinrichs, Hannes Nygaard und Krischan Koch), Hamburger Krimifestival, Do 7.11., 19.30, Kampnagel (Bus 172/173), Jarrestraße 20, Karten zu 17,-/15,- in den Heymann Buchhandlungen, der Abendblatt-Geschäftsstelle, Gr. Burstah 18-32, und unter T. 30 30 98 98; www.krimifestival-hamburg.de