Altenkrempe/Hamburg. Die populäre Schauspielerin inszeniert das erste Leonardo-da-Vinci-Musical auf Gut Hasselburg in Ostholstein. Premiere ist am Freitag.
Manchmal kommt sich Sandra Keck dieser Tage vor wie im Märchen. Malerisch, ja verwunschen wirkt die gut 300 Meter lange Lindenallee, die zum Torhaus vom Kultur Gut Hasselburg führt. Märchen hat die populäre Schauspielerin aus dem Ohnsorg-Theater schon einige inszeniert, 2016 etwa Hans Christian Andersens „Die kleine Meerjungfrau“ – in Hamburg aber stets zur Weihnachtszeit. Und genauer betrachtet ist die Regiearbeit, die Sandra Keck in diesem Sommer in die geschlossene, architektonisch besonders reizvolle Anlage geführt hat, ja auch kein Märchen, sondern ein
Musical.
„Mona Lisa“ heißt das Stück. Es erzählt – 500 Jahre nach seinem Tod – die Geschichte von Leonardo da Vinci und seines berühmten Gemäldes. Das Geheimnis, wer die Frau mit dem Lächeln wirklich war, soll mit der Premiere an diesem Freitag in der Gemeinde Altenkrempe bei Neustadt in Holstein gelüftet werden. Und Sandra Keck steckt mittendrin – auch in den Proben. Es ist die bereits fünfte Eigenproduktion auf dem Kultur Gut Hasselburg, Keck indes ist das erste Mal dabei.
Spielstätte ist eine Scheune
Noch im Frühjahr hatte der Ohnsorg-Star in der Komödie „De verdüvelte Glückskeks“ am Heidi-Kabel-Platz gespielt, zuvor im Frühsommer 2018 bei der plattdeutschen Erstaufführung von „Hallo Dolly“ in der Titelrolle als singende Heiratsvermittlerin brilliert. Nach knapp 30 Ohnsorg-Jahren und inzwischen fast 100 Theaterproduktionen weiß die Regisseurin, Schauspielerin und Autorin, wie Musiktheater geht. Nicht zuletzt dank ihrer Erfolgsrevuen „Rock op Platt I–III“ und zuletzt „Rock op Platt goes Christmas“.
Jetzt sechs Wochen lang auf Gut Hasselburg zu proben ist aber auch für die erfahrene Theaterfrau etwas ganz Neues. Die Spielstätte ist eine Scheune, mit 74 mal 24 Metern sogar die größte reetgedeckte Scheune Deutschlands. Die Darsteller müssen gleich zu drei Seiten agieren.
Zum Glück kann sich Sandra Keck auf Stefan Hiller (Motto: „Geht nicht gibt’s nicht“) verlassen. Der musikalische Leiter des Ohnsorg hat bereits für drei andere Musicals des „Mona Lisa“-Komponisten Constantin Stahlberg die Arrangements geliefert; mit ihm hat Keck in Hamburg all ihre eigenen Revuen gestemmt.
Lob schon vor der Premiere
Stahlberg ist schon vor der Premiere voll des Lobes: „Sandra bei der Probenarbeit zu beobachten war für mich ein besonderes Erlebnis. Ich wünschte manchem Staatstheater solche Regisseure, die das Stück umsetzen und sich nicht selbstverherrlichen wollen“, sagt er. Zum recht jungen Ensemble gehört auch Melanie Kastaun, 2017 Jahrgangsbeste der Stage School Hamburg, mit der Keck in „Hallo Dolly“ und „Rock op Platt goes Christmas“ im Ohnsorg selbst gespielt, gesungen und getanzt hat.
Auf dem Kultur Gut Hasselburg nun wird sich die Reetdachscheune in ein weltbekanntes Museum verwandeln – „Willkommen im Louvre“ heißt nur einer der 25 Musiktitel. Dann soll sich das Bild bewegen, Mona Lisa wird aus dem Rahmen treten und zwischen den Touristen tanzen. Was das Publikum sonst erwarten kann? „Ein zweigeteiltes Stück“, sagt Sandra Keck. „Ein Teil spielt im 15. Jahrhundert und der andere Teil in der Moderne.“ Und so geht es dann vom heutigen Paris – im Zentrum stehen eine US-Wissenschaftlerin und ein französischer Museumswärter – 500 Jahre zurück, ins Mailand und Florenz der Erfinder und Künstler.
„Mona Lisa – Das Musical“ Premiere Fr 19.7., bis 11.8., jew. 18.00, Kultur Gut Hasselburg, Allee 4, 23730 Altenkrempe, Karten unter T. 04561/528 19 66; www.hasselburg.de