Hamburg. Neue Zahlen: Konzerte fast alle ausgebucht. Schon 8,3 Millionen Plaza-Besucher. CDU sieht eigenen Mut belohnt.

Die Elbphilharmonie hat sich seit ihrer Eröffnung zu einer der größten Touristenattraktionen des Landes und zu einem der erfolgreichsten Konzerthäuser überhaupt entwickelt. Das belegen neuen Zahlen, die der Senat jetzt in seiner Antwort auf eine Kleine Anfrage der CDU veröffentlicht hat. Demnach haben seit der Eröffnung im Januar 2017 bis 30. November 2018 bereits 8,3 Millionen Menschen die Plaza besucht, wovon fast 1,4 Millionen ein kostenpflichtiges Ticket buchten. Die Einnahmen dieses Vorverkaufs für die Stadt lagen bei mehr als 2,3 Millionen Euro.

Der Große Saal der Elbphilharmonie ist den Zahlen zufolge praktisch durchweg so gut wie ausgebucht. Die Auslastung lag demnach bis zum Sommer 2018 bei 99,2 Prozent und seither bei immer noch 98,6 Prozent. Allein zwischen November 2017 und November 2018, dem von der CDU abgefragten Zeitraum, kauften 850.764 Menschen Eintrittskarten für Konzerte im Großen Saal. In den Kleinen Saal kamen im selben Zeitraum 125.777 Konzertbesucher. Die Auslastung lag hier bei um die 92 Prozent. Wie gut diese Zahlen sind, zeigt auch ein Vergleich mit der Laeiszhalle. Dort waren Konzerte zuletzt nur zu weniger als 70 Prozent besucht.

Statt 246.000 Euro nur 3000 Euro Minus

Die extrem gute Auslastung sorgt dafür, dass, anders als zunächst befürchtet, beim Betrieb der Elbphilharmonie kaum noch Verluste anfallen. Statt der erwarteten 246.000 Euro Minus in der Spielzeit 2018/19 geht die Kulturbehörde jetzt nur noch von einem Minus von gerade einmal 3000 Euro bei der Elbphilharmonie und Laeiszhalle Betriebsgesellschaft mbH aus. Diese ist für den Betreib des Gebäudes für Führungen etc. zuständig. Auch bei der für die Bespielung des Hauses, also für die Konzerte zuständige Hamburg Musik GmbH entwickelten sich die Zahlen besser als erwartet. Statt der erwarteten 817.000 Euro Minus schloss sie die Spielzeit 2017/18 aufgrund der hohen Auslastung mit einem Plus von 90.000 Euro ab. Das erwartete Minus in der Spielzeit 2018/19 soll von 666.000 auf 114.000 Euro reduziert werden.

Seit der Eröffnung der Elbphilharmonie sind zwar auch die Touristenzahlen in Hamburg weiter angestiegen. Ob es dabei einen direkten Zusammenhang gibt, vermag der Senat aber nicht zu sagen. Klar ist allerdings, dass weltweit intensiv über das neue Hamburger Wahrzeichen in den Medien berichtet worden ist – auch wenn die Stadt Zahlen darüber nur zeitweise erfasst hat. Demnach sind zwischen Januar und November 2018 „deutschlandweit 71.879 Berichte“ erschienen, mit denen 13,2 Milliarden "Kontakte" erreicht wurden (also Menschen die Berichte gesehen haben). „International sind von Mai 2016 bis Dezember 2017 7996 Berichte mit einer Reichweite von 18,4 Milliarden Kontakten erschienen“, so die Senatsantwort.

CDU lobt den Mut Ole von Beust

Die CDU, die den Bau des Konzerthauses in ihrer Regierungszeit in den 2000er Jahren durchgesetzt hatte, sieht sich im Nachhinein durch die Zahlen bestätigt. „Die Elbphilharmonie erweist sich als voller Erfolg für unsere Stadt“, sagte CDU-Fraktionschef André Trepoll dem Abendblatt. „Seit der Eröffnung der Plaza ist unsere Elphi mit über acht Millionen Besuchern zu einer der meistbesuchten Sehenswürdigkeiten in ganz Europa geworden. Nur mit Mut und Entschlossenheit lässt sich politisch gestalten. Diesen Mut hatte die Hamburger CDU Anfang des Jahrtausends.“ Trotz der Schwierigkeiten in der Bauphase, sei „die Elphi heute nicht mehr aus unserer Stadt wegzudenken und zieht auch immer mehr Touristen nach Hamburg“. So entstünden „Arbeitsplätze und einen dauerhaften Mehrwert für Hamburg“. Die emotionale Bedeutung der Elbphilharmonie mache sie „zu unserem neuen Wahrzeichen“, so Trepoll. „Einmal mehr muss man Ole von Beust für seinen Weitblick und seinen politischen Mut bei diesem Projekt danken.“

CDU-Kulturpolitiker Dietrich Wersich nannte die Elbphilharmonie den „weltweit strahlende Leuchtturm der Hamburger Kulturlandschaft“. Die „Weltklasseakustik, hochklassige Veranstaltungen, die herausragenden Hamburger Orchester und ein engagierter Generalintendant“ hätten sie zu einem „Konzerthaus von Weltrang“ gemacht, so Wersich. „Die tollen Zahlen geben all denen Recht, die von Anfang an diese Vision geglaubt haben.“