Hamburg. Das Hamburger Konzerthaus zähle zu den weltweit 34 großartigen Orten, die man besuchen müsse. Und das war’s aus Deutschland.

Der Rest von Deutschland muss jetzt ganz tapfer sein – denn er ist vom weltberühmten „Time“-Magazin einfach ignoriert worden. In die neue Bestenliste des US-Journals, die die Überschrift „World’s Greatest Places“ trägt, hat es nur eine deutsche Stadt geschafft: Hamburg. Und womit? Mit Recht natürlich – und mit der Elbphilharmonie.

100 großartige über die ganze Welt verstreute „Places“ empfiehlt das Magazin seinen Lesern: 21 Restaurants, 45 Hotels und Kreuzfahrtschiffe und 34 Orte, die man besuchen sollte. Zu diesen Orten zählen die Magazinmacher die Elbphilharmonie – allerdings nicht wegen der Architektur, sondern wegen des Klangs, wie eine gewisse Kate Rockwood auf der Internetseite schreibt: Die weiße Haut in der Elphi („as the locals call it“) erschaffe eine „optimale Soundkarte“ für das gesamte Auditorium.

In der Elphi freut man sich – und erzählt es überall

Das hört man in der Elbphilharmonie gern – und schreibt auch darüber. „Die Elbphilharmonie festigt ihren Ruf als Wahrzeichen Norddeutschlands, wenn nicht sogar der ganzen Bundesrepublik“, heißt es in der Pressemitteilung. Die 1200 Nominierungen für die Liste seien von Reportern, Redakteuren und Branchenexperten aus aller Welt zusammengetragen worden, heißt es weiter. Intern seien die Einreichungen anhand verschiedener Schlüsselqualifikation bewertet worden – dabei sei primär die Qualität, die Einzigartigkeit sowie die Medienpräsenz des letzten Jahres untersucht worden.

Und deshalb steht die Elbphilharmonie jetzt in einer Reihe mit mehr oder weniger berühmten anderen Sehenswürdigkeiten. Einige sind auch schon etwas angestaubt – etwa der Tivoli in Kopenhagen. Wenig bekannt sind zum Beispiel das „Tippet Rise Art Center“ im US-Bundesstaat Montana und der Unterhaltungspark „Pandora: The World of Avatar“ in Florida. In Europa kommt unter anderem ein 212 Meter langer Fahrradweg zu Ehren, der im belgischen Genk einen See überspannt.

Es ist eine etwas kuriose Zusammenstellung. Aber egal: Die Elbphilharmonie ist mal wieder im Gespräch. Am 2. September startet die neue Saison – rund 700 Veranstaltungen sind geplant, rund 900.000 Besucher werden sich an der „optimalen Soundkarte“ erfreuen können. Das Boston Symphony Orches­tra kommt, um sich selbst ein Bild von der Elbphilharmonie zu machen, die Philharmoniker aus Wien, Berlin und München musizieren. Ein Teil der Konzerte ist bereits ausverkauft.