Reinhold Beckmann gelang ein munterer Talk über Edward Snowden. Kollege Kerner floppte mit seiner „Zeitreise“. Eine Hamburger Serie wurde Tagessieger.
Berlin. Eine ordentliche Quote für die neue Arte-Serie „Top of the Lake“, Action und Show fast gleichauf – und ein sehr guter Late-Night-Talk über den NSA-Verräter Edward Snowden mit Reinhold Beckmann – das war der Fernsehabend in Quoten und Qualität am Donnerstag. Die RTL-Serie „Alarm für Cobra 11“ ist um 20.15 Uhr auf 4,15 Millionen Zuschauer gekommen – das entsprach einem Marktanteil von 12,9 Prozent. Die zweite Folge sahen um 21.15 Uhr 3,50 Millionen Menschen (11,5 Prozent).
Die zeitgleiche ProSieben-Castingshow „The Voice of Germany“ interessierte 4,08 Millionen Menschen (13,3 Prozent). Im Segment der für die Privatsender wichtigen Zuschauer zwischen 14 und 49 Jahren verbuchte die Show einen Wert von 23,4 Prozent und der erste „Alarm für Cobra 11“-Teil 18,2 Prozent. Das 90 Minuten lange sogenannte Serienspecial der humoristischen Krimiserie „Hubert und Staller“ verfolgten im Ersten 3,96 Millionen Zuschauer (12,3 Prozent). Die ARD-Serie ist sonst im Vorabendprogramm zu sehen. „Die große Zeitreise-Show“ mit Johannes B. Kerner erreichte mit ihrer zweiten Ausgabe im ZDF 3,49 Millionen Menschen (10,8 Prozent), weniger als die Krimiserie „Notruf Hafenkante“ am Vorabend mit 4,32 Millionen Zuschauern (15,6 Prozent). „Notruf Hafenkante“ war auch der Tagessieger.
Sat.1 brachte es mit seiner Krimiserie „Criminal Minds“ mit drei Folgen am Stück auf 2,09 Millionen Zuschauer (6,5 Prozent), 2,12 Millionen (7,0 Prozent) und 1,80 Millionen (8,1 Prozent). Der Fantasyklassiker „Der Herr der Ringe – Die zwei Türme“ sahen auf Vox 1,54 Millionen (5,8 Prozent) und die RTL-II-Reihe „Die Kochprofis“ 1,40 Millionen (4,4 Prozent).
Der Start für die neue Arte-Serie „Top of the Lake“ verlief für den deutsch-französischen Kultursender zufriedenstellend: 730.000 Zuschauer (2,3 Prozent) schalteten nach Angaben der Marktforschungsfirma Media Control in Baden-Baden ein. Die zweite Folge um 21.15 Uhr kam auf 650.000 Zuschauer (2,1 Prozent), die dritte ab 22.15 Uhr auf 590.000 (2,6 Prozent). In Hamburg holte die Serie sogar fast neun Prozent Marktanteil.
Die Resonanz auf die Fußball-Europa-League bei Kabel eins hielt sich in Grenzen: Das 0:0 des SC Freiburg bei Estoril-Praia in Portugal verfolgten 1,21 Millionen Zuschauer (3,8 Prozent) in der ersten Halbzeit und 1,62 Millionen (6,7 Prozent) im zweiten Durchgang.
Die Sendung von Reinhold Beckmann mit dem Grünen Christian Ströbele über den NSA-Enthüller Edward Snowden hatte spätabends ein beachtliches Diskussionsniveau. Ströbele, der Snowden gerade in Moskau besucht hatte, erläuterte in ruhigen Worten seinen weltweit beachteten Coup und die Motive Snowdens. Dass er auch in Deutschland aussagen wolle, sei doch ein gutes Zeichen. Das bringe Licht in die Ausspähung der Amerikaner, die bis hinauf zur Bundeskanzlerin gegangen ist.
Wenn auch „Bild“-Journalist Julian Reichelt nichts wissen wollte von den Geheimdienst-Exzessen der Amerikaner, so musste er sich dennoch vorhalten lassen, dass die USA gegen ihre eigenen Gesetze verstoßen. Und die Bundeskanzlerin abzuhören, so Ströbele, bringe für die Abwehr von Terroristen-Attacken ja nichts.
Ströbele zeigte einen Weg auf, wie Snowden für die Bundesregierung und die transatlantischen Beziehungen gesichtswahrend auch nach Deutschland kommen könne. Edda Müller (Vorsitzende von Transparency International Deutschland), Ex-WDR-Intendant Fritz Pleitgen und Journalistin Melinda Crane komplettierten eine muntere Runde. Bei Sendungen wie dieser ist es schade, dass Beckmann bald aufhört.
Am Sonnabend ist Snowden sogar Thema im „Wort zum Sonntag“ von Pastorin Annette Behnken (Wennigsen). Es geht um „Wahrheit um jeden Preis?“.