Der Vorstandsvorsitzende des Verlags Bernd Buchholz hat sein Amt als Vorstandsmitglied der Muttergesellschaft Bertelsmann niedergelegt.

Hamburg/Gütersloh. Der Gruner+Jahr-Vorstandsvorsitzende Bernd Buchholz hat sein Mandat im Vorstand des Mutterkonzerns Bertelsmann niedergelegt. Der Bertelsmann-Konzern bestätigte am Mittwoch eine entsprechende Meldung des Medien-Internetportals Meedia. Gründe nannte das Unternehmen in Gütersloh nicht. Buchholz bleibt aber Vorstandschef von Gruner + Jahr. Dem Bericht zufolge ist ein Streit zwischen Bertelsmann-Vorstandschef Thomas Rabe und Buchholz Auslöser des Rücktritts. Dabei geht es um die künftige Ausrichtung des Zeitschriftenverlages. Bertelsmann teilte mit, man stehe "als Mehrheitsgesellschafter unverändert zu Gruner+Jahr“ und unterstütze die Weiterentwicklung der Tochter.

In der vergangenen Woche hatte das "Manager Magazin“ von Unzufriedenheit der Gütersloher mit Buchholz berichtet. Zugleich hieß es, Bertelsmann wolle den Zeitschriftenverlag komplett übernehmen. Derzeit halte die Familie Jahr noch 25,1 Prozent der Anteile, der Rest gehöre bereits Bertelsmann. Im Tausch sollen die Hamburger dem Bericht zufolge rund 5 Prozent an Bertelsmann, dem größten europäischen Medienkonzern, erhalten.

Der Bertelsmann Konzern bekräftigte am Mittwoch, dass es zwar aktuelle Gespräche mit den Hamburgern über die Ausrichtung des Verlages gebe. Spekulationen über eine Neuordnung der Anteilsverhältnisse kommentiere man aber nicht. Von Gruner + Jahr gab es keine Stellungnahme. An diesem Donnerstag soll der Bertelsmann-Aufsichtsrat tagen. Am Freitag werden die Halbjahreszahlen veröffentlicht. (dpa)