Bis in die späten Morgenstunden wurde Michael Jackson im Waagenbau angemessen mit Jubel und einer vollen Tanzfläche gewürdigt.

Hamburg. "Come on dance! On the floor! And around!" heisst es in Michael Jacksons Klassiker "Billie Jean". Sein Aufruf, die Tanzfläche zu betreten, blieb am Sonnabend zunächst ungehört. Nur eine Handvoll Fans nahm kurz nach Einlass um 23 Uhr auf dem spontan im Waagenbau organisierten Gedenkabend im Stillen Abschied von Michael Jackson. Kerzen, Fotobeamer und Kondolenzschrein ("Michael: a lover, not a fighter", "We miss you") sorgten für melancholische Atmosphäre, während frei nach "Thriller" Dunkelheit über das Land kroch und die Mitternachtsstunde nah war.

Um 2 Uhr aber kamen die Jackson-Fans plötzlich aus allen Ecken und Winkeln der Stadt und DJ Tobby Digg holte alles raus, was seine Jacko- und Jackson-Five-Sammlung hergab: "ABC", "Wanna Be Startin' Somethin'", "P.Y.T. (Pretty Young Thing)", "Black Or White", "Smooth Criminal", "Earth Song", "Can You Feel It" und viele weitere vergessene und unvergessene Sounds des "King of Pop" bliesen alle Trübsal weg. Jeder Song, vor allem "Beat It" und "Dirty Diana" wurde auf dem bis in die späten Morgenstunden vollen Floor mit Jubel und Kreischen begrüßt, Rasta-Männer von der U-Brown-Veranstaltung nebenan übten sich im Paartanz oder schwenkten Kerzen bei eingetreuten Balladen wie "The Girl Is Mine".

Es war ein großer kleiner Abend in Gedenken an "das Genie, das den Pop neu erfand, das Tanzen neu erfand und das Musikvideo neu erfand" (Waagenbau-Betreiber John Schierhorn). Ein lautes Gedenken, aber was soll man machen bei Beats, die einfach in die Beine gehen? Schuld war nur der Boogie: "I’m full of funky fever, a fire burns inside me: Boogie’s got me in a super trance".