Zwar ging der Oscar an Kurzfilmer Max Zähle vorbei, doch immerhin war die Hansestadt wichtiger Standort für die prämierten Effekte von Pixomondo.

Hamburg/Los Angeles. Auch wenn Frankreich mit seinem fünffach prämierten Beitrag "The Artist" als großer Gewinner der 84. Oscar-Verleihung in Hollywood gilt, gibt es ebenso in Deutschland glückliche Gesichter von Filmschaffenden. Genauer gesagt: in Hessen. Noch genauer: im Frankfurter Ostend.

Denn die Effekte-Firma Pixomondo hat für ihre Arbeit an dem 3D-Film "Hugo Cabret“ einen Oscar erhalten. "Wir sind überglücklich und stolz, nach unserer Arbeit für 'Hugo Cabret' nun den Oscar in Händen zu halten“, sagte Deutschlandchef Christian Vogt am Montag. Er bedankte sich bei Regisseur Martin Scorsese für sein Vertrauen und bei allen Mitarbeitern, "die den Film zu solch einem Erfolg haben werden lassen.“

"In 'Hugo Cabret' haben wir bewiesen, dass wir die kompletten visuellen Effekte für eine große Hollywood-Produktion pünktlich liefern können“, sagte Vogt.

Pixomondo ist nach eigenen Angaben für rund 98 Prozent der digital bearbeiteten Bilder verantwortlich. In Los Angeles nahmen die Pixomondo-Mitarbeiter Ben Grossmann und Alex Henning den Preis entgegen, gemeinsam mit Martin Scorseses Effekte-Supervisor Robert Legato. Ein großer Teil der Effekte entstand in den deutschen Studios in Stuttgart, Berlin, München, Frankfurt und auch in Hamburg.

+++ Die Oscar-Verleihung zum Nachlesen im Liveticker +++

Ein "waschechter" Oscar-Kandidat aus der Hansestadt hingegen ging in Los Angeles leer aus. Der für seinen Kurzfilm "Raju" nominierte norddeutsche Regisseur und Absolvent der Hamburg Media School (HMS) Max Zähle musste den Machern von "The Shore" den Vortritt lassen.

Dennoch sehen sich die Hamburger Nachwuchsfilmer als glückliche Verlierer. "Allein die Nominierung hat uns so viel Glück gebracht, dass wir nur dankbar sein können“, sagte der 34-jährige Zähle laut einer Mitteilung der HMS wenige Stunden nach der Verleihung der begehrten Filmtrophäen in Hollywood.

"Mit 'The Shore' hat ein Film gewonnen, der es verdient hat“, meinte "Raju“-Produzent Stefan Gieren über den Gewinner aus Irland. "Wir haben sehr hart für unseren Film 'Raju' gearbeitet und konnten heute Abend einfach nicht verlieren. Nach fast zwei Jahren voller Preise und Festivals rund um den Globus waren die Oscars die absolute Krönung.“ Zähle, Gieren und Kameramann Sin Huh hatten mit dem Kurzfilm ihren HMS-Abschlussarbeit abgeliefert.

Ebenfalls ohne Oscar kehren die nominierten Wim Wenders (3D-Tanzfilm "Pina“) und die Kostümbildnerin Lisy Christl ("Anonymous“) nach Deutschland zurück.

Mit Material von dpa und dapd