Bei dem Fall des Autoren Liao Yiwu Liao, dem die chinesische Regierung die Reise ins Ausland verwehrt, setzt die Bundesregierung auf Dialog.

Berlin/Peking. Bundesaußenminister Guido Westerwelle (FDP) hat die verhinderte Ausreise des chinesischen Schriftstellers Liao Yiwu nach Deutschland kritisiert.

„Ich bedauere, dass Liao Yiwu erneut die Reise nach Deutschland verwehrt wurde“, erklärte Westerwelle am Montag in Berlin. Die Bundesregierung habe sich mehrfach dafür eingesetzt, Liao die Reise zu ermöglichen. Die Bundesregierung werde sich im offenen Dialog mit China weiter für Meinungsfreiheit und Bürgerrechte einsetzen.

„Wir setzen darauf, Liao Yiwu bald in Deutschland begrüßen zu dürfen“, sagte Westerwelle. Nach Angaben von Menschenrechtlern wurde er am Flughafen der südwestchinesischen Stadt Chengdu von Polizisten vor dem Abflug nach Peking aus einer Maschine geholt. Liao ist Autor des Buches „Fräulein Hallo und der Bauernkaiser – Chinas Gesellschaft von unten“.

Der Schriftsteller habe zum Literaturfestival Lit.Cologne vom 10. bis 20. März fliegen wollen, berichtete die Organisation „Civil Rights and Livelihood Watch“ unter Berufung auf den Menschenrechtsanwalt Teng Biao. Sein Einreisevisum für Deutschland hatte Liao am 12. Februar im deutschen Konsulat in Chengdu erhalten.

In einem Interview mit der China-Redaktion der Deutschen Welle berichtete der Autor, dass ihn die chinesischen Behörden bereits an der Antragstellung hätten hindern wollen. Die chinesische Regierung verbietet Liao seit Jahren die Reise ins Ausland. Er durfte auch nicht zur Frankfurter Buchmesse im Oktober 2009 kommen.