Zusammen mit Hollywoodregisseur Martin Scorsese stellte Leonardo DiCaprio den Psychothriller „Shutter Island“ vor. Es ist der vierte Film des Duos.

Berlin. Man könnte meinen, Leonardo DiCaprio habe seine Stirn so lange konzentriert gerunzelt, bis er endlich den ersehnten Charakterkopf hatte. Doch aus dem einstigen Mädchenschwarm aus „Titanic“ ist auch so längst ein ernstzunehmender, brillant agierender Schauspieler geworden.

Bei der 60. Berlinale stellte der 35-Jährige am Samstag zusammen mit Hollywoodregisseur Martin Scorsese den Psychothriller „Shutter Island“ vor und bekannte, dass er mittlerweile regelrecht süchtig nach dem Filmemachen ist.

„Ich bin sehr stolz auf das, was ich bereits geleistet habe. Aber es macht auch abhängig, du willst immer mehr machen“, sagte DiCaprio. „Shutter Island“ ist nach „Gangs Of New York“, „The Aviator“ und „The Departed“ bereits der vierte gemeinsame Film von DiCaprio und Scorsese.

In dem 138 Minuten langen Werk „Shutter Island“ reist DiCaprio als US-Marshall Teddy Daniels auf eine düstere Gefängnisinsel vor der Küste Bostons. Gefährliche, kriminelle Psychopathen werden dort von einem Wärter- und Ärzteteam um Dr. Cawley (Ben Kingsley) betreut. Doch eine Insassin ist spurlos aus ihrer Zelle verschwunden. Gemeinsam mit seinem Partner Chuck Aule (Mark Ruffalo) nimmt Marshall Daniels ihre Spur auf.

Bei seinen Ermittlungen stößt Daniels auf finstere Machenschaften von Dr. Cawley, der wohl medizinische Experimente mit den Gefangenen macht. Und was verbirgt sich in einem von Wellen umtosten Leuchtturm neben der Insel, zu dem der Marshall keinen Zugang erhält? Als ein Sturm die Insel von der Außenwelt abschneidet, fühlen sich Daniels und Aule plötzlich in Lebensgefahr.

Die Auflösung der Geschichte nach einem Roman von Dennis Lehane ist ebenso überraschend wie schockierend. „Worin Scorsese ein Meister ist, ist, dass er eine emotionale Geschichte erzählt und gleichzeitig bestimmte Elemente sehr doppeldeutig macht. Er zeigt nie Schwarz oder Weiß, sondern behandelt die Grauzonen“, sagte DiCaprio.

Der Hollywoodstar kam zusammen mit seiner deutschstämmigen Mutter Irmelin zu den Internationalen Filmfestspielen Berlin. Bereits am Freitagabend versuchte er, sich unauffällig unter die Festivalgäste zu mischen. Doch der Star wurde bei der Uraufführung der restaurierten Fassung von Fritz Langs Stummfilmklassiker „Metropolis“ im Friedrichstadtpalast natürlich entdeckt.

Der deutschen Sprache ist DiCaprio übrigens auch mächtig:„Ich kann Deutsch sprechen. Es ist ok. Ich komme herum und kann überleben. Aber stimulierende und intellektuelle Unterhaltungen auf Deutsch? Das wird nicht passieren.“ Aber:„Ich kann über das Essen sprechen, wo ich hin muss, und welche Sehenswürdigkeiten es gibt."