Die deutsche Regie-Legende ist dieses Jahr Leiter der Berlinale-Jury. Mit dabei: Renée Zellweger, Cornelia Froboess und Yu Nan.

Berlin. Berlinale-Jurypräsident Werner Herzog sieht das Festival im Aufwind. „Das hat sich richtig, richtig gut entwickelt hier“, sagte Herzog am Donnerstag kurz vor Beginn der 60. Internationalen Filmfestspiele Berlin (bis 21. Februar). Es gebe ja nur drei große Festivals weltweit, fügte Herzog mit Blick auf Cannes und Venedig hinzu. „Und Berlin gehört dazu.“ Der Regisseur („Fitzcarraldo“) leitet die Jury, die über den Goldenen und die Silbernen Bären entscheidet.

Der 67 Jahre alte Regisseur gewann anno 1968 für sein Spielfilmdebüt „Lebenszeichen“ den Silbernen Bären für den besten Erstlingsfilm. Damals mietete Herzog ein Neuköllner Kino, um dort Berlinale-Filme zu zeigen. Ihn freut es, dass sich die Festspiele seitdem immer mehr dem Publikum geöffnet haben. Was einen guten Film ausmacht, will Herzog nicht klar definiert wissen. „Das bleibt immer ein Rätsel.“

Auch Hollywoodstar Renée Zellweger sitzt in der Jury. „Es ist eine Ehre, die Einladung zu bekommen.“ Schauspielerin Cornelia Froboess, in den 50er Jahren ein Kinderstar („Pack die Badehose ein“), war zuletzt 1982 mit dem Fassbinder-Film „Die Sehnsucht der Veronika Voss“ im Festival vertreten. Sie gehe „ganz unschuldig“ in die Vorstellungen. „Das heißt nicht, dass mir alles gefällt.“ Ob sie bei der Premiere des Festivals vor sechs Jahrzehnten dabei war, weiß die 66-Jährige nicht mehr.

Zur Jury gehören außerdem der spanische Produzent José María Morales, die italienische Filmemacherin Francesca Comencini, der somalische Schriftsteller Nuruddin Farah und die chinesische Schauspielerin Yu Nan. Herzog unterstrich, die Entscheidungen würden nicht ideologisch sein. „Wir sind einfach zu unterschiedlich.“ Der Regisseur gab auch einen kleinen Einblick in die Arbeit der Jury: Sie sieht Wettbewerbsfilme, die spät während des Festivals laufen, schon früher, um in den letzten Tagen die Wahl treffen zu können.