Schwedens Loreen hat mit großem Vorsprung beim ESC in Baku gewonnen. Achtungserfolg für Roman Lob. Der Eurovision Song Contest zum Nachlesen.
26 Künstler traten am Sonnabend für 26 Nationen beim 57. Eurovision Song Contest in Aserbaidschans Hauptstadt Baku an. Roman Lob sang "Standing Still" und erreichte den achten Platz. Das Minutenprotokoll:
Hamburg. 1.00 Uhr: Roman Lob bedankt sich per Liveschalte bei Hamburg. Fanta-Viertel Thomas D, der Jury-Präsident der Castingshow "Unser Star für Baku", gibt stellvertretend für uns ein abschließendes Fazit ab: "Wir sind nach Schweden die besten im Westen". Da ist tatsächlich was dran. Die Russen-Omas haben sich den zweiten Platz hinter Schwedens neuem ESC-Star Loreen verdient. Serbien, von uns auf den vorvorletzten Platz prognostiziert, erreichte den dritten Platz. Und falls Sie sich fragen, welcher der Autoren hier was geschrieben hat: Tino Lange trennte gewissenhaft die Uhrzeiten mit einem Punkt ("0.32 Uhr") und Alexander Josefowicz mit einem Doppelpunkt ("0:24 Uhr"). Wir könnten das natürlich jetzt noch angleichen. Wir könnten aber auch das Endergebnis verkünden und ins Bett fallen. Gute Nacht!
01. SCHWEDEN – Loreen – „Euphoria“ 372
02. RUSSLAND – Buranowskije Babuschki – „Party For Everybody“ 259
03. SERBIEN – Zeljko Joksimovic – „Nije Ljubav Stvar“ 214
04. ASERBAIDSCHAN – Sabina Babajewa – „When The Music Dies“ 150
05. ALBANIEN – Rona Nishliu – „Suus“ 146
06. ESTLAND – Ott Lepland – „Kuula“ 120
07. TÜRKEI – Can Bonomo – „Love Me Back“ 112
08. DEUTSCHLAND – Roman Lob – „Standing Still“ 110
09. ITALIEN – Nina Zilli – „L’Amore È Femmina" 101
10. SPANIEN – Pastora Soler – „Quédate Conmigo" 97
11. MOLDAU – Pasha Parfeny – „Lautar“ 81
12. RUMÄNIEN – Mandinga – „Zaleilah“ 71
13. MAZEDONIEN – Kaliopi – „Crno I Belo“ 71
14. LITAUEN – Donny Montell – „Love Is Blind“ 70
15 UKRAINE – Gaitana – „Be My Guest“ 65
16. ZYPERN – Ivi Adamou – „La La Love“ 65
17. GRIECHENLAND – Eleftheria Eleftheriou – „Aphrodisiac“ 64
18. BOSNIEN-HERZEGOWINA – Maya Sar – „Korake Ti Znam“ 55
19. IRLAND – Jedward – „Waterline“ 46
20. ISLAND – Greta Salóme & Jónsi – „Never Forget“ 46
21. MALTA – Kurt Calleja – „This Is The Night“ 41
22. FRANKREICH – Anggun – „Echo (You And I)“ 21
23. DÄNEMARK – Soluna Samay – „Should’ve Known Better“ 21
24. UNGARN – Compact Disco – „Sound Of Our Hearts“ 19
25. GROSSBRITANNIEN – Engelbert Humperdinck – „Love Will Set You Free“ 12
26. NORWEGEN – Tooji – „Stay“ 7
0.32 Uhr: Der Spielbudenplatz feiert die offizielle "Grand-Prix-Party" mit Silbermond und Peter Maffay und wir feiern das letzte Bier. Es ist Zeit, zu gehen und sich die Frage zu stellen: Wer wird nächstes Jahr "Unster Star für Stockholm"? Oder "Unser Star für Uppsala"?
0.30 Uhr: Loreen stand schon bei diversen Buchmachern vorab als Siegerin fest. Sie ist zwar nicht so hübsch wie Anni-Frid und Agnetha von ABBA, aber trotzdem darf sie jetzt stolz mit "Euphoria" das Erbe von ABBA ("Waterloo", 1974), Herreys ("Diggi-loo, Diggi-ley", 1984), Carola ("Fångad av en stormvind", 1991) und Charlotte Nilsson ("Take Me To Your Heaven", 1999) antreten. Viel Spaß dabei.
0:24 Uhr: Das hätten wir geschafft. Loreen hat gewonnen, Roman ist unter die Top Ten gekommen und Präsident Alijew hat ab morgen wieder seine Ruhe. Während die schwedische Gewinnerin noch einmal ihren Siegersong trällert, fragen wir uns, ob wohl noch Bier im Kühlschrank steht und verabschieden uns in die Nacht. Morgen ist schließlich auch noch Wochenende. Aber bevor wir endgültig weg sind hat Kollege Lange - wie immer - noch etwas zu sagen... :-)
0:17 Uhr: Erfolg und Misserfolg können so nah beieinander liegen. Schweden auf Eins, Norwegen auf dem letzen Platz. Roman Lob holte einen achtbaren 8. Platz.
0.14 Uhr: Roman Lob hat sich dann doch hier und da Punkte erhamstert und hat Chancen auf eine Platzierung in den Top Ten. Gerade kommen 10 Punkte aus Ungarn, damit sind 100 Punkte erreicht.
0.12 Uhr: Anke Engelke vergibt die Punkte vom Kiez: 8 Punkte für die Türkei, 10 Punkte für Serbein und 12 für Schweden.
0:07 Uhr: Peter Urban sagt, dass Schweden schon gewonnen hätte. Wir sind schlechter im Kopfrechnen und warten noch mal ab. Die Babuschki sind übrigens immer noch zweite.
0:07 Uhr: Lordi vergibt die Stimmen aus Finnland. Das macht es für Roman aber nicht wirklich besser. Ein einsamer Punkt. Der ganze Eierkarton fliegt wieder mal nach Schweden.
0:06 Uhr: 10. Platz für Roman (nicht, dass das noch jemanden ernsthaft interessieren würde).
0.05 Uhr: Die Balten mögen Roman: 7 sieben Punkte. Aber sie mögen sie nicht so gern wie... na? die Schweden.
0.04 Uhr: Wohin mag Dänemark seine 12 Punkte senden? Doch nicht etwa nach... Schweden? Aber Roman bekommt von den Dänen einen Zehner! Danke!
0.03 Uhr: 10 Punkte für Lob aus Estland. Mühsam nährt sich das Eichhörnchen.
0.01 Uhr: Noch eine Sensation: Zwölf Punkte für Schweden aus Norwegen. Und drei für Schland, jeweils aus Norwegen und Litauen.
24.00 Uhr: Sensation! Endlich mal keine Punkte für Schweden... aus Schweden.
23.59 Uhr: Nochmal ein dreckiges Dutzend aus Island für Schweden.
23.58 Uhr: 10 Punkte für Roman Lob aus Portugal. Nanu?
23.58 Uhr: Falls sich jemand fragt, was aus dem einzigen zeitgeistigen Song geworden ist, der von Soluna Samay aus Dänemark kam: bislang 0 Punkte. Selbst Engelbert hat einen. Lausigen. Punkt.
23:57 Uhr: Auch aus den Niederlanden keine Gewinne für Roman: Zwei Punkte. Der Zwölfer geht nach - gä-hääään - nach Schweden.
23:55 Uhr: Mazedonien schickt Punkte in die Türkei, nach Serbien und das Dutzend nach Albanien.
23:54 Uhr: Die Slowakei mag Ungarn (8), Estland (10) und - gähn - die Schweden (12).
23:53 Uhr: Uns fällt gerade auf, dass unser Abendblatt-Orakel Norman Raap mit Island und Irland ziemlich daneben lag. Aber na gut, Norman ist auch kein Oktopus.
23:53 Uhr: Wie qualifiziert man sich eigentlich als Punkteansager für den Eurovision Song Contest? Und wollen wir das wirklich wissen?
23:52 Uhr: Nach der Hälfte halten die Schweden ihren Vorsprung, aber die Serben und die russischen Babuschki mühen sich, ihnen auf den Fersen zu bleiben.
23.51 Uhr: Irgendwie hat sich Serbien auf den Silberplatz gemogelt. Aber Loreen wird gewinnen, das ist ziemlich deutlich. Und Roman Lob: Waterloo, trotz 4 weiteren Punkten aus Kroatien.
23.50 Uhr: Breaking News: 2 Punkte für Lob aus Slowenien! Da geht noch was!
23.49 Uhr: Wir würden gern mal Punkte für Roman Lob mitteilen. Aber da kommt nix. Nicht mal aus der Schweiz.
23.48 Uhr: Aserbaidschan liegt zurzeit auf dem dritten Platz. Man hört Empörung aus der Präsidentenloge.
23.46 Uhr: Schweden weit vor Russland. Irgendwo im hinteren Mittelfeld versauert Roman Lob. Hier zeichnet sich aus deutscher SIcht ein Flop ab.
23:43 Uhr: Die Griechen, Heimat der Demokratie haben auch gewählt. Sagt man... Serbien bekommt acht, Albanien zehn und Zypern zwölf.
23:42 Uhr: Tür-Ki-Ye! Mazedonien bekommt acht, Bosnien-Herzegowina zehn und zwölf gehen an Aserbaidschan.
23:41 Uhr : This is London calling: Immerhin ein halbes Dutzend für Roman, acht für Spanien, zehn für die Iren und zwölf für Schweden.
23:40 Uhr : Ah, Hollande... nee, Frankreich. 7 Punkte vom Busenfreund nach Deutschland, 8 nach Serbien, 10 für die Esten und das Dutzend geht an Schweden.
23:39 Uhr: San wer? Ach ja, Marino... Egal. Punkte in aufsteigender Reihenfolge Moldawien, Russland und Albanien.
23:38 Uhr: Malta gibt Punkte an die Türkei (8), Italien (10) und Aserbaidschan (12). Deutschland hat auch zwei Punkte abbekommen.
23.37 Uhr: Hier das Resultat der Abstimmung Aserbaidschans: Aserbaidschan: 12 Punkte. Aserbaidschan: 10 Punkte. Aserbaidschan: 8 Punkte. Aserbaidschan:7 Punkte. Aserbaidschan: 6 Punkte. Aserbaidschan: 5 Punkte. Aserbaidschan: 4 Punkte. Aserbaidschan: 3 Punkte. Aserbaidschan: 2 Punkte. Ukraine: 1 Punkt.
23.36 Uhr: Zurzeit legen Russland und Schweden vorne.
23.35 Uhr: Apropos lupenrein. Weißrussland darf auch wählen und favorisiert die Mütterchen Russlands.
23.35 Uhr: Ein Cousin von Tim Bendzko vergibt aus der Ukraine 12 Punkte für Aserbaidschan. Ach, lupenreine Demokraten unter sich...
23.33 Uhr: 4 Punkte für Deutschland aus Österreich-Ungern. Danke auch.
23.32 Uhr: Rumänien vergibt 12 Punkte an Moldawien. Gähn...
23.31 Uhr: Montenegro steht auf Mazedonien (8 Punkte), Albanien (10 Punkte) und Serbien (12 Punkte). Jemand überrascht?
23.30 Uhr: Los geht das! 2 Punkte aus Albanien für Deutschland.
23.29 Uhr: Die Stimmung im Green Room ist jedenfalls ausgelassen. Alle jubeln in die Kamera und können kaum noch Geradeaus sprechen. Green Room, hmm...
23:27 Uhr: Smalltalk aus dem Green Room. Der heißt in Aserbaidschan übrigens Blue-Red-Green-Room, auf Anweisung von Präsident Alijew.
23.25 Uhr: Künstliche Spannung. Mit Betonung auf künstlich.
23:18 Uhr: Der Schwiegersohn des Präsidenten - wenn ich das richtig verstanden habe, die Familienverbandelungen in diesem Staat sind aber auch kompliziert - spielt Musik. Wahrscheinlich von Schwiegerpapi höchstselbst komponiert.
23:16 Uhr: "Europe, stop voting now!" Na gut, ich war schon immer ein großer Fan der Monarchie.
23.15 Uhr: Uns beschleicht das dumpfe Gefühl, dass es noch einen dritten Schnelldurchlauf geben wird. Dabei fällt uns noch die Türkei mit Can Bonobo... Bonomo und "Love Me Back" auf. Beim dritten Hören doch ziemlich lustig, das. Anrufen? Ach, das geht auch fernmündlich: Tür-Ki-Ye! Tür-Ki-Ye!
23.13 Uhr: Die "Rote-Grütze-Bärchen" sind nämlich alle.
23:11 Uhr: Und spätestens jetzt, beim zweiten Gesamtdurchlauf, hätten wir auch gern was zu naschen.
23:10 Uhr: So wie Peter Urban aus dem aserbaidschanischen Reiseführer zitiert (verfasst vom Präsidenten höchstselbst), hat er auch bei Loreen geschnorrt. Na gut, immerhin schiebt er einige mahnende Töne hinterher.
23.09 Uhr: So wie die russischen Mütterchen grinsen, haben sie was bei Loreen geschnorrt. Das nötige Kleingeld tragen sie ja um den Hals.
23.05 Uhr: Wir gehen unsere Aufzeichnungen durch. Da stehen schlimme Schimpfwörter. Aber ein paar Kandidaten haben uns doch überzeugt oder zumindest nicht ganz so sehr entsetzt: Buranowskije Babuschki (Russland) hat durchaus Kultpotenzial. Loreen (Schweden) ist zwar plump in Optik und Akustik, bleibt aber irgendwie hängen. Greta Salóme und Jónsi (Island) sind ebenfalls ernst zu nehmen. Und Roman Lob? Irgendwie raunen wir uns "Top 5" zu, ohne genau zu wissen, warum. Wir haben jedenfalls keine marokkanischen Spezialitäten genascht - Loreen hat keine übrig gelassen.
23:01 Uhr: Der Schnelldurchlauf, das musikalische Äquivalent zum Probierbüffet im Supermarkt: Mögen Sie noch mal die Curry-Nuss-Margarita versuchen?
23:00 Uhr: Bitte rufen Sie an! Irgendwo! Jetzt!
22.57 Uhr: Moldawien. Moldau. Hauptsache Italien. Pasha Parfeny macht noch mal den Hallowach nach 25 überstandenen Songs. "Lautar" ruft er und hat vor lauter Aufregung vergessen, seine Hose richtig herum anzuziehen. Sagen wir es mal mit einem längst vergessenen Teenie-Hip-Hop-Duo der frühen 90er: "Jump, jump, you know, you should know that Kris Kross is not having anything today!"
22:54 Uhr: Ha, ha. Sehr komisch, Herr Lange. Zur Belohnung dürfen Sie dann auch zu Gast bei Gaitana in der Ukraine sein. Die singt Ihnen bestimmt gern noch einmal ihren Song "Be My Guest" vor. Mit Blumenkranz im Haar und lustig bunt gewandeten Tänzern drumzu. Wer zuletzt lacht, lacht am schäbigsten.
22.51 Uhr: Wer ist Vorvorletzter? Serbien mit Zeljko Josefo... Joksimovics Beitrag "Nije Ljubav Stvar". Wer wird wohl auch Vorletzter: Serbien mit Zeljko Josefo... Joksimovics Beitrag "Nije Ljubav Stvar".
22:47 Uhr: Nicht einmal Peter Urban kennt den Grund für Jedwards Frisurwechsel. Wir sind ebenso überfordert, wüssten darüber hinaus gern noch, welcher Leprechaun die irischen Zwillinge geritten hat, sich in diese Aushilfssuperheldenkostüme zu quetschen. Kennen Sie die Antwort? Falls ja, dürfen Sie sie gern auf einen Zettel schreiben, den sie in Guinness auflösen. Das Gemisch trinken Sie dann an der „Waterline“ der Elbe. Und mit Glück vergessen Sie, was Sie da gerade gesehen haben.
22:43 Uhr: Danke, Herr Lange. Kaliopi hat sich übrigens eines ganz ausgefuchsten Tricks bedient. Wer heißt wie die älteste und weiseste aller Musen, der kann so viel nicht falsch machen. Außer wie Gianna Nanananananini zu klingen. Und 80er-Jahre Stromgitarren in den Hintergrund des eigenen Gesanges zu legen.
22.40 Uhr: Korrekt, Herr Josefowicz. Haltlose Behauptung: Roman Lob hat sich in den erweiterten Favoritenkreis gesungen. Der von Jamie Cullum mitkomponierte Song dürfte so manches Anruferinnenherz erweichen. Nun zurück zum Ideal-Standard-Bufftabuffta, dieses Mal aus Malta: "This Is The Night" von Kurt Calleja. Nicht Euer Tag, liebe Malteser. Sorry!
22:34 Uhr: Darf man als deutscher Journalist über den deutschen Starter für den Eurovision Song Contest überhaupt Bösartigkeiten schreiben? Vermutlich nicht. Es geht schließlich um alles, um den Rettungsschirm, den EU-Stabilitätspakt und die Kanzlerin. Und möglicherweise auch um die Zukunft des Qualitätssiegels "Made in Germany". Also sagen wir einfach: Wir haben heute Abend schon viel schlimmere Songs als "Standing Still" gehört. Und weniger professionelle Darbietungen. Germany: Points, auf jeden Fall mehrere.
22.30 Uhr: Wir üben gerade die Aussprache des spanischen Beitrags von Pastora Soler: Kwedate Konmingo? Chudata Kwaminga? Kalkofe Mattscheibe? Geschrieben wird es jedenfalls „Quédate Conmingo“ und heißt auf englisch „Stay With Me“. Sprich: Hau ab!
22:25 Uhr: Tür-Ki-Ye! Tür-Ki-Ye! Ja, was wollen Sie denn? Zwischendurch muss man doch auch einfach mal jubeln, ob es nun einen Grund gibt oder nicht. Machen die Ultras in den Stadien doch auch nicht anders. Also noch mal für Can Bonomo und seine lustige Mütze – und jetzt alle zusammen: Tür-Ki-Ye! Tür-Ki-Ye!
22.20 Uhr: Zurück zu IKEA und auf nach Schweden mit Loreens Favoritensong „Euphoria“. Laut Peter Urban habe sie von marokkanischen Spezialitäten genascht. Na, Teppiche werden es nicht gewesen sein. Wie auch immer, sie ist der ganz große Star, wenn es um Tanzen nach Farben geht. Haare und Fummel wabern wie eine Lavalampe im Strom der Windmaschine. Schlauchbootlippen formen Wörter, nackte Füße formen Takte. Hier erleben wir einen Anwärter auf den Titel der nächsten ARD-ProSieben-Castingshow: „Unser Star für Stockholm“. Oder „Unser Star für Uppsala“.
22:18 Uhr: Eleftheriariariariaria Eleftheriouououououou oder so heißt der griechische Beitrag zum bunten Treiben auf der Bühne. Den Kehlen vor dem Bildschirm entringt sich angesichts des gefühlt 548. Starters ohne Anspruch, dafür mit umso mehr von Zahnärzten und ihren Gattinnen empfohlenen Grinsens nicht einmal mehr gequältes Stöhnen. Mit manischem Gelächter kann man zumindest Unterhaltung vortäuschen. „Aphrodisiac“? Musikalische Sterilisation würde es eher treffen.
22.13 Uhr: Lernen mit Liveticker: Dänemark gehört nicht zu Skandinavien! Und Soluna Samy gehört mit „Should’ve Known Better“ nicht zu den Favoriten. Denn der Song ist viel zu moderner Songwriter-Pop. Und dann die Kapitänsmütze von Soluna... kann nicht jeder tragen. Das ist eine Sache von Charisma. Skandinavisch ist immerhin das Sofa für die Bühnendeko. Garantiert IKEA.
22:08 Uhr: Wazzefack? "Zalileilah", die rumänische Version des "The Ketchup Songs". Aber nicht, dass Sie jetzt denken, die Band Madinga würde tatsächlich auf rumänisch singen. Spanisch ist das Idiom der Wahl. Und zum Beweis der Multikulturalität schleppt einer der Vögel auch noch einen Dudelsack in Herzform über die Bühne. So sieht es zumindest aus. Anscheinend hat uns jemand Drogen ins Bier gekippt.
22.04 Uhr: Heimvorteil Sabina Babajewa. „When The Music Dies“ heißt der Beitrag aus Aserbaidschan. Getextet vom Präsidenten, komponiert und arrangiert vom Präsidenten. Eingespielt, gemixt und produziert vom Präsidenten. Gesungen von der Präsidenten-Gattin. Aber damit der Wettbewerb halbwegs fair bleibt, bewegt „Jazz- und Bluessängerin“ und Juristin Sabina die Lippen. Das Kleid: „Ein Traum in weiß“ (Peter Urban). Oder auch „Quallenkostüm, mit heißer Nadel genäht“ (Tino Lange). Aber wir haben schon Schlimmeres gehört heute. Aber auch Besseres (Omas, looking at you!).
21:58 Uhr: Tooji: Klingt wie eine japanische Samurai-Actionfigur, ist ein norwegischer Künstler. Und seine Musik klingt wie ein Autounfall zwischen Deichkind und Boygrouppop. Sodbrennen vorprogrammiert, da hilft auch das Model-Grinsen nüscht.
21.55 Uhr: Ott Lepland singt „Kuula“ nicht für Lettland, auch nicht für Lappland. Sondern für Estland. Da freut sich Litauen. Klingt ein wenig nach Badfingers "Without You". Herkömmliche ESC-Ballade, aber nichts zum Fremdschämen.
21:52 Uhr: Onkel Urban, der Urvater der Grandprix-Berichterstattung bemüht Etta James, Nina Simone und Amy Winehouse, um Nina Zilli anzükündigen. Und mal wieder kann man als junger Kollege nicht viel mehr tun, als das Haupt in Ehrfurcht zu neigen: zumindest, was die Amy-Gedächtnis-Turmfrisur angeht. Aber man soll ja für die kleinen Dinge dankbar sein.
21.47 Uhr: Hollande ist dran... äh Frankreich. Ein Turner tanzt zu Prince-Keyboards und Stromgitarren. Währenddessen versucht sich Anggun mit "Echo (You And I)" an Cher. Haltlose Behauptung: Alles, was nicht Chanson ist, klingt auf französisch rechtschaffen bizarr. Erst recht, wenn zum Song noch Gepfeife gehört. Ihr wisst, welchen Klaus ich Meine...
21:43 Uhr: Himmel, mit dem Schrott könnte man ja nicht einmal zur Hauptsaison am Ballermann punkten. Für Zypern starten Ivi Adamou und ein Haufen namenloser Cheerleader mit dem äußerst geistvollen Titel "La La Love". Ein Song, der vermutlich gegen mehrere Paragraphen der Haager Landkriegsordnung und der Genfer Konvention verstößt. Wie war das mit der Stalinorgel?
21.38 Uhr: Wahnsinn, die sechs Omas aus Russland. Großer Jubel. Vor 70 Jahren beluden sie noch Stalinorgeln, jetzt klingen sie selber so. Dagegen wird es ruhiger beim Island-Duo Greta Salóme und Jónsi. „Never Forget“ verbindet Folklore-Melodien eines Fantasyfilm-Soundtracks mit Klassik-Pop-Crossover. Schade, dass der Refrain tumbe Massenware ist, die Island überhaupt nicht gerecht wird. Aber welcher Song wird schon welchem Land gerecht?
21:35 Uhr: Na endlich wird’s unterhaltsam: Die russischen Buranowskije Babuschki (das war zugegebenermaßen kopiert, nicht aus dem Kopf richtig geschrieben) fordern „Party for Everybody“, samt Pappmaché-Ofen auf der Bühne. Dagegen kann man nun wirklich nichts einwenden. Na sdorowje Babuschki, wir feiern mit!
21.30 Uhr: Zwischendurch sehen wir Sehenswürdigkeiten des Gastgeberlandes. Schön, diese Pferde, die über den Kaukasus traben. Nun wird es Zeit für Sergejbarbarezistan (Bosnien-Herzegowina), das Maya Sar entsendet. Leider wird auch ihr Lied "Korake Ti Znam" gesendet. Panflöten! KISS-Schulterpolster! Katja-Epstein-Frisur! Sehr retro, sehr mäh.
21:27 Uhr: Donny Montell, ein typisch litauischer Name. Und wenn die Liebe -wie er singt- schon sinnlich eingeschränkt sein muss, dann wäre ihr doch zu wünschen, dass sie taub wäre und nicht blind, wie er es in „Love Is Blind“ beschreibt. Nur für den Fall, dass irgendwer des Englischen nicht mächtig sein sollte, hat er sich auch gleich ein fesches, mit Glitzersteinen besetztes Tuch um die Augen geschlungen. Dummerweise nimmt er es im Laufe des "Songs" ab.
21.23 Uhr: Hätten wir doch den Tipp von Peter Urban beherzigt, unsere Gläser in Sicherheit zu bringen. Unsere Biervorräte platzen bei den hohen Tönen von Rona Nishliu aus Albanien, die mit "Suus" die Orgasmus-Szene aus "Harry & Sally" nachspielt. Herrje, leider steil! Das klingt wie Björk beim Lavabad in einem isländischen Vulkan. Steil ist auch Ronas Frisur, die schon jetzt zu den Favoriten zählen dürfte.
21:20 Uhr : Toll, der ungarische Frontmann beweist, dass man auch aus Neopren Sakkos schneidern kann. Sonst gibt es wenig bemerkenswertes über Compact Disco und ihren Song "Sound Of Our Hearts" zu berichten. La-ha-hangweilig. Aber fesche Hipster-Frisuren haben sie immerhin.
21.16 Uhr: No Country for old men: Engelbert Humperdinck eröffnet für das Vereinte Königreich den Wettbewerb mit "Love Will Set You Free". Eine klassische Ballade, die so manchen Zuschauern das Granufink aus den Adern drückt.
21:08 Uhr: Das Moderatorinnen-Duo besteht laut Peter Urban aus einer Sängerin und einer Anwältin. Sehr geschickt, spart man sich doch so gleich den Notar, der sicherstellt, dass die Entscheidung ohne Einflussnahme von außen gefällt wird.
21.07 Uhr: Das Medley mit den unbekanntesten Melodien Aserbaidschans und dem Vorjahres-Sieger nimmt kein Ende. Der Lichterzauber kommt ohne Epilepsie-Warnhinweis aus. Alt-Bundeskanzler Helmut Schmidt würde sagen: Wer Eurovisionen hat, soll zum Arzt gehen.
21:04 Uhr: Ganz in weiß, bloß ohne Rosenstrauß wird auf der Bühne herumgetanzt. Eher beunruhigend, das Ganze.
21.00 Uhr: Los geht das! Präsentiert vom Tourismusbüro Aserbaidschan erklingt die eurovisionäre Hymne. NDR-Stimme Peter Urban übernimmt. LEDs spiegeln sich auf glatten Brettern. Bühne frei für die größte Popshow des Kontinents. Freuen wir uns auf einen welken Strauß Melodien, der in Baku ausgefochten wird.
20:56 Uhr: Ach so, wer gewinnen wird, soll ich raten: Schwierig. Ich vermute mal, in einer spektakulären Jury-Entscheidung wird Präsident Alijew als einstimmiger Sieger gekürt werden.
20:55 Uhr: Kollege Lange fragt nach meinem "Tipp": Ich tippe, dass wir das alles hier ohne größere Schäden an Leib und Seele überleben werden.
20.52 Uhr: "So wie Du warst" wird von Unheilig präsentiert. Die Glatze des Grafen wurde kurz vorher noch in die Bowlingkugel-Poliermaschine gehalten und wirft jetzt bunte Blitze. Und der Song könnte auch bei "Willkommen bei Carmen Nebel" bestehen. Der Graf: ein Medienprofi auf allen Kanälen.
20.51 Uhr: Während in Neustadt/Wied schon gefeiert wird, wird in Neustadt an der Weinstraße noch gespült.
20:46 Uhr: Ich liebe Live-Schalten. So kann man sogar live dabei sein, wenn in Neustadt/Wied, der Heimatstadt von Roman Lob, auf einmal irgendetwas passiert. Ersten Berichten zufolge soll ein Sack Reis umgefallen sein.
20:43 Uhr: Mieze Katz singt. Jetzt weiß ich wieder, warum ich Hunde mag. Und Kollege Lange: Geh lieber noch mal Pizza holen, statt mich hier netzöffentlich bloßzustellen.
20.41 Uhr: Frau Heinrich hat "Unser Star für Oslo" und "Unser Song für Deutschland" moderiert, Amateur! Egal. Der Tipp von Tino Lange, auch zum vormerken: Die russischen Großmütter von Buranowskije Babuschki mit „Party For Everybody“. Warum? Der demographische Wandel ist nicht aufzuhalten.
20:38 Uhr : Aha, Frau Heinrich ist Radiomoderatorin. Suchmaschinen sind soooo hilfreich. :-)
20:37 Uhr: „Echte Demokratie“ laut Präsidentin Anke Engelke bei der nationalen Jury, bestehend aus Engelke, Tim Bendzko, Sänger Ben, Mieze Katz und Sabine Heinrich (wer immer das sein mag).
20.35 Uhr: Tim Bendzko singt "Sag einfach ja" und bewirbt sich mit seinem Neo-Minipli um 12 Punkte für die Frisur des Abends. Für Judith Rakers und Mia-Sängerin "Mieze Katz" dürfte es knapp reichen, aber die Jedward-Zwillinge würden müde abwinken...
20:29 Uhr: Roman und Judith können sich jetzt gegenseitig hören. Die Qualität des Interviews leidet darunter nur wenig.
20:28 Uhr : Roman ist live zugeschaltet, hört aber nix. Dafür versteht man ihn aber auch kaum. Schön.
20:25 Uhr: Ah, gut. Endlich wird in einer MAZ einmal erklärt, warum Roman Lob "Unser Star für Baku" ist. "Er hat sein Ding cool durchgezogen", "Roman hat Musik im Blut", "kann alles singen"... Aber warum singt er dann ausgerechnet "Standing Still"? Das wird leider nicht verraten.
20.22 Uhr: Udo Lindenberg und Jan Delay sprechen sich ebenfalls deutlich gegen die grausame politische Wahrheit in Aserbaidschan aus und wollen nicht mit einem Boykott, sondern mit Rock'n'Roll ein Gegenzeichen setzen: Sie singen Udos "Reeperbahn" auf die Melodie von "What It's Like" von Everlast. "Du alte Gangsterbraut" - Judith Rakers ist wieder dran.
20:20 Uhr: Die erste Fan-Reihe auf dem Spielbudenplatz ist straff irisch. Es fehlen allerdings: Rothaarige, Whiskey und Guinness.
20:19 Uhr: Judith Rakers verknüpft die obligatorische Kritik am autokratischen Regime in Aserbaidschan mit dem Hinweis darauf, dass Hamburg die wohl sonnigste Eurovision-Party feiert. Ein journalistischer Geniestreich, wir sind beeindruckt.
20.16 Uhr: Moderatorin Judith Rakers läutet den Countdown ein. Ihre Hochsteck-Frisur erinnert an die Aliens aus "Mars Attacks". Vielleicht will sie Stargast Peter Maffay überragen. Der Spielbudenplatz sieht gut gefült aus.
20.15 Uhr: Bevor der „Countdown für Baku“ startet, hier der Tipp unseres Redaktionsexperten Norman Raap: Island wird es. Oder Irland. Letztes Jahr lag er mit Aserbaidschan richtig. Mal sehen.
20:15 Uhr: Syrien, Banken- und Griechenlandkrise und weitere Festnahmen von aserbaidschanischen Regierungskritikern in der Tagesschau. Aber jetzt: Party ohne Grenzen. Heißa, Hossa, tralala...
19:59 Uhr: Werbung für E-Bikes, Diät-Pülverchen und Gleitsichtbrillen. Ich fühle mich alt. Immerhin ist Kollege Lange wieder aufgetaucht. Und er hat Pizza mitgebracht! Mein Glaube an die Menschheit ist zumindest teilweise wieder hergestellt.
19:54 Uhr: Nachdem ich mir das Lied der als Favoritin gehandelten Schwedin Loreen noch einmal angehört habe, möchte ich meine gerade getätigte Aussage widerrufen.
19:50 Uhr: Toll, das geht ja gut los: Kollege Lange hat sich mit dem Argument, er müsse "die Pizza abholen" davongeschlichen, die deutsche Mehr-oder-weniger-Nationalmannschaft hat gegen die Schweiz vergeigt. Es kann nur besser werden.
19:46 Uhr: Viel schwieriger als die Auswahl der persönlichen Favoriten (Jedward wegen der selten dämlichen Frisur, Jónsi, weil er ein echter Musiker ist und Roman Lob, weil... weil halt) gestaltet sich die Auswahl der Nahrung nebenbei: Pizza, Pasta, sonstwas? Und wenn Pizza, welcher Belag? Entscheidungen, Entscheidungen...
19.34 Uhr: Vor lauter Begeisterung über Nicoles waidwund geschossenen Rehblick haben wir doch glatt zwei Tore verpasst. Am Abstand ändert das allerdings nüscht, die Eidgenossen führen 5:3. Und immerhin bleibt uns die Genugtuung, dass die Schweiz zumindest beim Eurovision Song Contest im Halbfinale ausgeschieden ist. "Unbreakable" hieß der Song von Kandidat Sinplus. Flop Schwiiz!
19.24 Uhr: Während Deutschland gerade das 4:2 gegen Angstgegner Schweiz kassiert hat, schwelgen wir in Erinnerungen. 1982, als die Welt noch in Ordnung war - naja, bis auf den Kalten Krieg und so - gewann Nicole mit ihrer Friedenshymne: Nee, was schön... Nicole - Ein bisschen Frieden
19 Uhr: Die Sonne brennt noch auf den Spielbudenplatz, wo sich schon am Nachmittag Dutzende Grand-Prix-Stars versammelt haben. Denn die angekündigten Stars für die "Countdown für Baku"-Feier wie Jan Delay, Udo Lindenberg oder Oceana proben schon fleißig und geben Autogramme. Wo möglich, wird Fußball geschaut. Germany: zero points. So sieht es zumindest gerade aus.