Ahrensburg. Im Mai beginnt der vierte Abschnitt des dreispurigen Ausbaus der Verbindung zwischen A 1 und A 24. Freigabe soll Mitte 2024 erfolgen.
Wer dieser Tage auf der Bundesstraße 404 zwischen den Autobahnen 1/21 und 24 unterwegs ist, wird immer mal wieder abrupt ausgebremst. Seit dem Jahreswechsel laufen zwischen dem Kreuz Bargteheide und der Anschlussstelle Todendorf/Sprenge die vorbereitenden Arbeiten für den vierten Abschnitt des dreispurigen Ausbaus, der im Mai beginnen soll. „Diese Maßnahme gehört zu den wichtigsten Vorhaben des Landesbetriebs Straßenbau und Verkehr in diesem Jahr“, sagt dessen Direktor Torsten Conradt.
Ausbaustrecke ist vier Kilometer lang
Deshalb werden seit Wochen beide Fahrbahnränder von Bäumen und Sträuchern befreit. Was angesichts der Zweispurigkeit in dem genannten, rund vier Kilometer langen Abschnitt des Öfteren zu Verkehrsbehinderungen führt. Denn zum Überholen der eingesetzten Baufahrzeuge müssen passierende Fahrzeuge über die Gegenfahrbahn ausweichen.
Das alles ist indes nur ein kleiner Vorgeschmack auf das, was Nutzer dieser wichtigen, rund 19 Kilometer langen Verbindung zwischen den Autobahnen 1 und 24, ab Mai dieses Jahres erwartet. Denn mit Beginn des dreispurigen Ausbaus wird die Passage, die bereits etwa einen Kilometer südlich der Anschlussstelle Todendorf/Sprenge beginnt, voll gesperrt.
Umleitungsplanung ist kompliziert
„Uns ist bewusst, dass eine Umleitung des Verkehrs nicht so einfach ist“, räumt Conradt unumwunden ein. Das sei schon bei den vorangegangenen Bauabschnitten zwei und drei deutlich geworden.
Bekanntlich hatte sich ein Großteil des B-404-Umleitungsverkehrs beim Ausbau des dritten Abschnitts zwischen den Anschlussstellen Lütjensee/Schönberg und Lütjensee/Grönwohld monatelang durch die kleine Gemeinde Lütjensee gewälzt und der ohnehin maroden Ortsdurchfahrt buchstäblich den Rest gegeben.
Dritter Abschnitt verzögerte sich um vier Monate
Weil im Zuge der Bauarbeiten gravierende Mängel an der Brücke über die Gemeindestraße Zum Moor festgestellt worden waren, hatte sich die Freigabe der B 404 schließlich um mehr als vier Monate verzögert. Statt am 22. Dezember 2019 war sie erst Ende April 2020 vollzogen worden.
Befürchtungen vieler Lütjenseeer, die dringend notwendige Sanierung der Ortsdurchfahrt Hamburger Straße könne sich durch den finalen dreispurigen Ausbau zwischen Sprenge und Kreuz Bargteheide erneut verzögern, hatte der LBV.SH bereits Ende 2020 zerstreut. Wenn Lütjensee überhaupt als erneute Umleitungsstrecke gebraucht werde, dann höchstens zwischen Abfahrt B 404 und dem innerörtlichen Abzweig Oetjendorfer Weg, hieß es seinerzeit.
Statt Lütjensee ist diesmal Großensee Ausweichstrecke
Inzwischen steht fest, dass Lütjensee vom Umleitungsverkehr weitgehend verschont bleiben wird. Zum einen, weil die Generalsanierung der Hamburger Straße bereits angelaufen ist. Zum anderen, weil die sogenannte „kleinteilige Umleitung“ des B-404-Verkehrs diesmal über die Nachbargemeinde Großensee erfolgen wird.
„Fahrzeuge in Richtung Norden werden bereits an der Anschlussstelle Trittau-Nord abgeleitet“, so Conradt. Über die Landesstraßen 83, 92 und 224 müssen sich Fahrer dann „über Land“ in Richtung der A-1-Anschlussstellen Ahrensburg oder Stapelfeld orientieren.
Buchholz empfiehlt „großräumige Umfahrung“
„Sinnvoller wäre natürlich eine großräumige Umfahrung, weil die gewohnte Abkürzung zwischen A 1 und A 24 über die B 404 während der Bauarbeiten eben keine mehr ist“, sagt Schleswig-Holsteins Wirtschafts- und Verkehrsminister Bernd Buchholz (FDP). Aus diesem Grund und um die kleineren Ortslagen zu schützen, soll der Schwerlastverkehr durch eine entsprechende Ausschilderung auf den Autobahnen 1 und 24 gehalten werden.
Die Hauptumleitungsstrecke ist vom Landesbetrieb Straßenbau und Verkehr über die Kreisstraße 80 vorgesehen. Um das Kreuz Hamburg-Ost zu umfahren, soll von Norden kommend über die A-1-Anschlussstelle Stapelfeld und den Barsbütteler Ortsteil Willinghusen Richtung A-24-Anschlussstelle Reinbek gefahren werden, in Richtung Norden entsprechend umgekehrt.
Baukosten sind von neun auf 19 Millionen Euro gestiegen
„Die Erfahrungen aus dem dritten Bauabschnitt haben gezeigt, dass den Umleitungsempfehlungen nur etwa zu 80 Prozent gefolgt wird“, so Buchholz. Wer sich indes weiter zu 100 Prozent auf sein Navi verlasse, müsse sich dann halt über die Dörfer durchkämpfen.
Nachdem für den vierten Abschnitt des dreispurigen Ausbaus ursprünglich Kosten in Höhe von rund neun Millionen Euro kalkuliert worden waren, gehen die Planer inzwischen von mindestens 19 Millionen Euro aus. Verläuft die Maßnahme planmäßig, soll sie bis Mitte 2024 abgeschlossen sein.