Lütjensee. Nach wiederholten Verzögerungen soll der Ausbau der Hamburger Straße endlich starten. Die Kosten liegen bei 2,2 Millionen Euro.
Seit Jahren wurde die dringend notwendige Sanierung der Hamburger Straße (L 92) immer wieder verschoben. Nun gibt es einen neuen Termin: Ende Oktober sollen die Arbeiten an der Ortsdurchfahrt beginnen. Das stellte Sebastian Plog, zuständiger Sachbearbeiter im Bauamt des Amtes Trittau, während der jüngsten Sitzung des Lütjensseer Bau- und Wegeausschusses in Aussicht: „Wenn alles glatt läuft, können wir dann mit der Einrichtung der Baustelle beginnen.“
Zeitnah sollen anschließend auch die eigentlichen Arbeiten starten. „Der genaue Termin hängt von der ausführenden Baufirma ab“, so Plog. Noch bis zum 2. September laufe die Ausschreibung. „Im Anschluss erfolgt die Auftragsvergabe.“ Die Sanierung der Hamburger Straße beschäftigt Lütjensee schon seit Jahren. Immer wieder war die Erneuerung der Hauptverkehrsachse in der Gemeinde vertagt worden.
Gebaut werden sollte eigentlich schon im Sommer 2020
Ursprünglich sollten die Arbeiten an der Hamburger Straße bereits im Frühsommer 2020 starten. Zunächst diente die L 92 dann jedoch als Ausweichstrecke während des dreispurigen Ausbaus der Bundesstraße 404, der sich seinerseits deutlich verzögerte.
Der ohnehin stark geschädigte Fahrbahnbelag der Trasse wurde in dieser Zeit durch den umgeleiteten Lkw-Verkehr weiter in Mitleidenschaft gezogen. Dann wechselte die Gemeinde nach Dissonanzen das Ingenieurbüro. Die neuen Planer arbeiteten schließlich ein verändertes Ausführungskonzept aus.
Teilweise können Anwohner die Grundstücke nicht mit dem Auto erreichen
Dieses stellte Plog den Politikern in der Ausschusssitzung, zu der auch zahlreiche Bürger gekommen waren, ausführlich vor. Die Sanierung der 1,2 Kilometer langen Ortsdurchfahrt zwischen Dornredder und der Kreuzung Trittauer Straße soll demnach in sieben Teilabschnitten erfolgen, die jeweils für die Dauer der Arbeiten voll gesperrt werden müssen. „Komplex ist vor allem das erste Teilstück zwischen Dornredder und Am Hainholz, weil dort keine innerörtliche Umleitung möglich ist“, so der Bauamtsmitarbeiter.
Ein Teil der Anwohner werde ihre Grundstücke während der einzelnen Bauphasen nicht mit dem Auto erreichen können. Der Lkw-Verkehr soll weiträumig über die B 404 und Hoisdorf umgeleitet werden. „Für Lastwagen wird es auf den innerörtlichen Umleitungen ein Durchfahrverbot geben, das auch kontrolliert werden wird“, sagte Plog.
Neben der Erneuerung der Deckschicht sollen auch die angrenzenden Geh- und Radwege erneuert und verbreitert werden. Außerdem will der Zweckverband Obere Bille die Trink- und Abwasserleitungen überprüfen und gegebenenfalls austauschen. Auch die Straßenbeleuchtung soll modernisiert werden.
Einen Großteil der Kosten für die Sanierung trägt das Land
Hinzu kommen laut Plog weitere kleinere Maßnahmen. „Es wird eine Kehre und eine Haltebucht für künftige Anpassungen des Busverkehrs erstellt“, sagt er. Außerdem soll die Zufahrt zur Shell-Tankstelle sicherer gestaltet werden. „Viele Autofahrer schneiden von Norden kommend beim Abbiegen auf die Tankstelle den Fuß- und Radweg“, so Plog. Ein erhöhter Bordstein in dem Bereich und ein Gitter sollen das nach dem Umbau verhindern. Zuletzt sollen die Voraussetzungen für die Installation von Ladesäulen für Elektroautos an mehreren Parkbuchten geschaffen werden. „Dazu verlegen wir Leerrohre, sodass die Stationen später nachgerüstet werden können, ohne die Fahrbahn erneut aufzureißen“, so der Bauamtsmitarbeiter.
Insgesamt wird die Sperrung der Hamburger Straße mindestens zwölf Monate andauern. Die Kosten belaufen sich auf rund 2,2 Millionen Euro. Den Großteil von etwa 1,7 Millionen Euro trägt der Landesbetrieb Verkehr (LBV), weil es sich bei der Ortsdurchfahrt um eine Landesstraße handelt. Die Gemeinde Lütjensee muss 500.000 Euro für die Sanierung der Geh- und Radwege sowie die Straßenbeleuchtung beitragen.