Hamburg. Monatelang kaufte der Selfmade-Millionär massiv Aktien des Hamburger Kupferkonzerns. Doch nun macht er überraschend eine Kehrtwende.

Noch vor wenigen Tagen sah es so aus, dass Dirk Roßmann, der Gründer der Drogeriemarktkette Rossmann und Selfmade-Milliardär, seine Einkaufstour beim Hamburger Metallkonzern Aurubis ungebremst fortsetzt. Annähernd 12,5 Prozent der Aurubis-Aktien hatte die Rossmann Beteiligungs GmbH binnen weniger Monate erworben. Mitte Dezember waren mehr als 5,55 Millionen der insgesamt knapp 45 Millionen Anteilsscheine der Hamburger im Depot des Unternehmens mit Sitz in Burgwedel bei Hannover. Seit Juni hatte es für etwa 400 Millionen Euro Anteile des Kupferherstellers auf der Peute erworben.

Dirk Roßmann und Aurubis: Drogeriekönig hat beim Kupferkonzern kurz vorm Fest Kasse gemacht

Am Freitag vergangener Woche lief eine Option auf eine weitere Million Aktien (2,22 Prozent) aus. Rossmann – so wurde das interpretiert – bemühe sich darum, seine Anteile auf annähernd 15 Prozent in die Höhe zu schrauben.

Doch geschehen ist das genaue Gegenteil. Die Beteiligungs GmbH hat in den vergangenen Tagen massiv Aurubis-Aktien verkauft. Das geht aus den jüngsten, am Vormittag des Heiligabend veröffentlichten Stimmrechtsmitteilungen des Unternehmens hervor. Der Drogeriekönig hat beim Kupferkonzern kurz vor Weihnachten Kasse gemacht.

Selfmade-Milliardär Dirk Roßmann verkauft fast die Hälfte seiner Aurubis-Papiere

Demnach trennte sich Roßmann am Donnerstag vergangener Woche zunächst von annähernd 135.000 der Papiere. Tags darauf stieß er weitere fast 2,2 Millionen Aurubis-Aktien ab. Nun hält die Beteilungsgesellschaft nurmehr 7,21 Prozent an Aurubis, zuvor waren es in der Spitze 12,35 Prozent.

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An der Börse gehandelt wurden die Papiere der Hamburger an den beiden letzten Tagen der vergangenen Woche zu Preisen zwischen 81,00 und 77,10 Euro. Der Verkauf der gut 2,3 Millionen Aurubis-Aktien könnte also um die 180 Millionen Euro in die Kassen der Beteiligungsgesellschaft gespült haben. Gekauft hatte sie auch zu Zeiten, in denen Aurubis bei unter 65 Euro notierte.

Drogeriekönig verkauft Aktien von Hamburger Aurubis-Kontern: Warum Dirk Roßmann das tut

Dirk Roßmann, der mit seinen beiden Söhnen hinter der Beteiligungsgesellschaft steht, hatte schon vor Monaten gegenüber dem Abendblatt und Ende November gegenüber Aurubis erklärt, ihm gehe es darum, mit den Papieren des Kupferkonzerns Handelsgewinne zu erzielen. Motto: Günstig kaufen und wieder verkaufen, wenn der Kurs gestiegen ist. „Wenn ich eine Aktie für 66 Euro kaufen kann, verkaufe ich sie gern für 100“, sagte der Drogeriekönig dem Abendblatt. 100 Euro pro Anteilsschein sind es dann wohl doch nicht geworden.