Hamburg/Burgwedel. Warum der Gründer von Deutschlands zweitgrößter Drogeriekette massiv in Hamburger Kupferkonzern investiert – und das weiter tun will.
Trotz oder gerade wegen der jüngsten Börsenturbulenzen um Aurubis, setzt Dirk Roßmann weiter auf die Aktien des Unternehmens. Der Gründer der Drogeriemarktkette, die sich – anders als sein Nachname – Rossmann schreibt, hat in den vergangenen Tagen seine Anteile an dem Hamburger Kupferkonzern noch einmal deutlich erhöht.
Nach Kurssturz – Rossmann erhöht Anteil an Aurubis
Das geht aus sogenannten Stimmrechtsmitteilungen hervor, die Aurubis veröffentlicht hat. Demnach hat die Rossmann Beteiligungs GmbH zuletzt in zwei Schritten und großem Stil Aurubis-Aktien erworben. Das Unternehmen mit Sitz in Burgwedel bei Hannover verfügt nun über 7,34 Prozent aller Papiere des Metallherstellers und ist mit weitem Abstand dessen zweitgrößter Aktionär. Zur Rossmann Beteiligungs GmbH gehören 60 Prozent der Anteile an der gleichnamigen Drogeriemarktkette sowie zahlreiche Beteiligungen an anderen namhaften deutschen Unternehmen.
Rossmann kauft seit Anfang Juni massiv Aktien von Aurubis
Die Vermögensverwaltungsfirma des Selfmade-Milliardärs hatte Anfang Juni damit begonnen, massiv Aurubis-Aktien zu erwerben. Bis Ende August erreichte der Anteil an dem Hamburger Unternehmen bereits 5,15 Prozent. Nun hat Dirk Roßmann noch einmal nachgelegt: Mit Wirkung vom 20. September stieg der Anteil zunächst auf 6,7 Prozent, fünf Tage später dann auf 7,34 Prozent. Roßmann hat demnach mehrere Hunderttausend Aurubis-Aktien erworben. Von den insgesamt 44.956.723 Papieren des Konzerns werden nunmehr knapp 3,3 Millionen von Burgwedel aus verwaltet.
Die erste neue Tranche erwarb Roßmanns Unternehmen mittels sogenannter Put-Optionen, die auf den 20. September datiert waren. Vereinfacht gesagt, hatte die Beteiligungs GmbH mit anderen Besitzern von Aurubis-Papieren vereinbart, dass sie von ihnen Aktien erwirbt, wenn am 20. September bestimmte Bedingungen erfüllt sind. Bei einem Teil der auf diesen Tag datierten Put-Optionen war das der Fall.
Rossmann erwirbt nach Kurssturz bei Aurubis 288.000 Aktien
Wenige Tage später ging man in Burgwedel erneut auf Einkaufstour: Offensichtlich auf herkömmlichem Weg an der Börse und unter Ausnutzung eines Kurssturzes bei Aurubis. Am Montagnachmittag vergangener Woche hatte das Unternehmen eine Art Gewinnwarnung herausgegeben. Danach verlor die Aktie zeitweise mehr als 13 Prozent an Wert. Seit Mittwoch ist die Beteiligungs GmbH Eigentümer weiterer knapp 288.000 Aktien des Konzerns mit Sitz auf der Veddel.
Warum Roßmann massiv in Aurubis investiert, hatte er dem Abendblatt bereits vor einigen Wochen erläutert: Er hofft auf einen steigenden Kurs und satte Gewinne bei einem späteren Verkauf. „Eine Aktie, die ich für 66 Euro kaufe, verkaufe ich gern für 100 Euro“, sagte Roßmann seinerzeit und bezog sich auf den damaligen Kurs des Papiers.
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Tatsächlich sehen einige Marktexperten großes Kurspotenzial bei Aurubis. Der Konzern gewinnt in großem Stil Metalle, die für Digitalisierung und Elektromobilität benötigt werden. Angesichts dessen gilt der Hamburger Konzern an sich als unterbewertet. Einige Aktienanalysten, die Aurubis eng begleiten, hatten ihre Meinung dazu zuletzt allerdings geändert. Nach der Gewinnwarnung in der vergangenen Woche empfehlen sie nicht mehr, die Aktie zu kaufen. Wer schon welche hat, solle sie halten, sagen diese Experten nun.
Rossmann hat Optionen auf weitere 2,55 Millionen Aktien von Aurubis
Dirk Roßmann sieht das anders. Er hat sich zuletzt zudem weitere Optionen auf Aurubis gesichert. Alles in allem hält er nun Optionen auf weitere 2,55 Millionen Aktien. Am Montagmorgen kostete eine davon 65,30 Euro.