Hamburg. Der Biotech-Konzern aus Langenhorn spielt überraschend wieder in der zweiten deutschen Börsenliga. Wie der Aktienkurs reagiert hat.

An der deutschen Börse ist es wie im Profifußball: Es gibt regelmäßig Auf- und Absteiger zwischen den wichtigen Indizes DAX, MDAX und SDAX. Die werden nicht selten als erste, zweite und dritte Börsenliga bezeichnet. Der Unterschied: Während die Fußballligen einmal im Jahr nach Saisonende neue Clubs aufnehmen, werden die Börsenindizes alle drei Monate neu zusammengesetzt. Das entscheidende Kriterium über Auf- und Abstieg eines Unternehmens ist seine Marktkapitalisierung, der Wert der Aktien des Unternehmens in Streubesitz.

Evotec ist zurück im MDAX – das sind die Hintergründe

Der Hamburger Biotech-Konzern Evotec hat sich dabei zu einer Art Fahrstuhltitel entwickelt. Immer mal wieder und in kurzen Abständen geht es für die Pharma-Wirkstoffforscher aus Langenhorn hin und her zwischen MDAX und SDAX, zwischen mittelgroßer Wert und Nebenwert, zwischen zweiter und dritter Börsenliga. Erst im September war Evotec nach unten durchgereicht worden, seit dem Tag vor Heiligabend ist das Unternehmen wieder zurück im MDAX.

Evotec-Aktie hat binnen eines Jahres massiv an Wert verloren

Durchaus überraschend, denn die Evotec-Aktie hat in den vergangenen zwölf Monaten alles andere als eine Erfolgsgeschichte geschrieben. Ende Dezember 2023 notierte sie noch bei 21,50 Euro, Mitte August bei lediglich 5,30 Euro, zuletzt pendelte sie zwischen 8 und 9 Euro. Der MDAX-Aufstieg resultiert also weniger aus eigener Stärke, sondern offenbar daraus, dass die Marktkapitalisierung des Titels, den die Hamburger jetzt im MDAX ersetzen, sich noch schlechter entwickelt hat.

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Wobei ein solcher Index-Aufstieg mehr ist als eine Frage der Ehre. Er kann sich auf den Börsenkurs durchaus positiv auswirken. Denn Aktienfonds, die den MDAX abbilden, sind gezwungen, die Papiere des neuen Papiers im Index zu kaufen.

Aufstieg in die zweite Börsenliga bleibt ohne positiven Effekt

Der Evotec-Aktie half das am Montag allerdings nicht spürbar auf die Sprünge, auch der Kurs bewegte sich wie ein Fahrstuhl mal ober-, mal unterhalb von 8,40 Euro. Gegen Mittag stand er minimal im Minus. Doch kurz vor dem Jahreswechsel hielten sich Anleger allgemein zurück. Der MDAX notierte am Mittag so gut wie unverändert.