Hamburg. Hamburg und der Landkreis Harburg sind Kamin-Hochburgen. Was Verkäufer und Käufer solcher Immobilien unbedingt beachten sollten.

Ein prasselndes Kaminfeuer sorgt nicht nur für Wärme und ein wohliges Gefühl, sondern kann auch den Wert eines Hauses oder einer Wohnung signifikant steigern. In Hamburg ist der Anteil an Eigentumswohnungen mit Kamin besonders hoch, höher als in allen anderen deutschen Metropolen. Das geht aus einer Analyse des Immobilienbewerters Sprengnetter für das Portal Immobilienscout24.de hervor. Demnach verfügen 30 Prozent der angebotenen Eigentumswohnungen in Hamburg über einen Kamin. Damit liegt der Anteil in Hamburg höher als in München (28 Prozent) und Berlin (23 Prozent).

Auf die Spitzenplätze des Rankings von Immoscout24 schafft es Hamburg zwar nicht. Allerdings: Besonders viele Immobilien mit Kamin gibt es laut der Untersuchung am Starnberger See nahe München sowie im Hamburger Umland. Der Landkreis Harburg liegt mit einem Anteil von 42 Prozent deutschlandweit auf Platz zwei, das Herzogtum Lauenburg (38 Prozent) sowie der Landkreis Stormarn (37 Prozent) sind ebenfalls unter den fünf Kreisen mit den höchsten Werten.

Hamburg: Jede dritte Eigentumswohnung hat einen Kamin – Tendenz steigend

Das Kaufangebot von Häusern mit Kamin hat sich laut der Studie seit 2014 mehr als verdoppelt. Allerdings zeigt sich auch, dass die Angebotspreise pro Quadratmeter für Häuser mit Kamin im Durchschnitt etwa 16 Prozent höher sind, als die von Häusern ohne Kamin. Zumeist hätten die Immobilien, die über einen Kamin verfügten, aber insgesamt einen höheren Standard und eine bessere Lage, sodass der Kamin nicht zwangsläufig der Grund für den Preisunterschied sei.

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„Ein moderner, energieeffizienter Kamin, der mit nachhaltigen Brennstoffen betrieben wird und in das Heizkonzept der Immobilie integriert ist, beeinflusst in der Regel den Marktwert einer Immobilie positiv“, sagt Sebastian Drießen, Immobilien-Sachverständiger und Leiter der Marktermittlung bei Sprengnetter. Ältere Modelle seien jedoch durch die strengeren Grenzwerte weniger attraktiv.

Eigentumswohnungen und Häuser mit Kamin: Neue Grenzwerte ab 2025

Denn: 2025 gelten neue Grenzwerte für Kamine und Kaminöfen, die den zugelassenen Ausstoß von Kohlenmonoxid und Feinstaub regeln. Ab dem 31. Dezember 2024 dürfen die Abgase dieser Öfen und Kamine maximal vier Gramm Kohlenmonoxid und maximal 0,15 Gramm Feinstaub pro Kubikmeter enthalten. Die Folge: Der Betrieb von Millionen älteren Kaminen ist ab 2025 untersagt.

Die Beliebtheit von Kaminen sei aber ungebrochen, heißt es in der ImmoScout24-Analyse. Im ersten Halbjahr 2024 seien deutschlandweit 22 Prozent der angebotenen Häuser auf der Plattform mit einem Kamin ausgestattet gewesen. Zehn Jahre zuvor habe der Anteil noch bei neun Prozent gelegen.