Hamburg. Neue Mieter für zwei Flächen der insolventen Modekette in der Hamburger Innenstadt gefunden. Welche Lifestyle-Marke dahintersteckt.
Etwa drei Monate ist es her, dass die Modekette Scotch & Soda Insolvenz anmelden musste. Der Geschäftsbetrieb der deutschen Tochtergesellschaft wurde Ende August eingestellt. Auch die letzten Filialen in Hamburg, etwa im Levantehaus und am Neuen Wall, schlossen. Jetzt steht fest, wer in die ehemaligen Geschäfte der niederländischen Modemarke Scotch & Soda ziehen wird.
An den Schaufenstern der Filiale am Neuen Wall zeigen die Aufkleber das Logo der Modemarke Guess. Auf Nachfrage bestätigt eine Sprecherin: Die US-Modemarke wird die beiden Filialen im Levantehaus und am Neuen Wall übernehmen. Details zum Eröffnungstermin sowie zur Gestaltung der Geschäfte gibt es derweil noch nicht. Noch vor Jahresende soll es allerdings nähere Informationen geben.
Hamburg: Nachfolger für Filialen von Scotch & Soda gefunden
Aktuell gibt es in Hamburg nur einen Guess-Store im Alstertal-Einkaufszentrum, bis 2020 befand sich zudem ein Laden an der Bleichenbrücke. Laut der Fachzeitschrift „TextilWirtschaft“ sollen auch andere ehemalige Scotch&Soda-Flächen in Deutschland von Guess übernommen werden. Neben den beiden Hamburger Filialen soll dies 13 weitere Läden betreffen.
Mehr zum Einzelhandel in Hamburg
- Flughafen Hamburg: Weltbekannte Dessousmarke feiert Comeback
- GameStop schließt bundesweit Standorte – auch Hamburg betroffen
- Hamburger Traditionsunternehmen insolvent – wie es weitergeht
Der US-amerikanische Mutterkonzern Guess? Inc. wurde 1981 von Maurice und Paul Marciano gegründet. Guess verkauft Bekleidung, aber auch Uhren, Schmuck, Handtaschen und Parfum. Im Geschäftsjahr machte das Unternehmen rund 2,78 Milliarden US-Dollar Umsatz und einen Gewinn von 263 Millionen Dollar. Die deutsche Tochtergesellschaft mit Sitz in Düsseldorf erwirtschaftete 2023 einen geschätzten Umsatz von 35 Millionen Euro.
Scotch & Soda war dagegen schon länger in finanzieller Schieflage. Im März 2024 hatte es noch geheißen, die deutschen Standorte seien nicht von der Zahlungsunfähigkeit des niederländischen Mutterkonzerns betroffen. Doch Ende August war klar: Alle Filialen in Deutschland werden geschlossen, auch die drei Standorte in Hamburg.