Hamburg. Albrecht & Dill Cosmetics, Großhändler für Parfüms, hat einen Insolvenzantrag gestellt. 50 Beschäftigte sind betroffen. Das sind nun die Pläne.

Das Hamburger Traditionsunternehmen Albrecht & Dill Cosmetics hat einen Antrag auf Eröffnung eines Insolvenzverfahrens gestellt. Die Firma ist Distributor, also Großhändler, von ausgewählten Parfüm- und Kosmetikmarken sowie Duftkerzen und hat rund 50 Beschäftigte. Diese erhalten nun vorerst für drei Monate Insolvenzgeld von der Agentur für Arbeit.

Das Amtsgericht Hamburg hat Jens-Sören Schröder, Partner in der Hamburger Sozietät Johlke Niethammer, zum vorläufigen Insolvenzverwalter bestellt. „Wir bemühen uns, den laufenden Geschäftsbetrieb von Albrecht & Dill Cosmetics zu stabilisieren. Unser Ziel ist es, den bereits vor dem Insolvenzantrag begonnenen Investorenprozess bis zum Jahresende abzuschließen“, sagt Schröder.

Albrecht & Dill Cosmetics: Hamburger Traditionsunternehmen stellt Insolvenzantrag

Mit seinem Geschäftsmodell habe Albrecht & Dill Cosmetics beständig positive Ergebnisse erwirtschaftet. Das Unternehmen hafte jedoch für fällig werdende Kreditverbindlichkeiten seiner Gesellschafterin mit, die nun nicht mehr erfüllt werden könnten. „Mit einem neuen Eigentümer an seiner Seite wird Albrecht & Dill Cosmetics mit seinem starken Know-how von über 70 Jahren Distribution in Deutschland, Österreich und der Schweiz gute Aussichten haben“, sagt Jens-Sören Schröder.

2018 war Albrecht & Dill Cosmetics an die Provence No. 5 GmbH verkauft worden. Die Firma gehört über Umwege zur ECM Equity Capital Management GmbH, einer Kapitalbeteiligungsgesellschaft mit Sitz in Frankfurt, die über ein ganzes Netzwerk an Fonds und Unternehmen verfügt.

Die Kredite, die für den Kauf von Albrecht & Dill Cosmetics aufgenommen wurden, mussten nun bedient werden, doch das Geld fehlte. Der aktuellste Jahresabschluss der Provence No. 5 GmbH weist für 2022 bereits einen Jahresfehlbetrag von 10,9 Millionen Euro aus.