Hamburg. Das 33.000 Quadratmeter große Naturareal bei Keitum kostet mindestens 250.000 Euro – hat aber einen gravierenden Nachteil.

Es ist eine Immobilie, die wohl vor allem für Sylt-Liebhaber mit einem ausgeprägten Hang zur Naturnähe von Interesse sein dürfte: In der kommenden Woche wird ein außergewöhnliches See-Grundstück inklusive zweier Inselchen auf Deutschlands beliebtester Insel versteigert.

Wobei See-Grundstück einerseits bedeutet, dass das gut 33.500 Quadratmeter große Areal bei Keitum gleich hinter dem Deich liegt. Zudem handelt es sich um eine Art Naturrefugium rund um einen mehr als zwei Hektar großen Süßwassersee. Gesäumt wird dieser von Grünland mit allerlei Obstbäumen zwischen denen sich laut Angebotsprospekt Rehe und Fasane tummeln. In dem Süßwasser dümpeln demnach unter anderem Flussbarsch, Zander, Karpfen und Aal, aber auch Krebse und Muscheln. Und mitten in dem vor mehr als 40 Jahren beim Deichbau entstandenen Gewässer liegen zwei je etwa 700 Quadratmeter große Inseln mit Baumbestand.

Immobilien auf Sylt: Außergewöhnliches See-Grundstück wird versteigert

Der Eigentümer hat Fischteiche angelegt sowie einen Geräteschuppen, zwei Stege und einen überdachten Bootsliegeplatz errichtet. Nun will er sich vom See mit Inseln auf der Insel trennen. Das Mindestgebot bei der Auktion am kommenden Donnerstag (12. Dezember) lautet: 250.000 Euro.

Klingt wie ein Schnäppchen für ein Riesengrundstück auf Sylt, doch dessen Nutzungsmöglichkeiten sind arg begrenzt. Das Areal liegt im Außenbereich und ist planerisch eine Landwirtschaftsfläche. Eine repräsentative Reetdachvilla am Seeufer errichten? Keine Chance! Der künftige Eigner wird sich damit begnügen müssen, weitab vom Sylter Trubel Vögel zu beobachten, ungestört von Touristen über den eigenen See zu rudern und bisweilen einen Fisch aus dem Wasser zu ziehen.

Immobilien-Auktion: So können Interessenten bieten

Versteigert wird das außergewöhnliche See-Grundstück von der Deutschen Grundstücksauktionen AG (dga-ag.de). Die Auktion findet zwar in Berlin statt, aber Interessenten, die sich bei dem Auktionshaus rechtzeitig registrieren, können Gebote auch online oder telefonisch abgeben.

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Gleich nach dem Areal bei Keitum werden in Berlin zudem zwei weitere Grundstücke auf Sylt aufgerufen. Auch sie sind allerdings Liebhaberobjekte, keine Baugrundstücke.

Immobilien auf Sylt: Riesengrundstück kostet mindestens 125.000 Euro

Für ein knapp 4000 Quadratmeter großes Wiesen-und-Wald-Gelände im Außenbereich zwischen Wenningstedt und Braderup wird der Auktionator ein Mindestgebot von 37.500 Euro aufrufen. Im Flächennutzungsplan ist das Grundstück als Erholungswald ausgewiesen.

Und dann sind da noch fast fünf Hektar Land bei Archsum, dem kleinsten Ort auf Sylt. Die seien „interessant gelegen“, heißt es im Auktionsprospekt. Aber es handelt sich ebenfalls um eine reine Landwirtschaftsfläche, auf der Rinder weiden und Heu geschnitten wird. Das Mindestgebot liegt bei 125.000 Euro. Immerhin hat der neue Eigentümer die Aussicht auf eine kleine Einnahme. Die Wiese ist verpachtet – für gut 850 Euro im Jahr.