Hamburg. Bisher hat sich Chickpeace aufs Catering konzentriert. Nun gibt es ein Projekt in der Neuen Großen Bergstraße. Was genau geplant ist.

Bei dem Hamburger Sozialunternehmen Chickpeace können Frauen mit Fluchtgeschichte in Teil- oder Vollzeit arbeiten und sich weiterbilden. Für den Cateringservice sind sie Köchinnen, Buchhalterinnen oder Logistikerinnen – immer das, was gebraucht wird. In den vergangenen acht Jahren seit der Entstehung 2016 habe sich in ihrem Unternehmen viel verändert, berichtet Gründerin Manuela Maurer. Zu Beginn sei sie eher in die Unternehmensgründung hereingestolpert.

Inzwischen arbeiten drei Vollzeitangestellte und vier Frauen in Teilzeit für den Cateringservice und kochen süße und herzhafte Speisen. Hauptsächlich stammen die Rezepte aus den Heimatregionen der geflüchteten Frauen – aus dem arabischen Raum oder Afrika. Mit Gerichten wie Mezze, Kichererbsensuppe mit Minze oder süßen Teigtaschen beliefern sie verschiedenste Veranstaltungen in Hamburg und Umgebung. „50 Prozent unserer Aufträge sind für private Events wie Hochzeiten“, sagt Maurer. Die andere Hälfte seien Bestellungen von Unternehmen, Behörden oder Vereinen.

Geflüchtete Frauen wollen Kantine in Altona aufbauen

Obwohl zu Beginn alle gemeinsam hätten lernen müssen, wie sie ihren Betrieb gestalten wollen, seien sie an der Aufgabe gewachsen, findet Maurer. 2023 habe das Unternehmen 312.000 Euro Umsatz gemacht – 277.000 Euro mehr als im Jahr nach der Gründung. „Weil wir ein Sozialunternehmen sind, investieren wir viel Geld direkt wieder in unsere Mitarbeiterinnen und den Betrieb“, sagt Maurer.

Für die angestellten Frauen würden regelmäßig Weiterbildungsmöglichkeiten und Fortbildungen angeboten. Manche der Mitarbeiterinnen hätten im Verlauf ihrer Arbeit bei Chickpeace einen Führerschein gemacht und an Sprachkursen teilgenommen – mindestens das Sprachniveau A2 hätten sie alle, manche sogar B2.

Der Name des Unternehmens setzt sich zusammen aus dem englischen „chicks“ (bedeutet so viel wie Mädels) und „peace“, dem englischen Wort für Frieden. Zusammengesetzt klingt es wie die übersetzte Bezeichnung für Kichererbsen („chickpeas“). Dem Unternehmen sei es, so Maurer, besonders wichtig, die Geschichte der Mitarbeiterinnen im Fokus zu haben und Sichtbarkeit für geflüchtete Frauen auf dem Arbeitsmarkt zu schaffen.

Hamburger Unternehmen Chickpeace plant Umzug nach Altona

Ein geplanter Standortwechsel Ende 2025 soll laut Maurer weitere Chancen für die geflüchteten Frauen bieten. Den aktuellen Arbeitsort im Technologiepark Tempowerk in Hamburg-Heimfeld tauscht das Unternehmen bald gegen eine neue Location in Altona ein. „Auf der Neuen Großen Bergstraße entsteht ein genossenschaftliches Bauprojekt, in das wir einziehen werden“, sagt Maurer. Dort soll dann nicht nur die Catering-Küche Platz finden, so Maurer, sondern auch die neue Chickpeace-Cantina.

Dort soll es dann Frühstück und Mittagessen für die Anwohnerinnen und Anwohner geben. Auch die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der anderen Firmen, die in das Haus einziehen werden, sollen hier essen können. „Dadurch können wir unseren Angestellten auch die Chance geben, Erfahrungen als Tagesmanagerinnen eines gastronomischen Betriebes zu sammeln.“

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Finanziert werden die zukünftigen Vorhaben in Sachen Chickpeace-Cantina unter anderem durch Fördergelder in Höhe von rund 100.000 Euro aus dem Programm #UpdateHambug. Die Behörde für Wirtschaft und Innovation von Senatorin Melanie Leonhard (SPD) fördert darüber sozial-innovative Vorhaben in der Stadt.