Hamburg. Deutlich mehr Menschen als vor einem Jahr suchen einen Job. Agenturchef Fock nennt die Gründe, sieht aber auch positive Entwicklungen.

Im November ist die Arbeitslosigkeit in der Hansestadt gestiegen. Laut der Hamburger Zweigstelle der Agentur für Arbeit waren 88.537 Menschen als arbeitssuchend gemeldet – sieben Prozent oder 5814 Personen mehr als im Vorjahresmonat.

„Nach wie vor ist der Markt von einer Reihe von Unsicherheiten wie dem Fortgang des Krieges gegen die Ukraine, der prognostizierten wirtschaftlichen Veränderung und den möglichen Auswirkungen der Wahlergebnisse in den USA und Deutschland geprägt“, sagte der Hamburger Arbeitsagenturchef Sönke Fock.

Arbeitslosigkeit in Hamburg steigt: Das steckt dahinter

Immerhin: Im monatlichen Vergleich sank die Zahl der Arbeitslosen in Hamburg den dritten Monat in Folge. Fock sprach von „einer erfreulichen Entwicklung unter den genannten Bedingungen“. Zudem sei die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten in der Hansestadt auf 1.082.800 Personen erneut gestiegen. Die am Freitag vermeldeten Zahlen sind die jüngst verfügbaren und stammen aus dem September. Im Vergleich zum Vormonat und Vorjahresmonat habe das Plus jeweils bei 0,6 Prozent gelegen.

Im längerfristigen Vergleich gibt es noch immer mehr Jobsuchende: Die vor einem Jahr gemeldeten 82.723 Hamburgerinnen und Hamburger auf Jobsuche bedeuteten damals bereits eine deutliche Steigerung in Relation zu 2022: „Auch im Jahresvergleich bleibt der Anstieg mit 11,7 Prozent (plus 8.636) sicht- und spürbar hoch“, berichtete Fock damals und verwies ebenfalls auf den Krieg und die Konjunktur als Gründe sowie die hohe Inflation.

Hamburger Arbeitslosenquote erreicht acht Prozent

Die Hamburger Arbeitslosenquote ist im Vergleich zum Vorjahresmonat im November um 0,4 Prozentpunkte angestiegen und liegt bei acht Prozent. Sie liegt damit 2,1 Prozentpunkte über dem bundesweiten Durchschnitt. Im Vergleich zum Vorjahresmonat ist die Arbeitslosenquote in allen Hamburger Bezirken, außer Bergedorf, gestiegen – am stärksten in Mitte und Nord.

Am niedrigsten war sie im November 2024 mit 5,9 Prozent im Bezirk Eimsbüttel. Damit war sie dort deutlich geringer als in Hamburg Nord mit 7,4 Prozent. Danach folgen die Bezirke Wandsbek (7,5 Prozent), Altona (7,9 Prozent) und Bergedorf (8,3 Prozent). Am höchsten ist sie in Harburg (9,5 Prozent) und Mitte (10,0 Prozent).

In Schleswig-Holstein liegt die Arbeitslosenquote mit 92.556 arbeitssuchenden Menschen bei 5,7 Prozent, was 0,2 Punkte mehr sind als im Vorjahresmonat. Niedersachsen verzeichnet eine Quote von 5,8 Prozent und vermeldet für den November 259.712 Menschen, die auf Jobsuche sind. Im November des vergangenen Jahres waren es 9572 weniger, die Quote lag bei 5,7 Prozent.

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Mehr Arbeitslose mit Schwerbehinderung in Hamburg

Im Fokus der aktuellen Arbeitsmarktanalyse stand das Thema Inklusion. Im November dieses Jahres waren 3682 Arbeitslose mit einer Schwerbehinderung bei der Agentur für Arbeit Hamburg gemeldet – 4,8 Prozent mehr als im November des vergangenen Jahres. „Inklusion am Arbeitsmarkt ist ein zentrales Thema, das in den letzten Jahren zunehmend an Bedeutung gewonnen hat“, sagte Fock. Im Monatsvergleich suchten 0,9 Prozent weniger Menschen mit einer Behinderung in Hamburg Arbeit.

Dass die Arbeitslosigkeit im November niedriger lag als im Oktober, habe an allen Personengruppen gelegen, so Fock. Bei steigender Zuwanderung gab es im Vergleich zum Oktober 2024 0,9 Prozent weniger arbeitssuchende Migrantinnen und Migranten.