Hamburg. Die Hamburger Volksbank spricht mit ihrem aktuellen Büro- und Wohnprojekt eine spezielle Zielgruppe an. So hoch sind die Mieten.
Direkt am Wasser gelegen, die S-Bahn-Haltestelle fast vor der Tür, der Hauptbahnhof nur eine Station entfernt – die Büros und 28 Mietwohnungen im Neubauprojekt „Fleetyard“, für das die Hamburger Volksbank am Montag Richtfest feierte, können mit mehreren Attributen punkten. Und recht ungewöhnlich ist das Projekt obendrein auch.
Da ist zum einen die Lage: Mit Hammerbrook verbindet man zunächst vor allem die großen Bürobauten der City Süd, Gewerbe und Hotels. Dass in dem Quartier, das einst dicht bevölkert war, bevor es im „Feuersturm“ des Zweiten Weltkrieges nahezu vollständig zerstört wurde, inzwischen wieder mehr als 6000 Menschen leben, ist noch wenig bekannt – insofern zeigt die Volksbank hier auch etwas Pioniergeist. Das gilt auch für die eher seltene Kombination aus Büro- und Wohngebäude – die meisten Projekte konzentrieren sich auf das eine oder andere.
Immobilien Hamburg: Neue Mietwohnungen direkt am Wasser – das ist das Projekt „Fleetyard“
Anders das „Fleetyard“ zwischen der Frankenstraße und dem Mittelkanal: Äußerlich kommt es mit seiner roten Backsteinfassade im Kontorhaus-Stil daher, doch im Inneren finden sich außer 8800 Quadratmeter Bürofläche für unterschiedliche Nutzungen auch 28 Mietwohnungen. Diese entstehen überwiegend im Erdgeschoss sowie im sechsten und siebten Obergeschoss – „mit Wasserblick und großzügigen Balkonen oder Loggien“, verspricht die Volksbank. Die Wohnungen sollen zwischen 60 und 115 Quadratmeter groß sein und würden für „um die 19 Euro pro Quadratmeter“ angeboten, so Vorstandssprecher Thorsten Rathje.
„Der Neubau ist für uns in mehrfacher Hinsicht eine Investition in die Zukunft“, sagte Rathje beim Richtfest von „Fleetyard“ und wies auf den besonderen Clou des Projekts hin: „Wir schaffen bezahlbaren Mietraum, den wir vorrangig unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern zur Verfügung stellen wollen. Besonders stolz sind wir, dass hierzu auch unsere zweite Azubi-WG zählen wird.“ Damit reagiert das Geldinstitut ähnlich wie andere Unternehmen auf den Missstand, dass die eigenen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter oder solche, die es gern werden möchten, keinen Wohnraum in der Stadt finden.
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So baut unter anderem die Haspa an einem Azubi-Wohnheim in Altona und auch das Bauunternehmen Otto Wulff, das das „Fleetyard“ errichtet, hat ähnliche Pläne. Firmenchef Stefan Wulff möchte am Firmensitz in Billstedt 165 Wohnungen errichten, konnte aber noch keine Einigung mit dem Bezirk Mitte über die Änderung des Bebauungsplans erzielen. Auch die Volksbank bleibt mit dem „Fleetyard“ nah am Unternehmenssitz in Hammerbrook. Man gestalte „die Quartiersentwicklung hier vor Ort in Hammerbrook aktiv mit“, sagte Rathje.
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Mit diesem Projekt setze die Volksbank „gleich in mehrfacher Hinsicht ein starkes Zeichen“, sagte Finanzsenator Andreas Dressel (SPD). „Der Neubau vereint zeitgemäßes Arbeiten, bezahlbaren Wohnraum und bietet zusätzlich auch jungen Menschen in Ausbildung Unterkunft. Für Hammerbrook und darüber hinaus ist das Fleetyard ein echter Gewinn.“ Die Fertigstellung des Gebäudes ist für das dritte Quartal 2025 geplant.