Hamburg. Planung des Milliardenprojekts in Form einer neuen Brücke ausgeschrieben. Instandhaltung der Alten bleibt – und sorgt für Verkehrseinschränkungen.

Die Hamburger Hafenverwaltung HPA hat die Planung der neuen Köhlbrandbrücke ausgeschrieben. Mit der Vergabe werde ein wichtiger Schritt zur beschleunigten Umsetzung der Brückenplanung gegangen, teilte die Wirtschaftsbehörde mit. Immerhin ist die Köhlbrandbrücke eine wichtige Verkehrsverbindung durch den Hafen. 

Angedacht ist, dass sich bis zu acht Planungsbüros beteiligen. Die Unternehmen sollen gleichzeitig an dem Projekt arbeiten, wie der Sprecher der Wirtschaftsbehörde sagte. Eine Verkehrsfreigabe soll noch vor dem Jahr 2040 erfolgen. Bis dahin müssen sich Autofahrerinnen und Autofahrer allerdings auf diverse Sperrungen einstellen. Erst Ende September war die Köhlbrandbrücke für 31 Stunden gesperrt worden.

Neue Köhlbrandbrücke in Planung – 2025 soll neues Design feststehen

Ziel ist der Bau einer Brücke mit einer lichten Durchfahrtshöhe von 73,5 Metern, außerdem soll der Neubau im besten Fall in 15 Jahren, oder weniger befahrbar sein. Dafür werden gezielt Beschleunigungspotenziale bewertet und einbezogen, wie die Behörde für Wirtschaft und Innovation am Mittwoch bekannt gab.

Bis zu acht international tätige Planungsbüros stehen nun in einem sogenannten wettbewerblichen Dialog miteinander. „Für anspruchsvolle Projekte dieser Größenordnung kommt weltweit nur eine begrenzte Zahl an Büros infrage. Die Bieter erarbeiten zeitgleich mehrere Planungsansätze.“

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Am Ende soll dann nicht nur die Vergabe für die Planungsleistung erfolgen, es liegen dann auch schon Grundzüge der Konstruktion und Gestaltung vor. Im vierten Quartal 2025 soll voraussichtlich ein erstes Bild der Brücke feststehen. Wessen Entwurf gewinnt, legt ein Fachgremium fest, das nach zuvor festgelegten Kriterien entscheidet.

Im nächsten Schritt sollen die technische Vorplanung sowie die Entwurfsplanung folgen. „Deren Ergebnisse sind für die abschließende Klärung der Finanzierung erforderlich und auch Grundlage des darauffolgenden Planfeststellungsverfahrens, welches ab 2030 vorgesehen ist.

Vollsperrung der Köhlbrandbrücke angekündigt – Senat gibt Termine für 2025 bekannt

Währenddessen bleibt die Köhlbrandbrücke eine wichtige Querverbindung der Autobahnachsen A1 und A7 mit hohem Verkehrsaufkommen. Um ihre „Verfügbarkeit auf einem hohen Niveau halten zu können“, und ihre Verkehrssicherheit zu gewährleisten, sind vielfältige Wartungs- und Instandhaltungsmaßnahmen vonnöten.

Um diese durchführen zu können, wurden im Zeitraum vom 23. Mai 2025 bis 9. Oktober 2025 bereits sechs konkrete Termine bekanntgegeben, an denen die Brücke voll gesperrt wird.

Die Termine in der Übersicht:

  • 23.05.2025 (22:00 Uhr) – 26.05.2025 (05:00 Uhr)
  • 13.06.2025 (22:00 Uhr) – 16.06.2025 (05:00 Uhr)
  • 18.07.2025 (22:00 Uhr) – 21.07.2025 (05:00 Uhr)
  • 29.08.2025 (21:00 Uhr) – 01.09.2025 (05:00 Uhr)
  • 05.09.2025 (21:00 Uhr) – 08.09.2025 (05:00 Uhr)
  • 09.10.2025 (22:00 Uhr) – 13.10.2025 (05:00 Uhr)

Neue Köhlbrandbrücke in Planung – alte Brücke soll 2046 abgerissen werden

Im April hatte der Senat den Neubau der Köhlbrandbrücke beschlossen. Sie soll eine Durchfahrtshöhe für Schiffe von mehr als 70 Metern haben. Das sind rund 20 Meter mehr als bei der bestehenden Brücke. Als Kosten sind zwischen 4,4 Milliarden und 5,3 Milliarden Euro veranschlagt. Die alte Brücke soll 2046 abgerissen sein.

Der Bund der Steuerzahler (BdSt) sieht den geplanten Köhlbrandbrücken-Neubau mittlerweile allerdings als Beispiel für die Verschwendung von Steuergeld und hat das Projekt in sein aktuelles „Schwarzbuch“ aufgenommen.