Hamburg. Lufthansa-Tochter will Flüge streichen, obwohl die zum Teil noch buchbar sind. Condor will mit Partnern kooperieren – auch mit Schwester?
Ryanair, Eurowings und Condor – binnen fünf Tagen kündigten große Fluglinien am Flughafen Hamburg deutliche Kapazitätskürzungen und das Streichen von Strecken im nächsten Jahr an. In den Buchungssystemen schlägt sich das aber zum Teil noch nicht nieder.
Eurowings verkündete das Aus für die Strecke von Fuhlsbüttel nach Köln/Bonn am vergangenen Freitag. Am Montagnachmittag waren aber diese Nonstopflüge nahezu täglich bis Mitte Juli und ab September wieder buchbar. Sollten Passagiere schon zugegriffen haben, dürfte dies für sie ärgerlich sein. Denn über Nacht sind die Flüge nun aus dem Programm genommen worden. Die Lufthansa-Tochter hat jetzt ihre Pläne konkretisiert.
Hamburg Airport: Nach Flugstreichungen– Eurowings konkretisiert Pläne
Bis Ende März 2025 finden laut Homepage von Eurowings die letzten Flüge auf der Route statt. Airline-Sprecher Florian Gränzdörffer bestätigte dies auf Anfrage am Dienstag. Mit Ablauf des Winterflugplans 2024/25 sei Schluss mit der Verbindung von Hamburg nach Köln.
Die Lufthansa-Tochter will zudem sechs weitere Ziele von Fuhlsbüttel aus streichen. Santorin und Keflavik auf Island stünden auf der Liste, hieß es am Freitag. Am Dienstag waren aber zumindest die Flüge auf die griechische Urlaubsinsel ab Mai 2025 buchbar – noch. Das Wegfallen der beiden Ziele sei nun bestätigt, sagte Gränzdörffer: „Die Streichungen werden gerade verarbeitet und sind ab Ende der Woche in den Systemen sichtbar.“
Eurowings will bald mitteilen, welche Ziele in Hamburg noch gestrichen werden
Die Entscheidung, welche Ziele ansonsten noch aus dem Flugplan genommen werden, wolle man bis Ende der Woche kommunizieren. Alle diese Strecken sollen dann ab dem Sommer 2025 nicht mehr bedient werden. Offen sei zudem noch, ob es auf anderen Routen zu Frequenzkürzungen kommt.
Eurowings ist der Marktführer am Flughafen Hamburg und fliegt nach eigenen Angaben 70 Ziele direkt an. Als Grund für die Kappung des Angebots nannte Eurowings-Chef Jens Bischof die geplante Entgelterhöhung in Fuhlsbüttel, die er „völlig unverhältnismäßig“ nannte. Der Airport will zum April die Gebühren um neun Prozent erhöhen.
Hamburg soll keine reine Condor-Station mehr werden – bleibt Marabu?
Am Montag war auch Condor auf diesen Zug gesprungen und kündigte ein Kappen des Flugangebots um 13 Prozent im Sommerflugplan 2025 an. Gestrichen werden die Destinationen Malaga (Spanien) und Samos. Nach Kos (beides griechische Inseln) sollen die Frequenzen deutlich auf zweimal wöchentlich gekürzt werden.
Eigentlich hatte sich die deutsche Ferienfluggesellschaft mit dem Airport schon auf vier weitere neue Ziele geeinigt. Diese werden nach der geplanten Gebührenerhöhung in Hamburg aber nicht umgesetzt. Eine Sprecherin sagte zudem, dass „auch der Ausbau der Station Hamburg zu einer reinen Condor-Station“ nicht länger geplant sei.
Hamburg Airport: Condor will mit Partnerairlines kooperieren
Ermöglicht dies der Schwesterairline Marabu, im nächsten Jahr doch weiter von Hamburg aus zu fliegen? Die estnische Airline, die wie Condor (mehrheitlich) dem britischen Finanzinvestor Attestor gehört, wollte sich mit dem Sommerflugplan 2025 eigentlich aus Fuhlsbüttel zurückziehen, Condor sollte ihr Angebot übernehmen. Eine Condor-Sprecherin sagte nun, dass man „auch im kommenden Sommer sicherlich weiter mit Partnerairlines am Flughafen Hamburg zusammenarbeiten“ werde.
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Wer liegt da näher als die Schwesterairline? Ein Sprecher von Marabu teilte auf Anfrage mit, dass man „zum gegenwärtigen Zeitpunkt noch keine finalen Aussagen zum Sommer 2025 geben“ könne. Im Winterflugplan arbeitet die Airline als Kanaren-Shuttle und fliegt sechsmal wöchentlich von Fuhlsbüttel nach Teneriffa, fünfmal nach Fuerteventura, zweimal nach Gran Canaria sowie einmal nach Lanzarote.