Hamburg. Tarifauseinandersetzung geht in die nächste Runde. Sichtweise von Gewerkschaft und Haspa auf Folgen von Warnstreiks sind konträr.
Für diesen Mittwoch hat die Dienstleistungsgewerkschaft Ver.di die Beschäftigten der Hamburger Sparkasse (Haspa) erneut zu einem Warnstreik aufgerufen. Es ist bereits der dritte in der laufenden Tarifrunde. Ziel sei es, „ein deutliches Signal an die Arbeitgeber zu senden und den Druck in den festgefahrenen Tarifverhandlungen zu erhöhen“, hieß es von Ver.di.
Diesmal ist sogar ein Demonstrationszug von Streikenden geplant, der am Mittwoch um 9.00 Uhr von der neuen Haspa-Zentrale am Deutschlandhaus (Dammtorstraße) aus startet und zum Gewerkschaftshaus am Besenbinderhof führt. Auch Haspa-Kunden müssten mit Einschränkungen im Service rechnen, sagte zumindest Gewerkschaftssekretärin Alexandra Luerssen dem Abendblatt.
Haspa-Warnstreik: Bleiben am Mittwoch Filialen in Hamburg geschlossen?
„Vereinzelt könnte es zu Filialschließungen kommen. Zudem müssen sich Kundinnen und Kunden darauf einstellen, dass sie womöglich an Geldautomaten der Haspa kein Bargeld bekommen“, so Luerssen weiter. Dies sieht Haspa-Sprecherin Stefanie von Carlsburg anders: „Bei den vergangenen Warnstreiks waren keine Haspa-Filialen geschlossen – und wir gehen auch für diesen Mittwoch von keinen Schließungen aus.“ Zudem müssten sich die Kunden bei der Bargeldversorgung an den Haspa-Geldautomaten keine Sorgen machen.
Ver.di fordert in der Tarifrunde eine Gehaltserhöhung von 12,5 Prozent, mindestens aber 500 Euro pro Monat, sowie eine Anhebung der Vergütungen für Nachwuchskräfte um 250 Euro monatlich. Darüber hinaus soll der Abschluss auf übertariflich bezahlte Beschäftigte (AT-Bereich) übertragen werden. Als Laufzeit des Tarifvertrags werden zwölf Monate verlangt.
Haspa kontra Ver.di: Streit um Lohnerhöhungen
Das bisherige Arbeitgeberangebot, das Ver.di auf 10,8 Prozent beziffert, nennt die Gewerkschaft „zu niedrig“. Das Hauptproblem für Ver.di: Die von der Arbeitgeberseite anvisierte lange Laufzeit bis Dezember 2026.
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„Die Reallohnverluste der letzten Jahre machen sich spürbar in den Portemonnaies der Mitarbeitenden bemerkbar und werden mit dem vorliegenden Angebot auch in Zukunft zementiert. Während die Beschäftigten in den Filialen ihren Kunden Anlagen zur Sicherung der Kaufkraft empfehlen sollen, haben sie selbst immer weniger finanziellen Spielraum, um für ihre eigene Vorsorge zu sorgen“, sagte Luerssen.
Am 10. Oktober kommt es zum nächsten Treffen von Gewerkschaft und Arbeitgeber.