Hamburg. Global Airlines hat mit ihrem ersten A380 bei einer Airbus-Tochter in der Bundesrepublik Großes vor. Was genau geplant ist.

Die vor gut einem Jahr gegründete erste reine A380-Fluglinie Global Airlines wird bald eine Stadt in Deutschland ansteuern. Der Flug zielt allerdings nicht auf zahlende Passagiere ab. Im Gegenteil: Es geht darum, den Riesen-Airbus fit für die Fluggäste zu machen.

Denn bevor der zweistöckige Vierstrahler in den regulären Flugbetrieb starten kann, muss er umfassend technisch unter die Lupe genommen werden. Dafür hat die britische Fluggesellschaft nun einen Partner gefunden. Man habe mit den Elbe Flugzeugwerken (EFW) einen Multimillionen-Euro-Deal abgeschlossen, teilte Global Airlines mit. Auch die EFW, die ein Gemeinschaftsunternehmen von ST Engineering und Airbus sind, bestätigten das Abkommen.

Erste reine A380-Fluglinie fliegt bald deutsche Stadt an

Demnach sollen die Elbe Flugzeugwerke alle notwendigen Wartungsarbeiten, Inspektionen und den gegebenenfalls anstehenden Austausch von Teilen an dem A380 übernehmen. Der Flugzeugdienstleister mit Sitz in Dresden will mit diesem Auftrag wieder grundsätzlich in die Wartung, Reparatur und Überholung (MRO) des größten Passagierflugzeugs der Welt einsteigen.

Man habe auch von anderen Airlines entsprechende Aufträge erhalten und wolle die A380-Aktivitäten ab dem nächsten Jahr ausweiten, so die Airbus-Tochter. Der Riesen-Airbus erlebe bei vielen Fluglinien ein starkes Comeback. Daher erwarte man in den nächsten Jahren auch einen erhöhten Wartungsbedarf.

Elbe Flugzeugwerke sollen Globals A380 warten

„Angesichts unserer jahrelangen Erfahrung in der Wartung des A380 freuen wir uns, unsere MRO-Aktivitäten für dieses einzigartige Flugzeug wieder aufzunehmen“, sagte Jordi Boto, Chef der Elbe Flugzeugwerke. „Wir freuen uns darauf, unseren neuen Kunden Global Airlines mit seinem ersten A380 zu unterstützen und weitere Flugzeuge dieses Typs wieder am Himmel zu sehen.“

„Der Zusammenschluss mit EFW ist der nächste wichtige Schritt auf unserem Weg, unseren ersten A380 am Himmel zu sehen“, sagte James Asquith, Gründer und Chef von Global Airlines. In den vergangenen zwölf Monaten habe man bereits erhebliche Hürden auf dem Weg zum operativen Betrieb überwunden. Nun arbeite man eng mit EFW und Airbus zusammen, um die Aufgabe der notwendigen großen Wartung zu erfüllen.

Globals erster A380 könnte schon nächste Woche in der Elbestadt landen

Derzeit steht der erste A380 von Global Airlines mit dem Kennzeichen 9H-GLOBL noch auf dem Flughafen in Prestwick südwestlich von Glasgow in Schottland. Bald soll er in Richtung Bundesrepublik fliegen und am Stammsitz in Dresden gewartet werden. „Ich freue mich darauf, in Dresden zu sein und die laufenden Arbeiten zu sehen“, sagte Asquith. Voraussichtlich Ende nächster Woche solle der A380 in der Elbestadt landen, sagte eine EFW-Sprecherin auf Anfrage.

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Nach Abschluss der Arbeiten soll der Flieger an einer anderen Stelle in Europa eine Kabinenerneuerung erhalten. Im Jahr 2025 soll er dann den kommerziellen Betrieb aufnehmen. Ursprünglich war dies schon für das Frühjahr 2024 geplant. Zu den ersten Strecken dürften vermutlich diejenigen vom Londoner Flughafen Gatwick nach Los Angeles sowie nach New York zählen.

Globals A380 flog einst für China Southern

Der erste Jet in der Flotte flog früher für China Southern. Während der Corona-Krise wurde er in der Mojave-Wüste geparkt. Anfang dieses Jahres teilte Global mit, dass man die Maschine mit der Seriennummer 120 vom US-Flugzeugverwerter Jet Midwest übernommen habe.

Schon im Sommer 2023 hatte Global mitgeteilt, einen A380 vom Offenbacher Flugzeugfinanzierer Doric erwerben zu wollen und eine entsprechende Absichtserklärung unterzeichnet zu haben. Doch bis vor Kurzem war dieser Deal immer noch nicht in trockenen Tüchern. Doric-Geschäftsführerin Sibylle Pähler hatte unserer Redaktion gesagt: „Bislang wurde kein Vertrag abgeschlossen, darüber hinaus geben wir dazu keine weiteren Kommentare ab.“