Hamburg. Hamburgs Bürgermeister Peter Tschentscher reist mit einer Delegation nach Asien. In Südkorea geht es auch um Kriminalitätsbekämpfung.
Hamburg und die südkoreanische Stadt Busan haben eine engere Zusammenarbeit im Kampf gegen Korruption vereinbart. Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD), der sich derzeit mit einer Delegation auf Asienreise befindet, und der Bürgermeister von Busan, Park Heong-joon, unterzeichneten am Mittwoch eine entsprechende Absichtserklärung (Memorandum of Understanding). Diese trägt auch die Unterschrift des Vorsitzenden des Landesrechnungshofs, der unabhängigen Finanzaufsicht der Stadt Hamburg, Stefan Schulz.
Konkret geht es darum, voneinander zu lernen. So wollen die Bürgermeister den regelmäßigen Austausch der Rechnungsprüfer über ihr Vorgehen gegen Amtsmissbrauch unterstützen. Die Korruptionsbekämpfer sollen sich wiederum bei ihrer Arbeit gegenseitig beraten können.
Tschentscher-Reise: Hamburg schließt Abkommen gegen Korruption
Die Vereinbarung ist eine Weiterentwicklung der strategischen Partnerschaft, die Tschentscher und Park im Mai des vergangenen Jahres bei einem Besuch des Bürgermeisters von Busan in der Hansestadt auf den Weg gebracht hatten. Der Vorstoß zur abgestimmten Antikorruptionsstrategie sei von Busan ausgegangen, sagte Tschentscher dem Abendblatt nach der Unterzeichnung. „Es war der Wunsch der Stadt Busan, dass wir auch in diesem Feld kooperieren, nämlich dort, wo der ordnungsgemäße Umgang mit Steuergeldern geprüft wird.“
Insofern sei es sinnvoll, wenn sich der Rechnungshof und die entsprechenden Kontrollstellen der Stadt Busan miteinander austauschen würden. Der Hamburger Rechnungshof habe auch international einen guten Ruf, sagte Tschentscher. Zuvor hatte der Bürgermeister an einem Kongress zahlreicher Hafenstädte weltweit teilgenommen und dort, wer hätte anderes erwartet, für den Hamburger Hafen geworben.
Hamburg und Busan: Korruption im Blick
Der Präses der Handelskammer, Norbert Aust, konnte auf der Reise enge Kontakte zum Präsidenten der Industrie- und Handelskammer von Busan knüpfen. Die beiden verstanden sich offenbar ausgezeichnet. „Da entsteht etwas“, sagte Aust anschließend.
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Busan ist ein wichtiger Handelspartner Hamburgs. Mehr als 300 Hamburger Unternehmen unterhalten Geschäftsbeziehungen nach Südkorea, und rund 70 Hamburger Firmen sind hier mit einer Niederlassung vertreten. Derzeit leben etwa 1200 koreanische Staatsbürger in der Hansestadt. Sichtbar wird Hamburgs Verbindung zu Busan in der Hamburger HafenCity, in der seit 2010 die Brücke in der Koreastraße den Namen „Busanbrücke“ trägt.
Busan war am Mittwoch die letzte Station der Bürgermeister-Reise in Südkorea. Am Nachmittag reiste die Delegation weiter Richtung Singapur, wo sie am späten Abend eintreffen sollte.