Hamburg. Vier sehr unterschiedliche Kreuzfahrtschiffe sind gleichzeitig in der Stadt. Was die Passagiere erwartet und welche Schiffe noch kommen.

Für die große Gemeinde der Kreuzfahrtfans in Norddeutschland ist dieser Freitag ein Festtag: Gleich vier der schwimmenden Hotels, noch dazu völlig unterschiedliche, werden dann nahezu zeitgleich in Hamburg liegen. Dabei steht sogar eine Premiere an.

Die nagelneue „Mein Schiff 7“ der Reederei TUI Cruises wird am Freitagmorgen erstmals Hamburg anlaufen und gegen 5.30 Uhr am Kreuzfahrtterminal Steinwerder festmachen. Wer so früh noch nicht an der Elbe stehen mag: Mit seinen 15 Decks sollte das Schiff an seinem Liegeplatz auch von Weitem gut zu sehen sein. Optisch dürfte es nicht nur Experten bekannt vorkommen, denn der 316 Meter lange und 36 Meter breite Dampfer mit dem markanten blauen Rumpf ist ein Schwesterschiff der 2018 und 2019 in Dienst gestellten „Mein Schiff 1“ und „Mein Schiff 2“.

Kreuzfahrthafen Hamburg: Andrea Berg singt auf „Mein Schiff 7“

Auch Nummer sieben der Reihe wurde in Finnland gebaut und erst im Juni in Kiel getauft. Ausgebucht mit knapp 2900 Passagieren an Bord soll das Schiff am Freitag gegen 22.30 Uhr zur Event-Reise „Andrea Berg & Friends“ auslaufen. Nach Angaben von TUI Cruises wird die Schlagersängerin („Diese Nacht ist jede Sünde wert“) erstmals live auf einem Kreuzfahrtschiff auftreten. Drei Konzerte seien auf der fünftägigen Reise über Schottland und die Orkney-Inseln geplant, bevor es am 2. Oktober zurück nach Hamburg geht.

Die „Mein Schiff 7“ wurde erst im Juni in der Kieler Förde getauft. Nun kommt das mehr als 300 Meter lange Schiff erstmals nach Hamburg.
Die „Mein Schiff 7“ wurde erst im Juni in der Kieler Förde getauft. Nun kommt das mehr als 300 Meter lange Schiff erstmals nach Hamburg. © obs | TUI Cruises GmbH

Wer nach „Du hast mich tausendmal belogen“ ein kühles Getränk oder eine Stärkung braucht, kann sich auch auf See nach Hamburg begeben: Die Restaurants und Bars an Bord der „Mein Schiff 7“ tragen Namen wie „Anckelmannsplatz“, „Fischmarkt“, „Außenalster“ oder „Hoheluft Bar“.

Hurtigrouten-Schiff pendelt zwischen Hamburg und Norwegen

Wer es lieber etwas weniger eventlastig mag, dürfte sich an einem anderen Besuch erfreuen: Nur 90 Minuten nach der „Mein Schiff 7“ wird am Freitag die „Otto Sverdrup“ am Baakenhöft in der HafenCity erwartet. Das 139 Meter lange Expeditions-Hybridschiff der Reederei Hurtigrouten pendelt das ganze Jahr über zwischen Hamburg und Norwegen, wo es mit bis zu 554 Paasagieren entlang der traumhaft schönen Küste bis zum Nordkap fährt.

Hurtigruten Expeditionsschiff Otto Sverdrup bei Tromsö
Das Hurtigrouten-Expeditionsschiff „Otto Sverdrup“, hier in der Nähe von Tromsö, pendelt das ganze Jahr über zwischen Hamburg und Norwegen. © picture alliance / Hinrich Bäsemann | Hinrich Bäsemann

Fast zeitgleich mit der „Otto Sverdrup“ wird ein anderer Stammgast in der Hansestadt erwartet: Die „Aidasol“ soll am Freitag um 8 Uhr am Cruise Center Altona festmachen. Mit gut 250 Meter Länge und Platz für knapp 2200 Passagiere ist sie zwar gut eine Nummer größer als das Hurtigrouten-Schiff, aber dennoch eines der kleineren Schiffe der Aida-Flotte. Wie einige Schwesterschiffe kommt sie regelmäßig nach Hamburg.

Kreuzfahrer mit Schaufelradantrieb bleibt vier Tage in Hamburg

Die Vierte im Bunde fällt in eine völlig andere Kategorie: Mit der MS „Elbe Princesse“ läuft am Freitag gegen 17 Uhr ein kleines, aber feines Flusskreuzfahrtschiff Hamburg an und macht am Terminal Steinwerder fest. Das 95 Meter lange und zehn Meter breite Schiff der französischen Reederei Croisi Europe bietet Platz für bis zu 80 Passagiere und verfügt über einen ungewöhnlichen Schaufelradantrieb.

Pressefoto Flusskreuzfahrtschiff MS Elbe Princesse
Flusskreuzfahrtschiff mit Schaufelradantrieb: Die MS „Elbe Princesse“ der Reederei Croisi Europe liegt vier Tage in Hamburg – währenddessen können die Passagiere die Stadt erkunden. © Croisi Europe/HelWin Goetzinger | Croisi Europe/HelWin Goetzinger

Ebenfalls nicht alltäglich: Während die meisten Kreuzfahrtschiffe in der Regel innerhalb von zwölf Stunden wieder ablegen, bleibt die „Elbe-Prinzessin“ vier Tage in Hamburg, sodass die Passagiere der dort endenden Tour ihre letzten beiden Tage in der Hansestadt verbringen können und die Gäste der darauffolgenden Tour ihre ersten beiden Tage. Dann geht es für sieben Tage in Richtung Berlin, mit Zwischenstopps in Lübeck, Lüneburg, Wolfsburg, Magdeburg und Potsdam. Das Hochwasser, das gerade die Elbe und andere Flüsse herunterkommt, habe glücklicherweise „keinerlei Einfluss auf eine unserer Kreuzfahrten, die Hamburg im Programm haben“, so eine Reederei-Sprecherin.

Hamburg ist Winterquartier für zwei Kreuzfahrtschiffe

Während die MS „Elbe Princesse“ noch im Hafen liegt, kommen zwei erheblich größere Kreuzfahrtschiffe die Elbe rauf: Am Sonnabend gegen 8 Uhr wird die „Aidaprima“ am Cruise Center Steinwerder erwartet. Das 300-Meter-Schiff mit dem Schmollmund am Bug kehrt mit gut 3000 Passagieren von einer siebentägigen Norwegenreise zurück und legt schon am Abend wieder ab.

Winterquartier: Die „Hanseatic Spirit“ von Hapag-Lloyd Cruises wird den ganzen Winter über von Hamburg aus Reisen in Richtung Lappland und zu den Polarlichtern im Norden Skandinaviens unternehmen.
Winterquartier: Die „Hanseatic Spirit“ von Hapag-Lloyd Cruises wird den ganzen Winter über von Hamburg aus Reisen in Richtung Lappland und zu den Polarlichtern im Norden Skandinaviens unternehmen. © PR | Hapag Lloyd Cruises

Tags darauf, am Sonntag gegen 7 Uhr, läuft dafür mit der „MSC Preziosa“ ein noch größerer Pott ein: Mit 333,3 Meter Länge und Platz für 3500 Passagiere gehört das Schiff zu den größten Kreuzfahrtschiffen, die regelmäßig in Hamburg zu Gast sind. Nach Angaben der Schweizer Reederei MSC Cruises wird es auch in den kommenden Wintermonaten durchgängig für siebentägige Kreuzfahrten ab/bis Hamburg eingesetzt. Sie führen jeweils über Rotterdam, Zeebrugge und Le Havre bis nach Southampton und zurück.

Mehr zum Thema

Ebenfalls ihr Winterquartier in der Hansestadt aufschlagen wird die „Hanseatic Spirit“, die am Dienstag gegen 8 Uhr am Kreuzfahrtterminal Altona erwartet wird. Das 139-Meter-Schiff der Hapag-Lloyd Cruises startet am Abend zunächst zu einer viertägigen Kurzreise zu den beiden Nordseeinseln Texel und Helgoland, bevor es nach Hamburg zurückkehrt und bis Ende März 2025 Reisen in Richtung Lappland und zu den Polarlichtern im Norden Skandinaviens unternimmt.

Containerschiff
Dicker Pott: Die „HMM Dublin“ gehört zu den größten Containerschiffen der Welt und kommt am Dienstag nach Hamburg. © picture alliance/dpa | Jonas Walzberg

Die dicksten Pötte sind allerdings auch in der kommenden Woche nicht an den Kreuzfahrt-, sondern an den Containerterminals zu Gast, darunter ein halbes Dutzend Frachter, die es auf 400 Meter Länge und eine Kapazität von 20.000 Standardcontainer (TEU) oder mehr bringen. Zu den aktuell größten Containerschiffen der Welt zählt zum Beispiel die „HMM Dublin“, die am Dienstag gegen 6 Uhr am HHLA-Terminal Burchardkai erwartet wird. Sie kann knapp 24.000 TEU tragen. Nur unwesentlich weniger, nämlich bis zu 23.764 TEU, passen auf die „Ever Aim“, die am Donnerstag gegen 7.30 Uhr ebenfalls am Burchardkai festmachen soll.