Hamburg. Studie untersucht 42 Städte in Nordamerika und Europa. Die Hansestadt schneidet für den Einsatz der Fluggeräte gut ab. Die Details.

Flüge innerhalb von Metropolen oder über einige Dutzend Kilometer Entfernung zwischen zwei Städten – das sollen Lufttaxis wie der Cityairbus von Airbus leisten. Die sogenannten eVTOLs (elec­tric Vertical Take-off and Landing aircraft) sollen senkrecht starten und landen können, voll elektrisch angetrieben werden, möglichst leise sein und häufig vier Passagieren Platz bieten. Aber: Wo können sie gut fliegen?

In einer neuen Studie wurden dafür 42 Städte in Nordamerika und Europa untersucht. Hamburg war dabei und schnitt gut ab. Genauso wie Berlin und München landete die Hansestadt in der obersten Kategorie „Prime Zones“. Diese Orte repräsentierten ideale Markteintrittsbedingungen für Dienstleistungen in der urbanen Luftmobilität, hieß es. Sie sind also attraktiv, um Routen mit Lufttaxis aufzunehmen.

Neue Studie: Fliegen bald Lufttaxis über Hamburg? Was dafür spricht

Neben den drei deutschen Metropolen gehörten Wien sowie die US-Städte Los Angeles, Chicago, Orlando und Charlotte in diese Kategorie. Hamburg schnitt bei mehreren Kriterien sehr gut ab. So belege die Hansestadt bei dem Thema Behörden den fünften Rang und beim Thema Fläche den dritten Platz. Heißt: Es gibt den Autoren nach eine starke regulatorische Unterstützung sowie eine hervorragende Infrastruktur für den Betrieb von Lufttaxis.

Sehr gute Noten gibt es auch für die Eigenschaften des Stadtgebiets. Die Elbmetropole belege in der Kategorie Platz vier, weil die flache Landschaft ideal sei für effiziente Routen, die mit recht geringem Energieverbrauch geflogen werden können.

Lufttaxis über Hamburg? Luftraum und Zeitersparnis könnten besser sein

Allerdings schneidet Hamburg in einigen Kategorien schlechter ab. Beim Luftraum liegt man nur auf Platz 22. Der innerstädtische Verkehrsflughafen in Fuhlsbüttel sowie der Airbus-Betriebsflughafen auf Finkenwerder erfordern einen erhöhten Abstimmungsbedarf – das dürfte sich negativ auswirken.

Bei der potenziellen Zeitersparnis rangiert die Hansestadt mit Platz 23 ebenfalls im Mittelfeld. Im Vergleich zum Beispiel mit dem öffentlichen Nahverkehr wären Routen per Lufttaxi offenbar nicht so viel schneller als andernorts.

Hamburg als Lufttaxi-Standort – das Wetter spricht dagegen

Bleibt noch: das Wetter. Und dabei landet die mitunter regnerische und windige Hansestadt sogar nur auf dem 37. Rang. Offenbar wird ein negativer Effekt der Wetterbedingungen auf den operativen Betrieb der Lufttaxis befürchtet. Am besten schnitten in der Kategorie San Diego, Los Angeles und Miami ab.

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Unterm Strich reicht es in der Studie aber zum Sprung in die Spitzengruppe. Die Analyse wurde vom Lufthansa Innovation Hub, der Unternehmensberatung Roland Berger sowie den Flugsoftwareentwicklern Unisphere und V2Air erstellt.